Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 13 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
Abkürzungen: LSG = Lexikon der Schweizerischen Gemeindenamen.
- Vnà GR, zu Remüps; Deutsch: Manas; Rätoromanisch auch Unà; historische Belege: Mons, Maus 1290, Mauns 1342, Mas, Meis, Mais, Mams 1895, Mans 1902. Deutung = Hof, Gut, von lateinisch mansus, mansio (Studer 1896).
- Voettes, Les VD, zu Ormont; historische Belege: Veytes 1310; Deutung = bedeutet im Patois Stelle, wo man die Bewegungen des Feindes sieht.
- Vogelau (?), zu (?); Deutung = Wiese am Wasser, wo sich Vögel gerne aufhalten.
- Vögeliberg (?), zu (?); = Hügel, bei welchem ein Vogelsteller seinem Gewerbe nachging (Oettli). Denkbar wäre auch 'Berg einer Person namens Vögeli'.
- Vögelinsegg AR; historische Belege: Fuglisegg 1337, 1352, Fugelinsegge 1360, Vögelinsegg 1895; Deutung = Stelle an einem Bergvorsprung im Besitze eines Fugli (Familienname), bildete einst die Spycher Rhod und entrichtete Abgaben an die Abtei St. Gallen (Studer 1896).
- Vogelsang: Gelegentlicher Ortsname, meist aber ein Flurname, bedeutet Gebiet mit viel Wasser, wo sich Vögel gerne aufhalten (Idiotikon VII, 1175). Es waren vermutlich die alten Vogelfänger (Vogler), welche solche Orte für ihre Arbeit bevorzugt aufsuchten und entsprechend benannten. Zinsli ergänzt, dass Vogelsang auch eine Umdeutung aus noch früherem Sengen (Brandrodung) sein könnte (Idiotikon VII, 1187). Dazu noch folgendes: Ã?lteste Vogelsang sind um 1350 urkundlich, sodass diese Vermutung nicht abwegig ist. Sie könnte aber nur für sehr alte Vogelsang an trockenen Orten in Frage kommen. Alle Vogelsang in der Nähe von Wasser sowie all jene, die erst später zu ihrem Namen kamen, dürften hingegen echte Vogelsang-Orte sein.
- Vogelsang AG, bei Turgi; Deutung = Ort in der Nähe von Wasser, wo sich Vögel gerne aufhalten.
- Vogelsberg (?), zu (?); Deutung = Hügel im Besitze eines Fugli.
- Vogorno TI, Bezirk Locarno; historische Belege: Vegorno 1234, Vegornio 1235, Vegorno 1246, Vegorno 1501, Vogorno 1511, 1518; Herkunft und Bedeutung des Ortsnamen sind noch unbekannt (LSG 2005, 939). Der Name des hinter dem Dorf aufragenden Berges Vogorno ging sekundär auf den Ort über, wobei vielleicht der spitze Gipfel, italienisch córno, einen neuen Deutungsansatz liefern könnte (OGS).
- Volken ZH, Bezirk Andelfingen; historische Belege: Volkinchovan 1???, Volhinchovan 1044, Volchinchoven 1096-1111, Volchichoven um 1150, Volchinchon 1250, Volchlinkon 1258, Volkicon 1294,Volchinkon 1294, Volkincon 1305, Volkicon 1313, Volken 1450; Deutung = bei den Höfen der Leute des Volco, Folco (Kläui & Schobinger).
- Vollach (?) zu (?); Deutung = Fuchsloch, von mhd *voheloch (Oettli). Der von Oettli genannte Ort konnte die OGS bisher noch nicht auffinden.
- Vollèges VS, Bezirk Entremont Villezo 1179, Vullegio 1179-93, 1196, Willegio 1196, Villogio, Vilogio 1249-79, Vilagio 1272, Vileogio 1280, Vologium 1296, Villugio 1428, Villugium 1434, Villuge 1496-97; Deutung = Herkunft und Deutung des Ortsnamens liegen im Dunkeln. Da ältere Belege fehlen und die Schreibweise über all die Jahrhunderte sehr grosse Schwankungen aufweist, lässt sich auch keine Deutung herleiten (LSG 2005, 940). Immerhin lässt sich erahnen, dass hinter dem Ortsnamen das italienische 'villaggio' = Dorf verborgen sein könnte (OGS).
- Vollenweid ZH, zu Hausen a. A.; historische Belege: Vollenweide 1283, Folenweid 1461; Deutung = Es gibt zahlreiche, aber keine sichere Deutung:
1. Hof mit voller Weide (?)
2. Hof bei der Fohlenweid, von mhd. vole = männliches Fohlen (Kläui & Schobinger). Eine Deutung mit Fohlen sei heikel, da dies ein norddeutscher Ausdruck sei (Wortlaut des örtlichen Flurnamenforschers). Gemäss Idiotikon I, 785/6 ist das Fohlen unserer Mundart aber durchaus erschlossen.
3. Eine weitere Deutung geht von Weide des Volco, Volchin aus, von *Volchininweide.
4. Einen ganz anderen Deutungsansatz ergibt sich, wenn man die Ã?lplersprache mit einbezieht: Dort gibt es die Folle, früher oft mit 'v' geschrieben, welche Milchtrichter bedeutet, mit dem der Melker die Milch siebte (Idiotikon I, 786).
