Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 90 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
Abkürzungen: LSG = Lexikon der Schweizerischen Gemeindenamen.
- Moghegno TI, Bezirk Maggiatal; Deutsch: Mugeng oder Mugäng; historische Belege: Mogeno 1335, Mogheneo 1484, Mghenio 1609. Moghegno ist seit 2004 vereinigt mit der Gemeinde Maggia. Deutung = die Deutung ist höchst unsicher. Vielleicht entstammt der Ortsname dem lateinischen Adjektiv mollis, italienisch mollo, tenero und bezieht sich auf eine sumpfige oder feuchte Gegend (LSG 2005, 600).
- Mogno TI, zu Fusio; Deutung = ?.
- Mogno TI, zu Menzonio; Deutung = ?.
- Möhlin AG, Bezirk Rheinfelden; Villa Melina, Melin 794, Melaina um 850, Melina 1041, Melin 1048, Meli 1254, Meili 1272, Mely 1299 (Krahe), Mölin 1905; Mundart: Meeli (baslerisch), Mööli (aargauisch); Deutung = die Deutung ist noch unsicher. Es gibt die Deutung, wonach der Möhlinbach voreuropäisch sei und Malina oder Melina geheissen haben könnte mit der Bedeutung von 'anschwellendem Wasser'. Dieser Flussname soll dann auf den Ort übergegangen sein (Wikipedia unter Möhlin). Diese Deutung hat aber einen Haken: Der Name Malina oder Melina ist für den Möhlinbach nirgends belegt. Am ehesten ist daher zu vermuten, dass der älteste historisch überlieferte Ortsname von Möhlin, nämlich Villa Melina, auf ein villa Malliana zurückgeführt werden muss. Es bedeutet somit Landgut des Mallianus, einem römischen Gutsbesitzer (LSG 2005, 600).
- Mohren AR, zu Reute; Deutung = ?.
- Moillesulaz GE, zu Thonex; historische Belege: Moillesole 1409, Moilleseu (Cassini-Karte), Mollehisola um 1550, Moëllesulaz lautet der Ortsname auf französischer Seite; Deutung = feuchte Weide, von franz. moille = feuchter Ort und sulaz = Weide (Suter).
- Moiry VD, Bezirk Cossonay; historische Belege: *Mauriacum, Moriei 1011, Villa mauriaco um 1050, Moriaco 1141, Moirie 1228; = Landgut des Maurius (LSG 2005, 601).
- Molard, Le VD, zu Burtigny; Deutung = ?.
- Molare TI, zu (?); Deutsch: Molar; Deutung = ?
- Moleno TI, zu Bellinzona; historische Belege: Moleno 1213, Moline 1256, Moleno 1362, Molano 1453, Molan 1496; Deutung = eine Deutung ist höchst unsicher. Vielleicht entstammt der Ortsname dem lateinischen Adjektiv mollis, italienisch mollo, tenero und bezieht sich auf eine sumpfige oder feuchte Gegend (LSG 2005, 602).
- Moléson-Village FR, Bezirk Greyerz; historische Belege: Moléson, Moleisum gegen 1000, Moleisun 1228, Moleson, Moleyson 1237, Moleson 1307, Molleson 1319; Deutung = die Deutung ist noch höchst unsicher. Vielleicht entstammt das Wort dem altfranzösischen meloise, molois, moloise, lateinisch mollis mit der Bedeutung von sumpfiger Wiese (Jaccard, Suter).
- Molière, La NE, Bezirk Le Locle; historische Belege: bereits um 1150 erwähnt; Deutung = Steinbruch, wo Steine zu Mühlsteinen geschliffen werden, von Patois mola, altfranzösisch meulière, molière, lateinisch mola (Suter).
- Molina, Molinazzo, Molinera, Molinetto, Molini, Molinis, Molins: Häufiger Ortsnamen in der italienischen und rätoromanischen Schweiz, bedeutet stets Mühle, von lateinisch molina, mulina. Es ist aber darauf zu achten, dass Orte dieses Namens mit urkundlich älteren Namen als das Jahr 1000 kaum möglich sind, da Mühlen im Norden der Alpen weitgehend unbekannt waren. Eine mechanische Verarbeitung der Körner war damals nicht sinnvoll, da es ja genug Hände gab!
- Molinära GR, zu (?); historische Belege: Mullnera 1275; Deutung = Mühle, von rätoromanisch muli, molenaira, mulinara, mittellateinisch molinaria (Studer).
- Molinazzo di Monteggio TI, zu (?); Deutung = kleine Mühle (Bruckner).
- Mollis GL, Bezirk Glarus; Mundart: Mullis; historische Belege: Mullis um 1200, Mollis 1288, 1300, 1319; Deutung = der Ortsname geht auf einen Flurnamen zurück, welcher einen weichem, sumpfigen Boden beschreibt, von lateinisch mollianus (LSG 2005, 603).
- Mollishaus TG, zu Hauptwil; Historische Belege: Mollisgüter 1487, Mollis Gut , Mollishus 1634; Deutung = Haus des Molli, Mollins (Oettli, Nyffenegger & Bandle).
- Molondin VD, Bezirk Yverdon; historische Belege: Mollendens, Mollondens 1380, Molondens 1403-09, Molondens 1422, Molandens 1437, Mollendens 1453, Mollondin 1905; Deutung = bei den Höfen der Leute des Madalhund, Madolind, einem alemannischen Siedler. Eine genau Bestimmung des Namens ist derzeit nicht möglich (LSG 2005, 603).
- Mols SG, zu Quarten; historische Belege: Mols 1178; Deutung = ? Der Ortsname ist nicht rätoromanischen Ursprungs, denn Schlatter erwähnt ihn nicht in seinen Büchern der rätoromanischen Ortsname im Kanton St. Gallen.
- Mölsrüti TG, zu Egnach; Historische Belege: Möls Rütte 1498, Mölsreuttj 1765, Mölsrüti 1905; Deutung = Rodung der Familie Möhl (Nyffenegger & Bandle).
- Mompé Medel GR, zu Disentis; Deutsch: Mompe-Medels; DEutung = am Fuss der Berge von Medels, von lateinisch ad pedes montium (Studer).
- Mompé Tujetsch, zu Disentis; Deutsch: Mompe-Tavetsch; Deutung = am Fuss der Berge von Tavetsch, von lateinisch ad pedes montium (Studer).
- Mon d'Amin, Le NE, zu Vue-des-Alpes; Deutung = ?.
- Mon GR, Bezirk Albula; Deutsch: Mons; historische Belege: Maune 1101-1200, Man vor 1200, Maun 1275, Mans 1281, Maens 1299, Maunes vor 1400, Mans 1469, Mountz 1636; Deutung = der Ortsname kann nicht gedeutet werden. Es handelt sich um den gleichen Fall wie bei Lohn GR, Mathon GR, Thusis GR, Metaun GR und Carona TI.
- Monadello TI, zu Palagnedra; Deutung = ?.
- Monbiel GR, zu Klosters; Deutung = ?.
- Monbion JU, zu Epiquerez, neu Clos du Doubs; winziger Weiler. Deutung = ?.
- Mönchaltorf ZH, Bezirk Uster; historische Belege: Altdorf 741, 744, Altorf Monachorum 872, Altthorf 893, Haltthorf 896, Alttorf 1223, Altorf 1253, Muinchaltorf 1284; Deutung = der ursprüngliche Name des Dorfes ist Altdort mit der Bedeutung 'das alte Dorf. Ortsnamen mit 'alt' verweisen sehr oft darauf, dass es sich hier um alte Siedlungen handelt, welche bei der Landnahme der Alemannen bereits bestanden, also gallorömische Dorfer waren. Später wurde der alte Ortsname durch 'Mönch' ergänzt, weil das Dorf im Besitze der Mönche des Klosters St. Gallen war (LSG 2005, 604).
