Hans Tanner lebte von 1815-1888. Er besass die grösste Ziegelei in Seebach, nämlich diejenige im Binz. Ausserdem gehörte ihm eine Zeit lang auch das alte Gemeindehaus, das Restaurant Waag. Die Ziegelei befand sich an der Rümlangstrasse, damals Aspstrasse oder Landstrasse genannt.
Er nahm auswärtige Kinder im schulpflichtigen Alter als billige Arbeitskräfte, so genannte Ziegelbuben an. Sie hatten Kost und Logis, aber kaum Lohn. 1877 wurde in einer Volksabstimmung die tägliche Arbeitszeit in Fabriken auf 11 Stunden beschränkt und Kinder unter 14 Jahren durften nicht mehr beschäftigt werden. Das neue Gesetz wurde knapp angenommen. Danach hätte der Ziegler eigentlich keine zu jungen Buben mehr beschäftigen dürfen, doch hat er sich um das Gesetz nicht gekümmert. Man hat ihm deshalb eine Busse von Fr. 200.-- aufgebrummt, was damals ein Heidengeld war. Er übernahm seine Ziegelhütte von Felix Wüst und baute sie um 1851 im Binz kräftig aus.
Hans Heinrich Tanner wurde in etlichen Unterlagen kurz nur als Heinrich Tanner erwähnt. Er soll 15 Kinder gehabt haben.
Quellen: - Ferdinand Kern - «Unser Seebach» 1983, Seite (?)