5. Vollen heissen auch die gemähten Grasschwaden, allerdings in Berner Mundart, was für eine Deutung der Zürcher Vollenweid kaum in Frage kommt, aber doch nicht unerwähnt bleiben soll (Idiotikon I, 786).
6. Es gibt auch den Familiennamen Vollenweider, der auch diesem Ort begründet haben soll. Der Familienname impliziert fast automatisch einen reichen Bauern, dess Weiden voller Vieh war. Da es auch den Familiennamen Vollenwyder gibt, fragt sich, ob hier das -wyder etwas mit Weide zu tun hat oder ob sich über diese Namenvariante neue Erklärungen ergeben.
- Vollikon ZH, zu Egg; historische Belege: Violchlinkon um 1030, Volclinchovin 1133, 1167, Volklinkon 1217/22, Volklikon 1331, Volkikon 1315, Vollikon 1384, Folliken 1632; Deutung = bei den Höfen der Leute des Volchilo (Kläui & Schobinger)..
- Vorbourg JU; Deutsch: Vorburg; Deutung = ?.
- Vordemwald AG, Bezirk Zofingen; historische Belege: vor dem Walde 1303-08; Deutung = vor dem Walde. Der Ortsname entstand sekundär aus einer Flurbezeichnung (LSG 2005, 940).
- Vorderthal SZ, Bezirk March: Siehe unter Wägital!
- Vorimholz BE, zu Grossaffoltern; Deutung = vermutlich bezieht sich dieser Ortsname auf eine Stelle, welche vor dem Bauernhaus des Imholz lag.
- Vouattes, Vouates, Vuataz, Ouates, Vouatty, Vattaz, Uoates: Häufiger Flur- und Ortsname in der französischen Schweiz, bedeutet meistens nasse Wiese, Sumpf, Moor, Wasser, Watt, Sumpflache usw. von burgundisch, gotisch wata, oder von Patois vouatte (Bruckner). Die Schreibweise mit 'Q' ist kein Schreibfehler, sondern stammt von jenen Schreibkundigen, welche auch lateinisch konnten. Im frühen Mittelalter war es Usanz, dass man das deutsche 'W' bei der Latinisierung eines Namens mit einem 'Q' wiedergab, da das lateinische Alphabet kein 'W' kennt. Gelegentlich findet man sogar das 'G' als Stellvertreter, siehe Vuadens 1166 oder Vuisternens-en-Ogoz 1177!
- Vounaise, La FR, zu Murist; Deutung = Sumpflache, von Patois ......
- Vouvry VS, Bezirk Monthey; historische Belege: Wovreia 921, Vobreium 1018, Wovregium nach 1018, Wovreia um 1044, Vuvreii 1157, Vouvrerium 1157, Wuriez 1219-20, Wurie 1223-24, Wuvrie 1248, Wurie 1265, Wuvriaci 1272, Vuvrier 1272, Wuriaco 1282, Wurie um 1282, Wuriaco 1286, Vuvry 1720; Deutung = unterhalb des Hügels, von keltisch vo 0 unterhalb und brig = Hügel, Berg, latinisiert entsand daraus *Vobrigium (LSG 2005, 940).
- Vraconnaz, La VD, zu (?); Deutung = ?.
- Vrin GR, Bezirk Oberwald; historische Belege: Varin 1209, Val Avirin 1312, Avirin ; Deutung = Herkunft und Bedeutung des Ortsnamens bleiben im Dunkeln. Alle bisherigen Deutungen sind zurückzuweisen (LSG 2005, 941).
- Vuachère, La, VD, zu Lausanne; historische Belege: Hospitale Walchieri 1228, Warchieri 1232, Walcheria 1238; Deutung = der Ort dürfte nach einem alemannischen Siedler benannt sein, Name noch offen.
- Vuadens FR, Bezirk Greyerz; Deutsch: Wuading, Wüadingen, Wädingen; historische Belege: Wadingium 516, Wadingis 930, Vuadengis 1018, Wadingum nach 1018, Wadens 1145-59, Gadens 1166, Vadens 1242, Waddens 1272; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wado, Waddo (LSG 2005, 941).
- Vuarengel VD, bei Vuarrens; historische Belege: Warrengel 1184; Deutung = Klein-Vuarrens, die Endung bedeutet im Patois eine Verkleinerung. Die Deutung von Vuarrens ist 'bei den Höfen der Leute des Waro, Wero.
- Vuarennes VD. zu Châtelard; Deutung = Erlenholz.
- Vuarennes, Voirennes, Voirannes, Varennes: Häufiger Name von Weilern in der welschen Schweiz, bedeutet stets Erlengehölz, von Patois vouaraine.
- Vuargnaz, Vuargne, Voargny, Voirgny: Häufiger Name von Weilern in der welschen Schweiz, bedeutet stets Weisstanne, von Patois vuargne.
- Vuargny VD, zu Le Sépey; historische Belege: Vuarnie 1332, Vuarnier; Deutung = bei den Weisstannen.
- Vuarmarens FR, Glanebezirk; historische Belege: Walmarengi 996, Vuarmarens 1251, Walmarens 1334, Vuarmarens 1403 = bei den Höfen der Leute des Walmar (LSG 2005, 941).
- Vuarrens VD, Bezirk Echallens; historische Belege: Vuarens 1147, Warens 1177, Vuarrens 1182, Vuarens 1185, Wareins 1234, Vuareins 1239; Deutung = bei den Höfen der Leute Waro, Wero (Studer 1896).