- Mönchhof ZH, zu Kilchberg; Deutung = Hof der Mönche von Kappel a.A.
- Moncor FR, zu Villars; historische Belege: Montcor 1905; Deutung: Berghof, von lateinisch montem = Berg und cor = Hof.
- Mondacce TI, zu Minusio; Deutung = ?.
- Mon-de-Baulmes VD, zu Ste-Croix; Deutung = Berg bei der Felsenhöhle, von franz. mont = Berg und keltisch bal = Felswand, Bergspitz, überragende Felswand.
- Monruz NE, zu La Coudre; Deutung = Bergbach, von Patois mon = Berg und ruz = Bach.
- Mons GR: Siehe unter Mon!
- Monstein GR, zu Davos; Deutung = ?.
- Monstein SG, zu Au; historische Belege: Manen 800; Deutung = Der Name ist nicht rätoromanischen Ursprungs, denn er fehlt in Schlatters Bücher über die romanischen Namen in St. Gallen.
- Mont GR, zu St. Martin; Deutung = Berg.
- Mont, Le JU. zu Miécourt; Deutung = Berg.
- Mont, Le VD; historische Belege: urkundlich seit etwa 1450; Deutung = Berg.
- Mont, Le VD, zu Château d'Oex; Deutung = Berg.
- Mont-la-Ville VD, Bezirk Cossonay; historische Belege: Monte Villa 1140, Mons 1149, Montevilla 1177, 1235, Monte la Villa 1273, Montevilla 1453; Deutung = 'Berg, das Dorf' und nicht etwa 'Landgut auf dem Berg' (Muret).
- Mont-la-Ville VD, zu Essertine; Deutung = Berg, das Dorf.
- Mont-Soleil BE, zu (?); Deutung = Sonniger Berg.
- Mont-sur-Rolle VD, zu Rolle; Deutung = Dorf Berg über Rolle.
- Mont-Tramelan JU; Deutsch: Bergtramlingen; Deutung = das auf dem Berg liegende Tramlingen.
- Montaggio GR, zu Stampa; Deutung = ?.
- Montagibert VD, zu Lausanne; historische Belege: Monte Girbert 1238, Montegiber 1475; Deutung = Berg des Gerbert, einem alemannischen Siedler (Suter).
- Montagna GR, zu Schiers; Deutung = Berg.
- Montagne-de-Courtelary BE, zu Courtelary; Deutung = der auf dem Berg liegende Ort bei Courtelary.
- Montagne-de-Moutier BE, zu Moutier; Deutung = der auf dem Berg liegende Ort bei Moutier.
- Montagne-de-Romont BE, zu Romont; = der auf dem Berg liegende Ort bei Romont.
- Montagne-de-Sonvilier BE, zu Sonvilier; Deutung = der auf dem Berg liegende Ort bei Sonvilier.
- Montagnier VS, zu Bagnes; Deutung = Dorf des Bergbauern, des Montagnard, vom lateinischen Personennamen Montanius herrührend.
- Montagnola TI, zu Lugano; historische Belege: Montegnola 1226, Montagniola 1270, Montaniola 1298, Monganiola 1309, 1335; Deutung = beim kleinen Bergdorf.
- Montagnon VS, zu Leytron; Deutung = bei der grösseren Bergweide.
- Montagny-Chamard VD, zu (?); historische Belege zu Montagny: *Montaniacum; historische Belege zu Chamard: ?; Deutung Montagny = Landgut des Montanius, Deutung Chamard = ?.
- Montagny FR; Deutsch: Montenach; historische Belege: Montaniaco 1173, 1177-78, Mantanie 1181, , Muntenacho 1320, Montagnie li Villa, Montagnye le Mont 1480, Montagny-les-Monts; Deutung = Landgut des Montanius (LSG 2005, 605).
- Montagny-le-Monts FR Deutsch: Montenach Berg; Deutung = das auf dem Berg liegende Montenach (LSG 2005, 605).
- Montalchez NE, Bezirk Boudry; historische Belege: Montallichie 1340, Montulbuchie 1378, Montarbuchie 1378, Montarbuchier 1378; Montalleschiez 1432; Deutung = Berggut des Taluppius (LSG 2005, 606). Die Deutung ist etwas unsicher, da ältere Belege fehlen.
- Montalègre GE, zu Cologny; Deutung = der Ortsname stammt sekundär von einem Flurnamen und bedeutet Heiterberg, von franz. mont und allègre, altfranz. alegro, lateinisch *alacrus, alacer (Suter).
- Montana VS, zu Crans-Montana; historische Belege Monatan 1343, 1249-76, um 1250; Deutung = Landgut des Monatnus, einem römischen Siedler als elliptische Wendung, nur aus dem Personennamen gebildet (LSG 2005, 606).
- Monte TI, Bezirk Mendrisio; historische Belege: Monte 1420; Deutung = Berg.
- Monte Bar TI, zu Campo Blenio; Deutung = ?.
- Monte Bisbino TI, zu Bruzella; Deutung = ?.
- Monte Brè sopra Locarno TI, zu (?); Deutung = ?.
- Monte Brè sopra Lugano TI, zu (?); Deutung = ?.
- Monte Carasso TI, Bezirk Bellinzona; historische Belege: Monte Carassio 1348, Montecarassio 1352, Monte Carassio 1383, 1388, Montiis Charassii 1424, Montis Crassii 1433, Montis Crassii 1437, Montecarasso 1458; Deutung = abschüssiger Berg (LSG 2005, 608).
- Monte Ceneri TI; Deutsch: Montkenel, Muntchänel, Muntschänel, Mont Kennel, Muschändar, Muschänder; historische Belege: Cenorié, Genere, Monte Cenere 1895; Deutung= Wacholderberg, von italienisch ginnibero, rätoromanisch genever, zenoro.
- Monte Chesso TI, zu Chironico; Deutung = ?.
- Monte di Comino TI, zu Verdasio; Deutung = ?.
- Monte Generoso TI, zu Capolago; Deutung = im Prinzip nedeutet es grosszügiger Berg. Vielleicht ist damit die grosszügige Aussicht gemeint, welche man dort oben geniesst.
- Monte Lema TI, zu Miglieglia; Deutung = ?.
- Monte Rico TI, zu Losone; Deutung = ?.
- Monte San Bernardo TI, zu (Locarno); Deutung = Berg des heiligen Bernhard.
- Monte San Salvatore TI, zu Lugano; Deutung = Berg des heiligen Salvador.
- Monteau, La VS, zu Bagnes; DEutung = steiler Aufstieg.
- Montenol JU, Bezirk Pruntrut; historische Belege: Montenot 1173, Montinolt 1180, 1200, Montenolt 1210, 1347, Montenols 1436; Deutung = Berg des Hunwald, Hunoald, Hunold, Hanolt, einem alemannischen Siedler. Eine sichere Deutung des Personennamens ist nicht möglich (LSG 2005, 609).
- Monteret VD, zu St-Cergue; Deutung = ?.
- Monterschu FR, zu Gurmels; historische Belege: Moncorsum 1???, Montcorsu um 1150, Monterson 1423; Deutung = ?.
