Allgemeine Familiennameneinträge haben den Zweck, Ahnenforschern ein bisschen weiter zu helfen!
Altes Seebacher Geschlecht. Hans Attinger war der erste in Seebach und begründete eine Jahrhunderte lange Familiengeschichte. Geboren um 1629, heiratete er noch in Dietikon ZH vermutlich im Jahr 1657 die Anna Häusler und kam irgendwann zwischen 1689 und 1695 nach Seebach. Er hatte vier Söhne, von denen Felix, geboren 1660 den Seebacher Stammm weiter 'ausbaute'. Er wohnte im Haus Buhnrain 3/5, wo später die Familien Hunsperger (Bäckerei) und Wölber wohnten. Die Attingers waren Bauern. Zimmerleute, ferner auch Wirt (Heinrich Attinger im vorderen Wirtshaus), ein anderer Heinrich Attinger war von 1790 bis 1857 Bauer in einer Hälfte des Kellhofs. Dann gab es Förster, Steinhauer und Trüllmeister. Hans Caspar Attinger, Sohn des Felix, geboren 1696 war Maurer und wohnte in der Häuserreihe am Buhnrain kurz vor der Abzweigung der Buhnstrasse. Er hatte die Söhne Caspar, geboren 1726 und Hans Heinrich, geboren 1732.
Caspar zog nach Deutschland, um einen Beruf zu erlernen und liess sich danach auf der Buhn nieder. Er war Wachmeister. Dieser wiederum hatte einen Sohn namens Heinrich Attinger (1752-1821), der Trüllmeister wurde und die Aufgabe hatte, die nach der Musterung eingezogenen Rekruten auf dem alten Exerzierplatz auf der Buhn (Teil des westlichen Pausenplatzes Buhnrain) in die Handhabung der Waffen einzuüben. Hans Heinrich, sein Bruder zog es ins Ausserdorf in den Augustinerhof, wo er den Beruf eines Zimmermanns ausübte. Diesem Beruf blieben seine Nachkommen während Generationen treu.
Die Attingers machten auch beim Turnverein Seebach mit und stellten mit Karl Attinger von 1894-97 den Präsidenten und mit Konrad Attinger den Oberturner bis 1901 und mit Walter Attinger einen weiteren Oberturner 1919-20.
Noch in guter Erinnerung geblieben sind Johann Konrad Attinger (1872-1962), Techniker, wohnhaft gewesen im Bühl sowie dessen gleichnamiger Sohn (1903-1972), Kaufmann, wohnhaft gewesen auf der Buhn sowie Enkel Ernst Konrad, geboren 1982, der Bankdirektor wurde.
Im Adressbuch von 1913 finden sich 5 Attinger-Familien, in jenem von 1931 sind es bereits 13 Einträge.
Ferner eine Elisabetha Attinger an der Seebacherstrasse 75 um 1895 und dann noch ein Attinger im Schönauring 36 (?) um 1954 mit Sohn Karl. An der Seebacherstrasse 73 gab es ein kleines, etwas zurückgesetztes Backsteinhaus, welches einem Emil Attinger gehörte. Von diesem Haus gibt es im Baugeschichtlichen Archiv Zürich eine Foto mit der Nr. 16768. Emil Attinger war Schlosser.
Die Attingers stammen ursprünglich aus Attingen, einem früheren Weiler auf dem Gebiet von Oberstrass. Sie liessen sich auch in Dübendorf und Zürich nieder und erwarben die dortigen Bürgerrechte. Sie gehören in jene Gruppe von Familiennamen, welche vom Herkunftsort abgeleitet wurden.
Für historisch noch stärker Interessierte: Im Staatsarchiv des Kantons Zürich gibt es ein Mäppchen mit dem Titel "Familienpapiere Attinger von Seebach" mit der Nummer StAZH X 380 (1). Es handelt sich um Akten vor 1800, denn im Staatsarchiv wird nichts vor 1800 gesammelt, welches die Stadt Zürich betrifft. Noch mehr siehe im Stadtarchiv Zürich.
Quellen: - Neujahrsblatt Zürich 11/12, 1985 von Ernst Benninger, Seite 10 - Ernst Benninger, 2001, 40 - ZKB-Büchlein «Zürcher Familiennamen», 1994, Seite 30