- Vuaz VD, zu Forel; Deutung = Bachrinne, Furt, von Patois vuaz (?).
- Vucherens VD, Bezirk Moudon; historische Belege: Wicherens 1224, Wisserens 1233-34, Wicherens 1240, Wichereins 1251, Wicherens 1364; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wicharius (Muret).
- Vue-des-Alpes, La NE, zu La Chaux-de-Fonds; Deutsch: Gurnigel; Deutung = Aussicht auf die Alpen.
- Vufflens-la-Ville VD, Bezirk Moudon; Deutsch: Wolfingen, Wülflingen oder Wolflingen; historische Belege: Wuolflinges 1002, Vuolflinges 1011, Volflens vor 1109, Vulflens 1154, Volflens 1167, Wuolflens 1175, Wolflens 1210, Vuoflens li Vila 1228, Vuflens la Vila 1238; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wulfilo oder der Wulfila. Der Zusatz la Ville ist relativ alt und diente zur Unterscheidung der beiden gleichnamigen Orte (LSG 2005, 942).
-Vufflens-le-Château VD, Bezirk Moudon; Deutsch: Wolflingen, Wülflingen, Wolfingen; historische Belege: Wuolflinges 1011, Volflens 1096, Wolflens 1108, Vufflens 1177, Vuoflens Castrum 1228, Voufflens Castro 1453; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wulfilo, der Wulfila (LSG 2005, 943).
Vuibroye VD, Bezirk Oron; historische Belege: Vibris um 950 (?), Walbroya um 1141, Walbroia um 1141, Valbroia 1152, Vabroia 1153-68, Walbroia, Valbruia um 1166, Vualbroie 1228; Deutung = Tal der Brüw, Broye (Studer 1896).
- Vuillerens VD, zu (?); historische Belege: Vuilrens 1049, Willerens; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wilhar, Williher, Wilher (Studer 1896).
- Vuillonnex GE, zu Confignon; historische Belege: Willonai 1113, Vuillonay 1303; Deutung = Hof des Willonus, Willo.
- Vuilly, le VD; Deutsch: Wistellach, nicht zu verwechsen mit Vully-Wistenlach; kein Ort, sondern Landschaft zw. Murten- und Neuenburgersee; historische Belege: pagus Williacensis 962, Wiflisgau um 1050; Deutung = Willisburgergau (Studer 1896).
- Vuippens FR; Deutsch: Wippingen; historische Belege: Vinpedingus 850, Wippedingus 855, villa Wippedingis 885, Vipolcens 1136, Wippens 1228; Deutung = bei den Höfen der Leute des Winibald, Witpot (Studer 1896). Eine neuere Deutung fehlt noch.
- Vuispille VS, zu (?); Deutung = Windspillen, nach dem Pfeifen des Windes benannt (Studer 1896). Eine neuere Deutung fehlt noch.
- Vuissens FR, Broyebezirk; historische Belege: Guicens 1186, Vicens 1217, Vuicens 1403, Vuissens 1578; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wizzo, Wizo (LSG 2005, 944).
- Vuisternens-devant-Romont FR; Deutsch: Winterlingen vor Remund; historische Belege: Winterningis 929 (?), Wisternens 1162, Visternens 1162-1214, Winttarneins 1228, Vuisternens 1668; Deutung = bei den Höfen der Leute des *Westrin. Der Zusatz devant Romont kam erst später dazu, um den Ort vom anderen Vuisternens zu unterscheiden (LSG 2005, 944).
- Vuisternens-en-Ogoz FR; Deutsch: Winterlingen im Öschgau oder Winterlingen im Üechtland; historische Belege: Wisternens 1157-62, Guisternens 1170, Visternains 1223, Vuisternens 1668; Deutung = bei den Höfen der Leute des *Westrin (LSG 2005, 945). Andere Quellen vermuten eher einen Winitarn (Wikipedia) und wieder andere vermuten eine Herleitung vom germanischen Wort ventru (Winter).
- Vuiteboeuf VD; Bezirk Orbe; historische Belege: Vuaitibo 1024, Vaitibo 1300, Voytiban 1336, Vuitebo 1403, Viteboeuf 1668, Vittemboeuf; Deutung = Wachtposten im Wald, von französisch guette du bois (LSG 2005, 946). Dieser -boeuf-Ort repräsentiert die klassische Form, wo das Patois-Wort bo = bois zu boeuf wurde. Diese Spielart findet man auch bei Orten, welche früher mit bod (meist ein alemannischer Siedlername) endeten, siehe dazu unter Corminboeuf!
- Vulliens VD, Bezirk Oron; historische Belege: Wilens 1142, Willens, Villens 1152, Vuillens 1154, Willegns um 1160, Willenco um 1163, Wilens 1173, Villeins 1184, Vuillens 1201, vor 1211; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wil(l)o, Wille (LSG 2005, 946).
- Vullierens VD, Bezirk Morges; historische Belege: Vuilerens 1047-49, 1225, 1226, Wulierens 1263, Vuillerens 1908; Deutung = Bei denHöfen der Leute des Willihari (LSG 2005, 946).