- Montésy FR, zu Le Crêt; Deutung = ?.
- Montet (Broye) FR, Bezirk Broye; historische Belege: Montet 1200 (?), Montez 1274, Montet 1330, 1342, 1475; Deutung = beim kleinen Berg, von lat. Montem, mons und der Diminutiv-Endung -ittu (LSG 2005, 609).
Montet (Glâne) FR, Bezirk Glâne; historische Belege: Montet 1200 (?), Montez 1274, Montet 1330, 1342, 1475; Deutung = beim kleinen Berg, von lat. Montem, mons und der Diminutiv-Endung -ittu (LSG 2005, 609).
- Montet (Vully) VD, zu Cudrefin; Deutung = beim kleinen Berg, von lat. Montem, mons und der Diminutiv-Endung -ittu.
- Montezillon NE, zu Montmollin; historische Belege: Monteisullum 1247, Montisilon 1311, Montissilion 1346; Deutung = Berg des (?).
- Montfaucon JU, Bezirk Freiberge; D: Falkenberg; Mons Falconis 1139; historische Belege: Monte Falconis 1125, Montefalconis 1136, Montem Falconis 1139, Montemfalconis 1179, Monte Falconis 1210, Montfalcon um 1400, , um 1436; Deutung = Falkenberg.
- Montfavergier JU, zu St. Brais, Bezirk Freiberge; historische Belege: Montfauvargier 1338, Montfauvergier 1396, Montfavergier 1421, Montfauvergier 1460; Deutung = Berg des Schmiedes, von lateinisch farbricius, frnazösisch Forgeron (LSG 2005, 610). Vermutlich ab 1200 bereits als Familienname.
- Montferrand FR, zu Cerniat, Bezirk Greyerz; Deutung = Berg der Familie Ferrand (Suter).
- Montfleury GE, zu Genf-Satigny; historische Belege: Montfleuri 1902; Deutung = entweder Berg der Familie Fleury oder dann einfach Blumenberg.
- Montfleuri VD, zu Les Planches; Deutung = Blumenberg.
- Montgirod JU, zu Champol; Deutung = ?.
- Montgremay JU, zu Asuel; Deutung = ?.
- Mönthal AG, Bezirk Brugg; Mundart: Müendel; älter Mäntel, Mäntl; historische Belege: Muenuntal um 1273, Mönnental 1275, Muonendal 1281, Munnendal 1302-04, Muonental 1303, 1306, 1311, Muenental 1361, Münental 1361, Moenental 1380, Moennental 1441, Moental 1441, Möntal 1895; Deutung = Tal des Muono, Uno, Uono (LSG 2005, 610). Da die ältesten belege erst um 1273 einsetzen, kann der Personenname nicht exakt bestimmt werden. Muono dürfte allerdings der wahrscheinlichere sein.
- Montimbert FR, zu Châtel-St-Denis; Deutung = Berg dem Humbert, einem alemannischen Siedler.
- Montlingen SG; historische belege: Montigels 1155, Monticulus 1247; Deutung = kleiner Berg, Hügel, von lateinisch monticulus (Oettli). Montlingen wäre danach kein echter -Ingen-Ort.
- Montmagny VD, zu (?); historische Belege: *Manniacum, Manniaco 1201-50, Montmagniet 1458, 1554-1603, 1579, Montmagniez 1579, Mommagniez 1579, Mommagny 1641-52; Deutung = ursprünglich Landgut des Mannius, später in Berg des Mannius um gedeutet (LSG 2005, 613).
- Montmeillan VD; Deutung = heiliger Berg, von franzzösisch mont = Berg und meillan, mélian = heiliger Ort, vermutlich keltisch (Suter). Der Ort ist namenmässig verwandt mit Mélan, Meylan, Meylande JU, Milandre JU, Meilen ZH, Mels SG, Mailand (I), Melano TI und noch einigen ähnlichen Ortsnamen mehr. Genau wie dort, ist eine Deutung nicht möglich. Nur das Bestimmumgswort 'medio' lässt sich deuten im Sinne von Mitte. Das Gattungswort -lanum ist bis heute nicht sicher gedeutet, doch neigen die meisten Ortsnamenforscher zu einer heiligen keltischen Kultstätte, weil sich aus dem Ortsname keine Rückschlüsse auf eine spezielle Geländeform herleiten lassen.
- Montmelon; historische Belege: Mont de Bélus 1???, Montbelon 1???; Momolon 1373, Momelot 1373, Monmelon 1412, Montmelon 1849; Deutung = Berg des Melo, Milo, einem alemannischem Siedler (LSG 2005, 612).
- Montmirail NE, zu Thielle-Wavre; Deutung = Aussichtsberg, von altfranzösisch mirail = Aussicht, Spiegel.
- Montmollin NE, Bezirz Val-de-Ruz; historische Belege: Mommolens 1347, Mommollain 1351, Montmollim 1356, Montmolin 1360, Montmolens 1372; Deutung = ursprünglich wohl Landgut des Mummolenus und später, als dieser Name nicht mehr verstanden wurde, umgedeutet in Mühlberg, von französisch mont = Berg und Moulin = Mühle (LSG 2005, 612).
- Montoie VD, zu Lausanne; Deutung = ?.
- Montolliet FR, zu Corpataux; Deutung = ?.
- Montorge VS, zu Sitten; vielleicht Gerstenberg, von französisch mont d'orge.
- Montoz (Court) BE, zu Péry; Deutung = ?.
- Mont-Pèlerin, Le VD, zu (?); Deutung = ?.
- Montperreux NE, zu Le Locle; Deutung = steiniger Berg, von lateinisch montem petrosum.
- Montpreveyres VD, zu (?); historische Belege: mons presbyterii um 1150, Montprevero 1177, Mont preverroz 1525; Deutung = Berg des Priesters.
- Mont-Racine NE, zu Les Geneveys-sur-Coffrane; Deutung = ?.
- Montricher VD, Bezirk Cossonay; historische Belege: Monsricharii 1049, Monte Richerio 1051-1100, Monte Richier , Montericherii 1177, Monrichie 1412; Deutung = Berg des Richari, Richeri, Richere, Riher (Jaccard). Nach einer überlieferten Sage soll es scho um 550 von König Sigismund gegründet worden sein.
- Möösli BE, zu Oberwil (Büren); Deutung = kleines Moor.
- Möösli SO, zu Balsthal; auch Mösli; Deutung = kleines Moor.
- Moosseedorf BE Bezirk Fraubrunnen; historische Belege: Sedorf 1256, 1278, Seedorf 1348, Sedor 1353, Mossedorf 1389; Deutung = ursprünglich Dorf beim See. Durch den Zusatz Moossee wird das Dorf seit dem 14. Jahrhundert von anderen gleichnamigen Ortschaften unterschieden. Der Zusatz ist eine Namenpräzisierung von See zu Moossee (LSG 2005, 614).
- Morbio Inferiore TI, zu Mendirsio; historische Belege: Morbio inferiori 1198, Morbio inferiore 1206, Morbio Inferiori 1335, Morbio de Sotto 1617; Deutung = das untere Morbio, Morbio selbst wird gedeutet als feuchtes, weiches, sumpfiges Gebiet (LSG 2005, 614).
- Morbio Superiore TI, zu Mendrisio; historische Belege: Morbio de Supra, Morbio 1219, 1275, Morbio Superiori 1296-99, Morbio de Supra 1296-99, Morbio Superiori 1335; Deutung = das obere Morbio, Morbio selbst wird gedeutet als feuchtes, weiches, sumpfiges Gebiet (LSG 2005, 614).