- Vully FR; Deutsch: Wistenlach, älter Mistenlach; historische Belege: de Wistillacho 1266, keltisch *Vistelliaco, römisch *Vistelliacum; = Landgut des Vistilius, Vistellius. Damit ist aber nur der alemannische Name des Ortes gedeutet. Vully hingegen ist ein noch fast reines keltisches Wort und steht für grosses Wasser. Siehe dazu; Avully GE, Altenfüllen FR, Full AG, Fülle AI, Fulenbach, Faulensee, Fully usw. Es muss allerdings auch gesagt werden, dass das keltische ful, vul ein breites Spektrum abdeckte, vom grossen Wasser über Wasser bis hin zu Sumpfwasser (OGS).
- Vulpera GR, zu (?); historische Belege: fontana Vulpaira 1095; Deutung = entweder Fuchstobel, Fuchshöhle oder dann nach dem Personenname Vulpius gebildet (Studer 1896). Eine neuere Deutung hat die OGS noch nicht gefunden.
- Vulpillière, Vurpillière, Vuarpillière: Häufiger Name von Weilern in der welschen Schweiz, bedeuten stets Fuchs, von lateinisch vulpis, im Patois meist etwas abgewandelt.
- Vut GR, zu (?); Deutung = Bildnis, Götzenbild, von italienisch voto (Studer 1896). Den Ort hat die OGS noch nicht gefunden und eine neuere Deutung auch nicht.
- Vy, Vie, Vies: Häufiger Name von Weilern in der welschen Schweiz, bedeuten stets Weg, Strasse, von lateinisch via, im Patois meist etwas abgewandelt.
- Vyneuve VD, zu Vaulion; Deutung = neuer Weg, von patois vy = Weg und französisch neuve = neu.
- Waag, Wag, Wog, Woog; Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets eine Stelle im Fluss, wo das Wasser sehr langsam, manchmal sogar rückwärts fliesst (Strudel), von ahd. wac (Idiotikon I, 69.
- Wabern BE, zu Köniz; historische Belege: Waberen 1223, Wabern 1226: Deutung = vielleicht Bohnenfeld, von lat fabaria (Studer 1896) oder dann 'feuchter Boden', von einem keltischen Wort (Oettli). Eine konkretee Deutung fand die OGS noch nicht, doch unter www.wabern.ch wird der keltische Ursprung des Ortsnamens zumindest bestätigt.
- Wachseldorn BE, Bezirk Thun; historische Belege: Wehseldorn 1293, Wachseldorn 1293, 1340, Wahseldorne 1342, Wachseldornen 1342, Wachseldorn 1356; Deutung = bei den Wacholdersträuchen, von ahd. wahsholuntar und ahd. dorn. Da die historischen Belege erst relativ spät einsetzen, ist die Namensentwicklung nicht völlig sicher überprüfbar (Oettli, LSG 2005, 946).
- Wagen SG, zu Jona; historische Belege: Waganon 870; Deutung = Stelle an einem Fluss, wo das Wasser entweder fast still steht, rückwärts fliesst oder Wirbel bildet. Der Orts ist namenmässig verwandt mit Rankwoog SO usw.
- Wagenburg ZH, zu Oberembrach; Mundart: Waabrg; historische Belege: Wagenberc 1263, Wagenburc 1281, Wagenburg 1361; Deutung = es gibt verschiedene Deutungen, z. B. Burg des Wago. Eine Deutung mit Stillwoog wie in Wagen SG kommt hier nicht infrage, mangels entsprechendem Gewässer (Kläui & Schobinger).
- Wagenburg ZH, zu Seegräben; Mundart: Woobrg; historische Belege: Wagenburg 1361, Wagenberg 1450, Wagenburg 1573, Waagenburg 1634; Deutung = durch die Herren von Wagenburg bei Oberembrach hierher übertragen (Kläui & Schobinger).
- Wägital SZ, Bezirk March; Mundart Zürich: Wäggital; Mundart lokal: Wägital; historische Belege: Wagne 972, Wagen, Wegental 1259, in Wege 1318, Wegi 1354, Wagen 1360, Wegi 1361, ze Weg 1361, ze Wege 1361, Valle Wengi 1370, ze Wege 1380, Wägy 1410, Wägi 1480, Vorder Wäggithal 1854, 1880, 1893, Vorderthal 1956; Seit 1816 zwei getrennte Gemeinden, anfänglich Vorder- und Hinterwäggithal, danach zu Vorderthal und Innerthal verkürzt. In der Zürcher Mundart blieben die alten Ortsnamen ebenso wie das Doppel-g, das erst etwa seit 1800 gebraucht wird, weitherum bis heute erhalten; Deutung = der ursprüngliche Name ist nur unsicher zu deuten. Das Bestimmungswort Wägi oder Wäggi stammt dabei kaum von Weg, sondern eher von wac, Wag, Waag, Wog, Woog usw. (LSG 2005, 940 unter Vorderthal). Dieses impliziert ein bewegtes, wogendes Wasser, womit die Wagitaler Aa gemeint war, welche zu Zeiten vor dem Stausee manchmal sehr bedrohliche Hochwasser führte und in ruhigen Zeiten ein sehr artiges kleines Flüsschen war (OGS).
- Wägis LU, zu Luzern; historische Belege: Watguss 1???; Deutung = überschwemmte Uferstelle, von ahd. wat = seichte Stelle und ahd. gussi = übergiessen, überschwemmen (Studer 1896). Eine neuere Deutung liegt der OGS nicht vor.
- Wal, Walen: Ortsname für Orte, wo entweder Walen, Walchen, Welsche = Fremde wohnten oder aber Ort, wo eine person mit dem Namen Wal, Wale, Walch wohnte, von ahd. wal(a)h = fremd. Es ist oftmals gar nicht mehr möglich die beiden Formen zu unterscheiden.
- Wahlen BE, zu Thierachern; historische Belege: Wahlen 1363; Deutung = Hof eines Walen = Welschen = Fremden, von ahd. walah.
- Wahlen BL, Bezirk Laufen; historische Belege: Waltenen 1168 (unsicher), Walchun 1193, Walon 1246, 1266, Walen 1275; Deutung = Hof eines Walen, Walchen = Welschen = Fremden, von ahd walah (LSG 2005, 947).
- Wahlendorf BE, zu (?); Deutung = Dorf der Walen, Walchen = Welschen = Fremden, von ahd. walah.
- Wahlenhütten BE, bei Sangernboden; Deutung = Hütten der Walchen = Welschen = Fremden.
- Wahlern BE, Bezirk Schwarzenburg; historische Belege: Vualerro 1228, Walerron 1272, Wallerron 1273, Vuallero 1285, Waleren 1290, Walern 18??; ; Deutung = Hof eines Walen, Walchen, Welchen = Fremden oder auch Hof des Walah (als Personenname).
- Walaseli: Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet genau das gleiche wie in Wallisellen, von ahd. walah = fremd und ahd. salida = Haus
- Walchwil ZG, Bezirk Zug; historische Belege: Walachwilare 1???, Walchwile 1283, 1287-1390, 1303, 1309, 1379; Deutung = Weile des Walchen, von ahd, walah, walh, walch = des Fremden, in diesem Falle wohl eines Kelten oder Romanen (Oettli).
- Waldau BE, bei Ostermundigen; Deutung = Wiese am Wasser bei einem Wald.
- Walde AG, zu (?); Deutung = beim Walde gelegene Siedlung.
- Walde SG, z (?); Deutung = beim Walde gelegene Siedlung.
- Waldenburg BL; historische Belege: Waldinburch 1244, Waldenburc 1244-45, Waldenburch 1264, Waldenburc 1277, Waldenbuof 1392, Wallenburg um 1900; Deutung = mangels älterer Belege bleibt die Deutung 'Burg der Waldo' etwas unsicher. Nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann auch die Deutung 'Burg des Welschen', von ahd. walah (LSG 2005, 949).
- Waldhaus BE, bei Lützelflüh-Goldbach; Deutung = Haus im Wald.
- Waldhäusern AG, zu Bünzen; Deutung = bei des Häusern im Wald.
- Waldhusen AG, zu Fisibach; historische Belege: Waldhusa 769; Deutung = bei den Häusern im Wald.
- Walenland GR ehem. Gebiet Belfort (nicht dasjenige in der Freigrafschaft, Frankreich!), deutsch auch Walchenland.
- Walenstadt SG, Rätoromanisch: Riva; Bezirk Sargans; historische Belege: Ripa Vualahastad 801-50, Riua 801-50, Riuanum 965, Walahestada 966, Vualastade 1045, Walahastat um 1050, Walestatte 1178, Walastade 1253, Walastad 1257, Walastat 1282, Walastat 1289, Riuam um 1300, Walastade 1313, Walenstaad 1902; Deutung = die ganz ursprüngliche Bedeutung lautet 'am Ufer gelegen', von rätoromanisch riva, der deutsche Namen bedeutet 'Gestade, Ufer der Fremdsprachigen = d.h. der Walen, Walchen = Fremdsprachigen. In dieser Gegend waren damals die Rätoromanen gemeint.
- Walenstadtberg SG, Bezirk Sargans; Deutung = Ort auf dem Berg über Walenstadt.
- Walfershausen ZH Zu Wetzikon; Walfershusen 1300 = beim Haus des Walafried (Oettli)
- Walkenstiel GR, zu (?); Deutung = entstanden aus Val Castiel = Schlosstal (Studer 1896). Eine neuere Deutung fand sich bisher nicht.
- Walkringen BE, Bezirk Konolfingen; historische Belege: Walcheringen 1220, 1236 Walkeringen 1224, Walgeringin 1275; Deutung = bei den Höfen der Leute des Walahheri, Walheri, Walhere, Waltgaer, Waldger, Waldker (LSG 2005, 950).
- Wallbach AG, Bezirk Rheinfelden; historische Belege: Walabuch 1283, Walabuoch 1303-08 (Name des badischen Teils), Walpach 1361, Walibach um 1400; Deutung = Buchenwald des Walchen = Fremden oder Buchenwald des Walah, hier als Personenname ohne einen Bezug zu einer anderen Ethnie (LSG 2005, 950).
- Wallenbuch FR, Seebezirk; historische Belege: Buoch 961, Valabüch 1340, Walabuo 1447, Wallennbuoch (kein Schreibfehler); Deutung = Buchenwald des Walchen = Fremden oder Buchenwald des Walah, hier als Personenname ohne einen Bezug zu einer anderen Ethnie (LSG 2005, 951).
- Wallenried FR, Seebezirk; Französisch: Esserts; historische Belege: Essers 1340, Walenried 1498, Walaried 1508, Eyssert 1646; Deutung = Rodung des Walchen = Fremden oder Rodung des Walah, hier als Personenname ohne einen Bezug zu einer anderen Ethnie (LSG 2005, 951).