- Morchino TI, zu Calprino; Deutung = ?.
- Morcles VS, zu Lavey-Morcles; historische Belege: erstmals 1043 erwähnt; Deutung = bei den Sümpfen, von ahd. morgia, morge oder keltisch morga = Sumpf.
- Mörenau TG, zu Wuppenau; historische Belege: Mörnaw 1468; Deutung = Aue des Moro, wobei die Herkunft des Personennamens nicht sicher zu erklären ist (Nyffenegger & Bandle).
- Morens FR, Bezirk Broye; historische Belege: Morens um 1150, 1216, Moreins 1228, Morens 1285; Deutung = bei den Höfen der Leute des Moro, des Maurus etc. (LSG 2005, 615).
- Morgarten ZG; histoische Belege: *Morgatuna (Bahlow), Morgeten 1???; Deutung = 1. befestigter Platz bei einem Sumpf, von keltisch morga, ahd. morgia (Bahlow) und keltisch dunon = befestigter Platz, 2. eingezäunter Platz für Moren = Zuchtsauen (Oettli). Die Deutung 2 von Oettli ist kaum mehr aktuell.
- Morge: Häufiger Orts- und Flurnamen in der deutschen und welschen Schweiz, bedeutet in den meisten Fällen Moor, Sumpf usw., von keltisch morga = Sumpf, Moor.
- Morgental BL, zu (?); historische Belege: *Morgatuna, Murgetun, Murgeton 1425; Deutung = 1. befestigter Platz bei einem Sumpf, von keltisch morga, ahd. morgia (Bahlow) und keltisch dunon = befestigter Platz, 2. sumpfiger Bach, der eine Grenze darstellte. Deutung 2 ist kaum mehr aktuell.
- Morgenthal ZH, zu Horgen; Deutung = sumpfiges Tal.
- Morges VD; Deutsch: Morsee, Patois: Morse; Morgia 1297, Morgia 1324, Morge 1324, Morges 1328; Deutung = der Flussname ging sekundär auf den Ortsnamen über, der Flussname Morges bedeutet sumpfiger Fluss, von keltisch morga.
- Morgins VS Deutsch: Morgin oder Morgen; Deutung = beim Sumpf.
- Morgnes, Le VS, zu Lourtier; Patois: Morgnoz; Deutung = ?.
- Mörigen BE, Bezirk Nidau; Französisch: Morenges; historische Belege: Moringen 1196, 1214, Moringin 1216, Mueringen 1234, Moirenges 1278, Möringen 1300; Deutung = bei den Höfen der Leute des Mauro, Maurus (LSG 2005, 616).
Möriken AG, Bezirk Lenzburg; historische Belege: Morinchova 838, Moerinchon 1283, Mörinkon 1292, Mörikon 1361; Mundart: Mörke; Deutung = bei den Höfen der Leute des Moro (Oettli), volkskundlich verbindet man damit einen Mohren, doch war seinerzeit die Bedeutung lediglich 'mit gebräunter Gesichtsfarbe wie ein Maure' (Suter, Hinweis zu finden unter Morlens FR).
- Mörikon SG, zu (?); Deutung = bei den Höfen der Leute des Moro (indirekt Nyffenegger & Bandle).
- Möriken TG zu Münchwilen; Mundart: Mörike, Mörke; historische Belege: *Morinchovun; Morinchova 838, Morikon 1360, Moerikon 1413, Mörikan 1483; Deutung = bei den Höfen der Leute des Moro (Nyffenegger & Bandle).
- Morillon BE, zu Köniz; Deutung = ?.
- Morimont JU; Deutsch: Mörsperg; historische Belege: Moersberg 1???; Deutung = Berg des Moro oder Maurus.
- Mörisegg LU, zu Hergiswil; Deutung = beim Bergvorsprung des Moro.
- Morissen GR; Bezirk Surselva; Rätoromanisch; Murissen; historische Belege: Mureizens 1210, Morascens 1288, Moraissens 1289, Moraisens 1290-98; Deutung = Ort wurde nach dem heiligen Mauritius benannt (LSG 2005, 617).
- Möriswang TG, zu Wängi; historische Belege: Moriswanc 1266, Moeriswanger 1346; Deutung = beim Wiesenhang des Morin (Nyffenegger & Bandle, Oettli).
- Möriswil BE, zu Wohlen; historische Belege: Muriswile 1236; Deutung = Weiler des Moro.
- Morlens FR, Bezirk Glâne; historische Belege: *Maurilingos, Morlingis 996, Morlens 1111, Mollens 1179, Morllens 1668; Deutung = bei den Höfen der Leute des Maurilo, Maurila, einem burgundischen Siedler (Suter).
- Morlon FR, Bezirk Greyerz; historische Belege: Mollon 1038, Mollun 1264, Mollom 1286, Morlon 1500; Deutung = entweder nach einem grossen Mühlstein oder dann benannt nach einem alemannischen Siedler namens Motilo, wodurch die Deutung dann 'bei den Höfen der Leute des Motilo' lauten würde (LSG 2005, 617).
- Mormont JU, zu Courchavont; Deutung = Berg des Mauro (?).
- Mornex VD, zu Lausanne; historische Belege: Modernacum 920, Mornay 1198, Mornai 1238; Deutung = Landgut des Modernus (Suter).
- Mörsberg BE, zu Oberthal; historische Belege: Morspach 1241; Deutung = ursprünglich 'beim Bach des Moro', später umgedeutet in 'Berg des Moro'.
- Mörsburg ZH, zu Winterthur; historische Belege: erstmals 1094 nur als Burg genannt, Morisperc 1111, Morsberc 1127, Morsperch 1241, Moirsperc 1244, Mersperc 1339, Moerspurg um 1380; = Berg des Moro, ursprünglich von einem Winterthurer Grafengeschlecht bewohnt, das 1065 erlosch und von einem Grafengeschlecht aus Dillingen beerbt wurde (Studer, Attinger). Wie aus obigen urkundlichen Erwähnungen hervorgeht, erhielt die Burg den Namen wohl kurz vor 1111, da der Besitzer Graf Adalberg mit dem Umbau erst um 1106 begann. Der Name wurde von der Burg Mörsberg bei Pfirt (heute Vieux Ferrete), Elsass, übertragen (Schobinger). Die Deutung = Berg des Moro kann auch für die Burg in Pfirt durchaus richtig sein (Kläui und Schobinger).
- Morschach SZ, Bezirk Schwyz; historische Belege: Morsacho 1261, Morsach 1283, 1487, Morschach 1603-39; Deutung = Aue des Mor, Mori (LSG 2005, 618). Der Name hat somit nichts mit Schachen zu tun.
- Mosenried BE, zu Zweisimmen; Deutung = Ort bei einem Riedmoor.
- Moskau SH, zu Ramsen; historische Belege: Der Ort heisst Moskau seit 1799 und bekam den Namen im 2. Koalitionskrieg wegen dem rauflustigen Verhalten von dort stationierten russischen Soldaten. Der Name ging anfänglich an das Land eines Bauern, welcher seinen Besitz fortan in Erinnerung an diese Soldaten so nannte. Dann übertrug sich der Name auch auf das Restaurant 'Zur Moskau', welches bis 1934 so hiess und sich dann auf Hegau umbenannte. Bis etwa 1975 gab es dort ein weisses Ortsschild mit dem Namen Moskau. Dieses wurde später wieder entfernt, vermutlich weil es die Autofahrer zu stark ablenkte. Heute ist der Name Moskau nach wie vor gültig für den Ortsteil im Osten von Ramsen entlang der Hauptstrasse nach Singen. Sichtbar ist er aber nur noch an einer Tankstelle angeschrieben. Man findet ihn auch auf der topografischen Landeskarte Nr. 1032 Diessenhofen.