- Wallenschwil AG, zu Beinwil im Freiamt; historische Belege: Waleswilare 1160; Deutung = Weiler des Walchen = Fremden oder Weiler des Walah, hier als Personenname ohne einen Bezug zu einer anderen Ethnie.
- Wallenwil TG, zu Eschlikon; historische Belege: Walahwilare 827, Walawilare 912; Deutung = Weiler des Walchen = Fremden oder Weiler des Walah, hier als Personenname ohne einen Bezug zu einer anderen Ethnie.
- Wallenzuben BE, Bezirk Frutigen; Deutung = beim Stockbrunnen des Walchen oder beim Stockbrunnen des Walah, hier als Personenname ohne Bezug zu einer anderen Ethnie. Deutung Zuben = Brunnenröhre, von lateinisch tuba.
- Wallikon ZH, Ortsteil von Pfäffikon; historische Belege: Walincon 1267, Wallykon 1463, Wallicken 1667; Deutung = bei den Höfen der Leute des Walchen, Welschen, Fremden oder aber bei den Höfen der Leute des Walah/Walho (Kläui & Schobinger).
- Wallikon ZH, Ortsteil von Wiesendangen; historische Belege: Walinkon 1265, Waltlikon 1361, Waldikon 1412, Wallikon 1490 = bei den Höfen der Leute des Walchen, Waldo (Kläui & Schobinger).
- Wallisellen ZH, Bezirk Bülach; historische Belege: Wolasselda um 820, Walaseldon 1153, Wallasellen 1342, 1343; Deutung = bei den Häusern des Walchen, Welschen, Fremden oder bei den Häusern des Walah, hier als Personenname ohne einen Bezug zu einer anderen Ethnie (Kläui & Schobinger). Der Ort könnte namenmässig mit Valesella im Südtirol, Italien, verwandt sein, welches urkundlich 890, 974 erwähnt wird (Studer 1896).
- Walliswil bei Niderbipp BE, Bezirk Wangen; historische Belege: Walaswiler 1002-24, Walawiler 1002-24, Walaswille 1324, Walaswile 1332, Walleswil 1347, Walliswil um 1426; Deutung = Weiler des Walchen, Welschen, Fremden oder Weiler des Walah, hier als Personenname ohne einen Bezug zu einer anderen Ethnie (LSG 2005, 952).
- Walliswil bei Wangen, Bezirk Wangen; historische Belege: Walaswiler 1102-24, Walawiler 1102-24, Waloswile 1329, Walaswile 1332, 1356, Waelinswiller 1371, Waleschwile 1385, Wallyswyl 1518; Deutung = Weiler des Walchen, Welschen, Fremden oder Weiler des Walah, hier als Personenname ohne einen Bezug zu einer anderen Ethnie (LSG 2005, 952).
- Waltalingen ZH, Bezirk Andelfingen; historische Belege: Waltiningum 831, 1238 Waltalingen Waltelingen 1310, Waltalingen 1327-28; Deutung bei den Höfen der Leute des Waltine (Kläui & Schobinger).
- Waltensburg GR; Rätoromanisch: Vuorz; historische Belege: Vorce 765, Vurze 801-50, Vurzes 801-50, Waltramsburg 1208; Waltramisburc 1211, Waltremmisburc 1241, Waltramspurg 1316, Walterspurg 1371, Uors la Foppa 1908; Deutung für den deutschen Namen = Burg des Waltram, Deutung für den rätoromanischen Namen = beim Zusammenfluss (von Flem und Schmuer), von lateinisch bicurcus = Gabelung. Der Ort ist namenmässig verwandt mit Uors (Suraua) GR (LSG 2005, 953).
- Waltenstein ZH, zu Schlatt bei Winterthur; Mundart: Waltschte; historische Belege: Waltistal 1268, Waltenstan 1364, Waltistan 1463, Walttystein 1464-66; Deutung = Tal des Walto, später umgedeutet zu -stein (Kläui & Schobinger). Die Umdeutung erfolgte vermutlich durch einen Hör- oder Schreibfehler von Waltistal zu Waltistan. Durch die nahe gelegene Mundart im Bezirk Andelfingen, wo Schtaa = Stein bedeutet, entstand die heutige Schreibweise Waltenstein.
- Walterswil BE, Bezirk Trachselwald; historische Belege: Walterswile 1139, de Walterswile 1257, Waltrichwiler 1261-1263 Waltrichewiler 1268, Waltirswile 1275, Waltriswile 1275, Walterswule 1288, Waltherswile 1298; Deutung = Weiler des Waldarich, Waldrich (LSG 2005, 955). Waldarich bedeutet auf ahd. der waltende, herrschende Reiche.
- Waltikon ZH, zu Zumikon; historische Belege: Waltilinchova 946, Waltilinchoven 1153-55, Waltlinchon 1248, Waltlinkon 1306, Waltlikon 1348, Waltrikon 1362, Walticken 1660; Deutung = bei den Höfen der Leute des Waltilo (Kläui & Schobinger).
- Waltswil SG, zu Wattwil; historische Belege: Waltrichswilare 904; Deutung = Weiler des Waltarich, Wadrich.
- Waltwil LU, zu Emmen; historische Belege: Waltwilere 1178 = Weiler des Walto.