- Mösli AR, zu Herisau; Deutung = kleines Moor.
- Mösli BE, zu Ursenbach; Deutung = kleines Moor.
- Mosnang SG, Bezirk Alttoggenburg; Mundart: Moslig; historische Belege: Masinang 854, Mosinanc; Deutung = Wiesenhang des Maso (LSG 2005, 619). Es fällt auf, dass der ON Mosnang in der Mundart nicht regelkonform ausgesprochen wird, sondern scheinbar einen eigenen Weg ging. Dies vermutlich deshalb, weil die ursprüngliche Endung -wang nicht mehr überall verstanden wurde. Mosnang ist damit nicht alleine, denn ähnliches geschah auch bei anderen ehemaligen Wang-Orten wie Weisslingen ZH, Lupfig AG, Rümlang ZH, Bussnang TG, Gachnang TG, Tägerig AG, Schöftland AG, Wiesendangen ZH usw.
- Mosogno TI, Bezirk Locarno; Mundart: Moseng; historische Belege: Mosogno 1277, Musogno 1285, Muxognio 1352, 1353, 1405; Deutung = es gibt keine sichere Deutung (LSG 2005, 619).
- Mossana TI, zu Vairano; Deutung = ?.
- Mosse, La VD, zu (?); historische Belege; Mossy 1429; Deutung = von Patois mosse = Moos, Moor.
- Mossel FR; historische Belege: Moncels um 1150; Deutung = Hügel, von altfranzösisch moncel.
- Mosses, Les VD, zu (?); Deutung = bei den Mooren, von Patois mosse.
- Motélon FR, zu Broc; Deutung = ?.
- Mothe, La VD, zu Vugelles-La Mothe; Deutung = ?.
- Môtiers NE, Bezirk Val-de-Travers; historische Belege: um 1050 erstmals erwähnt, Mostier 1267, 1295, 1381, 1453; Deutung = Münster, Kloster.
- Mötschwil BE, Bezirk Burgdorf; historische Belege: Mueschwile 1294, Moetshwile 1327, Moeschwil 1331, Muetschwile 1380, Mötschwil 1452; Deutung = Weiler des Mezzo, Mozzo, Musgo. Da der Orte erst spät belegt ist, ist eine sichere Deutung des Personenmanes derzeit noch nicht möglich (LSG 2005, 620).
- Motta: Ortsnamen der italienischen Schweiz, bedeuten stets Erdrutsch.
- Motta TI, zu Brione-Verzasca; Deutung = beim Erdrutsch oder beim Hügel, von italienisch la mota.
- Motta, La GR, zu Bernina-Hospiz; Deutung = beim Berg, von rätoromanisch la muot.
- Motta, Motte: Ortsnamenteil in der deutschen und welschen Schweiz, bedeutet stets mit der Hacke aufgerissenes Gras- oder Torfland, wobei die dabei aufgeschichteten Schollenhaufen auch Böschen genannt werden. In ehemaligen rötoromanischen Sprachgebieten jedoch sind damit richtige Berge gemeint , von rätoromanisch la muot = Berg.
- Motte, La JU, zu Ocourt; Deutung = bei den Erdhaufen.
- Mottec VS, zu Ayer; Deutung = ?.
- Motterascio TI, zu Campo Blenio; Deutung = ?.
- Motti TI, zu Giubiasco; Deutung = Ort bei den Hügeln, von Tessiner Mundart mota oder Ort bei den Erdrutschen.
- Moulin Bornu VD; historische Belege: Bornul 1149, Bornu 1228; Deutung = Quellmühle, Mühle bei der Quelle, von Patois borne, bourne.
- Moulin Cosseau VD, zu Chamblon; Deutung = Mühle.....(?).
- Moulins, Les VS, zu Liddes; Deutsch: Mühlibach; historische Belege: Morlens 1177, Mollens, Moleyn 1300, Moloeyng 1316, Molen 1432, Mollens 1671; = bei den Mühlen.
- Moulin-Neuf JU, zu Roggenburg; Deutsch: Neumühle; Deutung = neue Mühle.
- Moulins, Les VD, zu (?); Deutung = bei den Mühlen.
- Mouret, Le FR; Deutsch: Muret; Deutung = von Patois mour = Hügel mit Endung -et = Verkleinerung, Le Mouret bedeutet somit Hügelchen.
- Mourget, Mourguet, Mourgaz, Murgier, Morgier, Morgex: Häufiger Orts- und Flurname in der französischen Schweiz, bedeutet stets Steinhaufen, von murger.
- Moutier BE, Kantonswechsel zu JU in Vorbereitung; Deutsch: Münster; historische Belege: 769 als Monasterio Grande Valle von Mönchen aus Luxeuil gegründet, Monasteriensi 1148, 1160, Monasterium 1181, Ville Monasterii Grandis valle 1295, Monstier 1325, Monasterium 1356, Munster grendweld 1400, Moustiet Grand vaulx 1402, Munster 1441, Münster in Granfeld 1464; Deutung = Kloster ( LSG 2005, 621)
- Müdsbach ZH, zu Bäretswil; historische Belege: Müterspach 1467, Müttlispach 1588; Deutung = der Bachname ging sekundär auf den Ort über, der Bachname bedeutet Bach des Muotilo.
- Muetliken ZH, Stadtteil von Kloten; Deutung = bei den Höfen der Leute des Muotilo.
- Mugena TI, Bezirk Lugano; historische Belege: Megiadina 1214, Megiayna 1246, 1261, Megiaina 1265, Migena 1270, , Megiena 1296, 1331, Mugena 1591; Deutung = mangels älterer Belege ist der Ortsname nicht sicher zu deuten. Salvioni schlägt als Deutung 'kleine Pyramide' vor.
- Mugern ZH, zu Wädenswil; Deutung = Ort beim mageren, steinigen Boden (Oettli).
- Muggiasca TI, zu Muggio; Deutung = der Orts ist gemäss Bruckner keltisch.
- Muggio TI, Bezirk Mendrisio; historische Belege: Mugio 852, Mugii 1296-99, Mugio 1296-99, Mugio 1299, Mugium 1299; Deutung = der Ortsname ist eine elliptische Bildung nur aus dem Personenname Modius gebildet (LSG 2005, 622).
- Muhen AG, Bezirk Aarau; historische Belege: Mucheim 1045, 1173, Muchain 1295, Muheim um 1750; gem einer alten Aargauer Sage soll Muheim eine alte Römerstadt gewesen sein; Deutung = Heimstätte des Muocho. Normalerweise sind Heim-Ort in der deutschen Schweiz mit einem Gattungswort oder einem Adjektiv gebildet. Hier dürfte eine seltene Ausnahme mit einem Personennamen vorliegen(LSG 2005, 622).
- Mühle: Häufiger Ortsnamenteil in der deutschen Schweiz, bedeutet fast immer Mühle. Da Mühlen mit ganz seltenen Ausnahmen erst nach 1000 nördlich der Alpen auftraten, können solche Ortsnamen erst später gegründet worden sein.
- Mühlachern VS, zu Ausserberg; Deutung = bei den Äckern an der Mühle.
- Mühlacker SG, zu Balgach; Deutung = beim Acker an der Mühle.
- Mühlau AG, Bezirk Muri; historische Belege: Mülnowe 1217, Mulnowe 1274, Muilnowe 1319, Mulnowa 1328, Muillow 1396; Deutung = Aue bei der Mühle; Übername für die Dorfbewohner: Mondsprützer.
- Mühlau SG, zu Lütisburg; Deutung = Aue bei der Mühle.
- Mühlebach VS, Bezirk Goms; historische Belege: Mulibach 1215, Mulinbach 1225, Mulimbach 1239, Mulinbach 1245, Mulibach 1252, Milibach 1505; Deutung = der Bachname ging sekundär auf den Ortsnamen über. Bedeutung des Bachnamens 'Bach, an welchem eine Mühle steht' (LSG 2005, 623).
- Mühleberg BE, Bezirk Laupen; historische Belege: Mulbeengi 993-96, Muliberg 1011-16, Mulnberc 1224, Muellenberg 1235, Mollenberch 1258; Deutung = bei der Mühle am Berg.
- Mühledorf BE, Bezirk Seftigen; historische Belege: Mulidorf 1364, 1371, 1389, Muilidorf 1394; Deutung = Dorf bei der Mühle (LSG 2005, 623).
- Mühledorf SO, Bezirk Bucheggberg; historische Belege: Mulidorf vor 1264, 1276, 1301, Muilidorf 1338; Deutung = Dorf bei der Mühle (LSG 2005, 624).
- Mühlehorn GL, Bezirk Glarus; historische Belege: Mülihorn 1551, 1603; Deutung = bei der Mühle auf der Landzunge des Meerenbachs, welcher an dieser Stelle in den Walensee mündet (LSG 2005, 624).
- Mühlenen ZH, zu Richterswil; historische Belege: Mulinon 1265-87, Muilinon 1287, Mülinen 1667, Mülenen 1685; Deutung = bei den Mühlen (Kläui & Schobinger).
- Muhlers FR, zu St. Silvester; Deutung = ?.
- Mühlethal AG, Bezirk Zofingen; historische Belege: Mulintal 1242, Muilital 1303-08; Mundart: Möwita-u; Deutung = Tal mit einer Mühle. Der Name des Tals ging sekundär auf das Dorf über (Zehnder).
- Mühlethal BE, zu Aarburg; Deutung = Tal mit einer Mühle. Der Name des Tals ging sekundär auf den Ortsnamen über.
- Mühlethurnen BE, Bezirk Seftigen; historische Belege: *Turnodunum, Muliturnden 1343, Muilitornden 1389-1460, Muiliturnden 1389-1460; Deutung = erhöht gelegener, befestigter Ort, vermutlich ein Palisadenwerk von keltisch = dunum, auf einem Hügel, von keltisch = turno (LSG 2005, 624). Der Ort ist namenmässig verwandt mit Kirchenthurnen BE.
- Mühlrüti SG, zu (?); DEutung = Rodung bei der Mühle.
- Mulchigen BE, zu (?); Deutung = bei den Höfen der Leute des Mulcho = Melkers (Oettli). Ob diese Deutung noch aktuell ist, ist der OGS nicht bekannt.
- Mulchlingen ZH, zu Winterthur-Seen; historische Belege: Muolchingen 1261-64, Muolchlingen 1304-08, Mulchlingen 1667; Deutung = bei den Höfen der Leute des Mulcho = Melkers (Kläui & Schobinger).
- Mulegns GR, Bezirk Albula; Deutsch: Mühlen, bis 1943 offizieller Ortsname; historische Belege: seit dem 14. Jahrhundert belegt, Molins 1900; Deutung = Mühlen (LSG 2005, 625).
- Mülenen BE, zu (?); Deutung = bei den Mühlen.
- Mulinel VD, bei Echallens; historische Belege: ehemaliges Dorf, Wüstung seit etwa 1500; gemäss einer Sage soll es gar eine Stadt gewesen sein.
- Mülinen BE, zu Reichenbach; historische Belege: Mulinon 1275, Mülenen 1905; Deutung = bei den Mühlen.
- Mulini TI, zu Biogno; Deutung = bei den Mühlen.
- Mulins GR, zu Trins; Deutsch: Trinser Mühle; Deutung = bei der Mühle.
- Müllberg TG, zu Raperswilen; historische Belege: Mulberg 1348, Mülyberg 1497; Deutung = Berg bei der Mühle. Da eine Mühle in der Gegend nicht belegt ist, bleibt eine gewisse Unsicherheit (Nyffenegger & Bandle). Immerhin wird das nicht weit entfernte Müllheim TG trotz dem Doppel-L ebenfalls mit Mühle gedeutet.
- Mullen BE, zu (?); Deutung = ?
- Mullern GL, zu Mollis; Deutung = ?.
- Müllheim TG; historische Belege: Mulhain 1254, Mülhain 1255, Mulhein 1259, Muelhain 1260, Muelheim 1261; Deutung = bei der Wohnstätte mit einer Mühle (Nyffenegger & Bandle).
- Mülligen AG, Bezirk Brugg; historische Belege: Mülinon 1101-1200, Mulinon 1256, Muilinon 1273, Mulinon 1281; Deutung = bei den Mühlen; trotz -igen-Endung ein unechter Ingen-Ort.
- Mullwil LU, zu Rickenbach; historische Belege: Mullwile 1316; Deutung = Weiler des Mullo. Weilerorte gehen fast immer auf einen Personennamen zurück, daher kommt eine Deutung mit Mühle oder mit Milch kaum infrage.
- Multen BE, zu Signau; Deutung = ?.
- Mumenthal BE, zu Aarwangen; Deutung = Tal des Muomo (?).
- Mümliswil SO, Bezirk Thal; historische Belege: Mumliswilre, Mumliswilere 1145, Mumliswile 1193, Mumeliswile 1194, Mummeliswile 1226; Deutung = Weiler des *Munwalt (SONB I, 484).
- Mumpf AG, Bezirk Rheinfelden; historische Belege: Mumpher 1218; Munfier 1240, Nider-Mumpfe 1248, Nidren Mumphe 1303, Nidrmumphier 1302-04, Nideren Muntphein 1306, Oberen Muntphein, Obern Mumphe 1311; Niedermumpf, Obermumpf 1905; Deutung = beim Berg des Verius, einem römischen Siedler, früher vielleicht als *Mont Verio geheissen (LSG 2005, 626). Alle Deutungsversuche von Hubschmied, Oettli, Boesch, Zehnder usw., welche auf einen Eisenberg hinweisen, sind als unbegründet abzulehnen und gelten heute als veraltet.
- Münchenbuchsee BE, Bezirk Fraubrunnen; Mundart: Buchsi; historische Belege: Buhse 1180, Buchse, Buochse, Buxe 1185, Boxe 1192, Buxse 1219, Buchse 1237, Buhsa 1246, Buchze 1257, Buchs 1299, Buochsi 1339, Munchenbuchs 1350; Deutung bei den Buchsbäumen, von buxus, buxium, boscum = Buchsbaum. Der Zusatz 'München' bezieht sich auf das ehemalige Johanniterkloster und bedeutete somit das Buchse der Mönche (LSG 2005, 627).
Münchenstein BL, Bezirk Arlesheim; historische Belege: Munchenstein 1221, Geckingen 1270, Munchenstein 1296, Munichenstein 1325, Geckingen 1334, Muenchenstein 1360; Deutung = Ursprünglich Geckingen = bei den Höfen der Leute des Cacho. Im Osten des Dorfes gab es eine Burg, welche im Besitze der Familie Münch aus Basel war. Der Burgname ist später auf Geckingen übertragen worden (LSG 2005, 627).