- Walzenhausen AR, Bezirk Vorderland; historische Belege: Waltzenhusen 1320, Waltzenhuss 1465, Waltzenhusen 1487, 1519, Walzennhusen (kein schreibfehler) 1546; Deutung = bei den Häusern des Walto (Oettli).
- Wampflen BE, zu Diemtigen; Deutung bei den = Wandfluhen (Oettli).
- Wandelbach BE, zu Meiringen; Deutung = der hypothetische Ort hat seinen Namen sekundär vom Bergbach erhalten. Einen eigentlichen Ort dieses namens gibt es aber nicht. Im Wandelbachtal gibt es jedoch drei Häusergruppen: Im untersten Wandel, im mittleren Wandel und im obersten Wandel. Das Bestimmungswort Wandel- bezieht sich auf die bogenförmigen Felswände des Wandelhorns (OGS).
- Wangelen BE, zu (?); Deutung = Wiesenhang + ?.
- Wangen: Name zahlreicher Orte und Weiler in der deutschen Schweiz. Bedeutet stets Wiesenhang, oft als eingezäunter Wiesenhang, da nicht selten im Zusammenhang mit Weidetieren genannt, von ahd. wang, Wangun ist Dativ plural, woraus dann meistens Wangen wurde.
- Wangen a.d. Aare BE; historische Belege: Wangas um 660, Wangen 1226-26, 1243, Vangen 1267, Wangen 1275; Deutung = Wiesenhang (LSG 2005, 955).
- Wangen bei Dübendorf ZH, Bezirk Uster; historische Belege: Wangen 1242 = bei den Wiesenhängen (Kläui & Schobinger).
- Wangen bei Olten SO; historische Belege: Wangen 1226, 1283, 1320, 1325; Deutung = bei den Wiesenhängen. Die Wangener trugen früher den Ã?bernamen Güggel, Hüener. Ob das eine Fasnachtsbezeichnung ist, auf eine Sage zurückgeht oder woher auch immer: Ich habe diese Bezeichnungen für zahlreiche Ortschaften im Aargau, Baselland und Solothurn gesammelt, kann mich aber nicht mehr an die Quelle erinnern. Wer weiss mehr? Bitte melden!
- Wangen SZ Zu (?); = Ort am Wiesenhang Wangenholz (?) zu (?); = Wald bei Wiesenhang Wangenried BE Zu (?); = Ried am Wiesenhang Wängi TG Wängin 791= Abhang, Wiesenhang
- Wangs SG, Bezirk Sargans; historische Belege: Wangas 741-42, Wanga 980, 992, 1040, Wanges 1271, 1288, Wangz 1300-40; Deutung = bei den Wiesenhängen (Oettli). Wangs gehört seit 1816 zu Vilters, doch als Doppeönamen Vilters-Wangs wird der Ort erst seit 1996 genannt (LSG 2005, 935).
- Wappenswil TG, zu (?); historische Belege: Waldrammeswilare 1???, Uodalprehteswilare; Deutung = ursprünglich Weiler des Wodalbrecht, danach Weiler des Waltram (Oettli). Eine neuere Deutung fehlt noch, da der Ort im Thurgauer Ortsnamenbuch nicht zu finden ist.
- Wart: Name zahlreicher Weiler in der deutschen Schweiz. Bedeutet stets Warte im Sinne eines Beobachtungsturms, Wachtturms.
- Wartau SG, Bezirk Werdenberg; historische Belege: Wartow 1390, Wartaw 1395; Deutung = Gelände am Wasser bei einer Burg. Ursprünglich ein Burgname, der sekundär auf den Ort übertragen wurde (LSG 2005, 957).
- Wartenfels SO, zu Lostorf; historische Belege: Wartenfels um 1250; Deutung = Wacht auf dem Fels.
- Warthausen (?) Zu (?); Deutung = bei den Häusern an der Warte (Wachtturm) (Oettli).
- Wassen UR; historische Belege: Wasson 1280-1400, Wassun 1280-1400, Wassen 1287, 1333, Wasen 1338-40, Wassen 1365, Wasen 1908; Deutung = beim scharfen, spitzen Hügel, von ahd. wassa (Studer 1896, LSG 2005, 958). Der Ort ist namenmässig verwandt mit Wasserfluh AG, Wasserfluh SG und dem Wassergrat.
- Wasserauen AI, bei Weissbad; Deutung = bei den Wiesen am Wasser.
- Wasserfallen BL, bei Reigoldswil; Deutung = beim Wasserfall.
- Wasserfluh SG, bei Lichtensteig; Deutung = bei der scharfen, soitzen Felswand, von ahd. wassa.
- Wasserwendi BE, bei Hasliberg; Deutung = vielleicht wegen dem grossen Bogen und der Richtungsänderung des dortigen Baches so genannt.
- Wasterkingen ZH, Bezirk Bülach, historische belege: Wastachingin 1102, Wachstachingin 1254, Wastachingen um 1318, Wasterkingen 1566, Wasterkinden 1670; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wastach, einem verschliffenen Personennamen, der früher Wachstach geheissen haben könnte (LSG, 2005, 958). Kläui & Schinger deuten den Ort als 'bei den Höfen der Leute einer unbekannten person oder einem unbekannten Sachbegriff.
- Watt: Name zahlreicher Weiler in der deutschen Schweiz. Sie bedeuten fast immer eine sumpfige oder nasse Wiese, aber auch eine durchwatbare Stelle an einem Fluss/Bach.