- Münchenwiler BE, Bezirk Laupen; Französisch: Villars-les-Moines; historische Belege: Vilar 1080, 1101-50, Villar les Moinos 1228, Villario Monachorum 1248, Monachorum, Villa les Moines 1294; Deutung = Weiler der Mönche (LSG 2005, 627). Bernische Insel im Freiburgerland.
- Münchringen BE, Bezirk Fraubrunnen; historische Belege: Munderchingen 1261, 1264, Muenrkingen 1300, Munrkingen 1312, Munrchingen 1316, Munchringen 1354, Munchingen 1360, Muinchringen 1388; Deutung = bei den Höfen der Leute des Munderich (LSG 2005, 627).
- Münchwilen AG, Bezirk Laufenburg; historische Belege: Munchwille 1303-08, Munewilre 1318, Münchwile 1351, Muinchwile 1373, Münchweylen 1609, Münchweyl 1620; Deutung = Weiler des Mönchs (LSG 2005, 628). Münchwilen war eine Aussenstation des Bruderhauses Säckingen.
- Münchwilen SG, zu Kirchberg; Deutung = Weiler des Mönchs, einem Mönchsgehöft.
- Mund VS, bezirk Brig; historische Belege: Mont 1246, Munt 1259, Month 1289, Mont 1299, Mund 1299, Mont 1302, Mund 1306, Monz 1320, Munt 1331; Deutung = Berg, von lateinisch mons (Jaccard).
- Mungnau BE, zu Lauperswil; Deutung = Aue des.... (?).
- Mungnauschachen BE, zu Lauperswil; Deutung = beim Flusswäldchen von Mungbau.
- Münigen LU, zu Oberkirch; historische Belege: Munchingen 1356; Deutung = beim den Höfen der Leute des Monchs.
- Münschenberg SG, zu Gams; Deutung = ?.
- Münsingen BE, Bezirk Konolfingen; Französisch: Munisenges; historische Belege: Munsingan, Munisingam 993-1010, Munisingin 1000, 1009, Munisenges 1218, Munsingen 1141, Munsigin 1180, Munsing 1223, Muonsingin 1224, Muonsingen 1224, Muonsingin 1224, Münsingen 1241; Deutung = bei den Höfen der Leute des Munizo, 2. nach einer Sage, die noch viele Anhänger hat, bedeutet der Ortsname Munitio = Befestigung und soll auf die Römerzeit zurück gehen. In einem nahen Wald Überreste einer Römersiedlung, die die Sage bestärken.
- Münster VS, Bezirk Goms; Französisch: Conches; historische Belege: Mostier 1225, Monasterio 1235, curatus de Consches 1276, Conches 1299, Conches 1494; Deutung = Münster hatte stets einen doppelten Namen: Mostier/Münster und Goms/Conches. Goms/Conches bedeutet 'in einer Mulde gelegen' und Mostier/Münster = Kloster.
- Münsterlingen TG, Bezirk Kreuzlingen; historische Belege: Münsterlin 1125, Monasteriolum 1155, Munsterlingen 1248, Muinsterlingen 1267, Münsterlingen 1318; Münsterlingen ist also kein echter -lingen-Ort, da die Endung auf -lein und nicht auf -ingos zurückgeht. Deutung = kleines Kloster, Münster.
- Muntelier FR, Seebezirk; Französisch: Montillier; historische Belege: Montelliers 1270, Montellier 1290, Montelliaco 1394, Montillie 1409, Montillie 1466, Montelyer 1509, Muntillier 1510; Deutung = beim Hügel, von französisch monteil, lat. monticulum. Die nachträglich zurechtgemachte keltisch-römische Form *Montelliacum hat es vermutlich so nie gegeben (LSG 2005, 629).
Muntigalm SO; Deutung = der Ortsname basiert auf französisch/lateinisch mont/mons und ahd. galm = überragende Felswand.
- Müntschemier BE, Bezirk Erlach; Französisch: Monsmier; historische Belege: Munchimur 1185, Munchimir 1221, Munchimier 1225-29, Munschimier 1229-30, Monchimier 1342, Monschimier 1356, Muntschimier 1362, Münschemier 1485, Mintschimier 1577; Deutung = Berg des Camerius, von lat. mons und dem Personennamen Camerius , einem römischen Siedler (LSG 2005, 630).
- Münzlishausen AG, zu Dättwil; Deutung = bei den Häusern des Munzilo (Oettli). Ob diese Deutung noch aktuell ist, konnte die OGS noch nicht ermitteln.
- Muolen SG, Bezirk St. Gallen; historische Belege: Mola 1155, Mula 1227, Muola 1264, Muola 1300, Muolach 1325, Muola 1341, Mulach 1351, Muhlen 1905; Deutung = bei der Wassermühle, von ahd. mulin (LSG 2005, 630).
- Muotathal SZ, Bezirk Schwyz; historische Belege: vor 1000 gegründet, Muotahtal um 1246, Mutetal 1246, Muthatal 1260, Muotachtal 1270, Muotental 1275, Muotochtal 1281, Muothethal 1296, Muotetal 1313; Deutung = der Ort bekam seinen Namen sekundär nach dem Tal, welches von der Muota durchflossen wird. Der Flussname geht auf ahd. muot = wild, heftig und aha = Bach, Flüsschen, also 'das wilde, heftige Flüsschen zurück (LSG 2005, 630).
- Mur (Vully) VD, Bezirk Avenches; historische Belege: Murs 1396, 1441, 1458, 1580, Mur 1611; Deutung = geht wohl auf Mauern aus der kelten- oder Römerzeit zurück und bedeutet 'bei den Mauern'.
- Mura (Safien) GR, zu (?); Deutung = ?.
- Murachern VS; Deutung = von mur = steinig, also steiniger Acker oder Acker bei einer Mauer.
- Muracker OW, zu Giswil; Deutung = steiniger Acker.
- Muraigl: Häufiger Flur- und Ortsname in der rätoromanischen Schweiz, bedeutet stets sumpfige Gegend, von lateinisch mora = Sumpf.
- Muralto TI, Bezirk Locarno; historische Belege: erstmals 906 erwähnt, 1235 Muralto, 1257, 1269, 1345; bei der hohen Mauer, von mur = Mauer und alto = hoch.(Gualzata).
- Muraz VS, zu Collombey; historische Belege: de Mura 1283 = kleine Mauer, von italienisch muraccio, gemeint sich ziemlich sicher römische Mauern.
- Murg: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet fast ausnahmslos Sumpf, Moor, Ried, von keltisch morga. Da solche Gebiete früher häufig eine natürliche Grenze bildeten, haftete ihnen begleitend auch die Bedeutung von Grenze an, ganz ähnlich wie in den entsprechenden deutschen Wörtern Grindel, Grendel oder March/Maracha. Dies führte oft zu Fehlinterpretationen. Gelegentlich trifft man auch noch auf die Deutung "Morgen im Sinne von Osten". Diese Deutung dürfte nur in den seltensten Fällen zutreffen, da Osten auf ahd. ostar hiess. Echte Osten-Orte wandelten sich meistens zu Oster um und sind daran zu erkennen. Ein Streit, ob morga nun Grenze oder Sumof bedeutet, erübrigt sich allerdings. Es gilt jeweils jene Deutung, die für die betreffende Gegend Sinn macht. In der Romandie heissen die Orte meistens Morge, Morges mit exakt gleicher Deutung. Dies zeigt besonders schön, wie die keltische Sprache nicht nur das Alemannische, sondern auch das Französische beeinflusst hat.
- Murgenthal AG, Bezirk Zofingen; historische Belege: * Morgadunum, *Murgatuna; Murgatun 1254, Murgatuhn 1255, Murgatum 1255, Murgathun 1263, Morgenthal 1516; Mundart: Murgete; Deutung = befestigter Platz bei einem sumpfigen Bach, von kelt murga = Sumpf und dun = Umzäunung, Befestigung (LSG 205, 632).
- Murgenthal BE, Mundart: Murgete; historische Belege: *Morgadunum, *Murgatuna, später Murgatun. Deutung = befestigter Platz bei einem Sumpfbach; Seit 1803 sind die beiden Murgenthal durch eine Kantonsgrenze getrennt.
- Muri AG; Mundart: Muuri, nicht Murri! Historische Belege: Murahe 924, Mure 1001-1100, Murahe 1027, Mura 1159, Mure 1179, 1303-08; Murahe könnte alemannisch als steiniger Bach verstanden werden, doch sind sich alle Kapazitäten der Namendeutung einig, dass auch hier das Mur auf römische Mauern zurückzuführen ist und die Endung -ahi eine Kollektivform darstellt.
- Muri BE, Bezirk Bern; historische Belege: Mure 1168, 1180, Mura 1189; Mure 1201, 1224, Muren 1242, Mure 1262, Muri 1398; Deutung = bei den (römische) Mauern.
- Muri BE, zu Riggisberg; Deutung = bei den (römischen) Mauern.
- Muriaux JU, Bezirk Freiberge; Deutsch: Spiegelberg; historische Belege: Mireval 1315, Myrevuat 1317, Spiegelberg 1323, Myrual 1335, Meruau 1384, Murialx 1407; Deutung = die frühe Form Spiegelberg legt lateinisch miratoriu nahe, also ' Ort wo man die Aussicht geniesst'. Doch da keine älteren Belege vorliegen, ist diese Deutung unsicher /LSG 2005, 632).
- Murist FR, Broyebezirk; historische Belege: Muris 1228, 1230, 1453; Deutung = Landgut des Mauritius als elliptische Bildung nur aus dem Personennamen gebildet (LSG 2005, 633).
- Murkart TG, zu Frauenfeld; historische Belege: Murchart 1102, Murchar 1122, Murghard 1222; Deutung = Weidewald an der Murg (Oettli, Nyffenegger & Bandle).
- Murten FR, Seebzirk; Französisch: Morat; *Moridunum; Curtis Murattum 516, Muratum 800, Muratto 800, Muratensis 961, Murati 1013, Murtena 1032, Murat 1033, Murat 1034, castrum Murtene um 1050, Murat 1055, Muratum 1079, Murten 1238, Muretum 1255; Deutung = bei den (römischen) Mauern (LSG 2005, 633).
- Murzelen BE, zu Wohlen; historische Belege: Murzenden 1241; Deutung = etwas Abbröckelndes, z. B. Gestein (Mürtschenstock!!!) (Idiotikon IV, 433), somit 'Häuser bei einer abbröckelnden Felswand'.
- Murzeln AG, zu Hüniken; historische Belege: Murtzellen 1471; Deutung = Häuser bei einer abbröckelnden Felswand (erodierende Felswand an der Surb).
- Musch: Orts- und Flurnamen der rätoromanischen Schweuz, bedeutet stets eine feuchte oder nasse Stelle.
- Muschelberg SZ, zu Altendorf; Deutung = Ort an einer feuchten Stelle am Berg.
- Muschels FR, zu St. Silvester; historische Belege: Mossel um 1500; Deutung = feuchter, morastiger Ort.
- Müselbach SG, zu Kirchberg; historische Belege: Muasilenpach 854; Deutung = Bach des Muasil. Falls diese Deutung zutrifft, hääte der Ort seinen Namen skundär vom Bach erhalten.
- Mutschelle ZH, zu Zürich-Wollishofen; Deutung = Dialektausdruck für das Pfaffenhütchen (Spindelbaum), Baum und Strauch mit rosaroten Blüten. Mutschelle ist also ein Ort, wo solche Büsche wuchsen.
- Mutschellen AG, zu Berikon; Im Aargau bedeutet Mutschelle neben dem Pfaffenhütchen auch ein Gebäck (verwandt mit Mutschli ?), der Ort hat seinen Namen vermutlich doch eher vom Pfaffenhütchen erhalten (Oettli).
- Mutschnengia GR, zu Medels; Deutung = ?.
- Mutt, Mutten: Orts- und Flurnamenteil in der deutschen Schweiz, bedeutet stets mit der Hacke aufgerissenes Gras- oder Torfland, wobei die dabei aufgeschichteten Schollen auch Böschen genannt werden. Daneben auch häufig gebraucht für Hügel und Berg, siehe die zahlreichen Muttberge(!) ,von mhd mutt, rätoromanisch muot = Hügel.
- Mutte SG, zu Flums; Deutung = Ort beim Hügel, von mhd. mutt = Hügel.
Mutten BE, zu Signau; historische Belege: Muttan 1163; Deutung = Ort bei den Hügeln.
- Mutten SO, zu Solothurn; Deutung = Bauernhöfe bei den aufgeschichteten Mutthügeln (Torfschollen).
- Mutten GR, zu (?); Deutung = ?.
- Muttenz BL, Bezirk Arlesheim; Mundart: Muttez; historische Belege: *Montetum zur Römerzeit, Mittenza 260, Methimise 793, Mittenha 1032, Muttenza 1277, 1296, Mutenze 1296, 1301, Muttentze 1341, Muttentz 1349; Es gibt zahlreiche Deutungen:
1. vielleicht von lat. mutatio = Haltestelle für Pferdewechsel darauf weist der immer noch gebrauchte MA-Ausdruck des Ortsnamens hin (Oettli). Leider passt eine römische Mutatio so nahe bei Basel und Kaiseraugst nicht in das planerische Konzept der Römer.
2. Stähelin deutet den Ortsname als früheren Flussnamen und geht von einer *Mittenza, *Muttantia aus. Leider erwähnte Hans Krahe in seinem Buch über unsere ältesten Gewässernamen keinen solchen Fluss, doch gibt es in der Schweiz etliche Orte, welche die Endung -entz oder -enz aufweisen, sich alle an einem Gewässer befinden und auffällig oft nicht sicher gedeutet werden können. Genau dieser Sachverhalt verrät indirekt, dass Deutung 2 vermutlich der Sache am nächsten kommt.
3. Im BLNB erwähnt man auch die Möglichkeit, dass Muttenz seinen Namen von einem *Mogantiacum erhalten haben könnte, was schon nahe beim alten Namen von Mainz läge. Die historischen Belege weisen aber nicht auf einen -acum-Ort hin.
Insgesamt ist es trotz zahlreicher sehr alter historischer Belege derzeit nicht möglich, den Ortsnamen zuverlässig zu deuten.
- Müttlingen SG, zu Kirchberg; Deutung = bei den Höfen der Leute des Muotilo.
- Mutwil SG, zu Niederbüren; Deutung = Weiler des M.....(?).
- Mutzmahlen ZH, zu Stäfa; Deutung = Mutz ist ein behäbiger Mensch, doch lässt sich daraus keine Deutung ableiten.