- Watt ZH, zu Regensorf; historische Belege: Wat 931, Wata 1100, Wate 1130; Deutung = vielleicht von Furt (über den Furtbach) (Kläui & Schobinger) oder dann durchwatbare Stelle am ehemaligen Wattersee.
- Wattenwil BE, zu Seftigen; historische Belege: Watenwile 1226; Deutung = Weiler des Wato, Watto (Attinger, 1910).
- Wattenwil BE, Bezirk Konolfingen; Deutung = Weiler des Wato, Watto.
- Wauwil LU, Bezirk Willisau; historische Belege: Wawile 1070-90, 1217-22, 1331, Wawil 1335, Wawile um 1340; = Weiler des Wano, Wah(h)o. Der Personenname war allerdings bereits um 1070 so gekürzt, dass der ursprüngliche Name nicht mehr sicher zu rekonstruieren ist. (LSG 2005, 958).
- Wauwilermoos LU, bei Egolzwil; Deutung = Moor bei Wauwil.
- Weckingen TG, zu Warth-Weiningen; historische Belege: Wekingen 1300, 1304, Waeckingen 1326; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wacco (Nyffenegger & Bandle).
- Wees AI/AR bei (?); Deutung = bei der Wiese, von Mundartform für Wiese.
Weesen SG, Bezirk Gaster; historische Belege: Wesin 1225, Obirinwesin, Nidirinwesin 1232, Weesen 1239, Wesen 1291, Wesen 1908; Es gab mehrere Deutungen, doch werden alle jene nicht mehr erwähnt, welche in der modernen Ortsnamendeutung nicht mehr vertreten werden. Damit verbleiben noch drei Deutungen:
1. 'bei den Wiesen, Weiden' auf dem grossen, flachen Delta, welches der Flibach dort gebildet hat. Wees = Wiese war früher auch in der St. Galler Mundart anzutreffen, z.B. das mundartliche Chaschtewees für Kastenweid (Schlatter).
2. 'wertvoll, ehrwürdig', von keltisch wesa, uesa, vesa (Hubschmied). Man kann vermuten, dass damit die Qualität der dortigen Wiesen gemeint waren. Das LSG verweist auf die Stadt Périgueux F, welche in keltischen Zeiten Uesunna (Vesunna) geheissen hat.
3. Vielleicht hiess der Flibach zur Keltenzeit Vesona oder Vesonna, zur Romerzeit Vesonia, dessen Name später auf die dortige Siedlung übertragen wurde und unter den Alemannen zu Wesen, Weesen verändert wurde (OGS).
- Wegenstetten AG, Bezirk Rheinfelden: Wegosteton 1246, Wegesteten 1302-04, Wegenstetten 1303-08, Wegenstet um 1390; Deutung = bei den Wohnstätte des Wago (LSG 2005, 959).
- Weggis LU, Bezirk Luzern; historische Belege: Watawis 801-50, Quatigiso, Quatagis, Quadagisia 998 (Fälschung), Wattigisso 1050, Guategisso 1116, Watigisso 1160, Waetgis 1275, Wettegis 1306, Wetgis 1314, Wecges 1327, Wetgus 1359, Wegkis 1380, Weggis 1433, Weggis 1475, Weggys 1505, Wäggis 1559; Deutung = unterhalb des Hauses gelegene Wiesen, von keltisch uo-tegias (Pokorny). Diese Deutung ist noch etwas unsicher, von allen abenteurlichen anderen aber die sinnvollste (LSG 2005, 959). Die historischen Schreibweisen mit Q und G stammen von latinisierten Formen. Zu jener Zeit war es üblich das deutsche W mit Q und G zu widergeben, das es im lateinischen Alphabet kein W gab. Siehe dazu auch unter Vouattes. Da die Deutung des Ortsnamens noch sehr unsicher ist, könnte auch eine rein germanistische Erklärung herangezogen werden, die sehr naheliegend ist: Watewiese, eine Wiese, in der man bei hohen Wasserstand waten musste.
- Weid: Name zahlreicher Weiler in der deutschen Schweiz. Sie bedeuten alle Weide, von ahd. weida.
- Weier: Name zahlreicher Weiler in der deutschen Schweiz. Sie bedeuten alle Fischteich, von lateinisch vivarium.
- Weier i. E. BE, zu (?); Deutung = beim Fischteich.
- Weiern SG, zu Zuzwil; historische Belege: Vivarium 762; Deutung = bei den Fischteichen.
- Weiern TG, bei Wittenwil; historische belege: Wihare 912, Wiare 948, Wigern 1361; Deutung = bei den Fischteichen (Nyffenegger & Bandle).
- Weihertensch AG, zu (?); Deutung = Staudamm für eine Hanfrösse, Röözi (Oettli).
- Weinfelden TG; historische Belege: Quivelda 838, in Quiveldun 868, Winfeldin 1151, Winvelden 1180, 1309, Weinfelden 1468; Deutung = bei den Feldern des Wino (LSG 2005, 960). Die Schreibweise mit 'Q' entspricht der alten Gewohnheit, beim Latinisieren von Ortsnamen das deutsche 'W' mit einem 'Q', seltener auch mit einem 'G' zu wiedergeben, da im lateinischen Aplphabet das 'W' fehlte.
- Weingarten TG, zu Lommis; historische Belege = Wingarten 1270, 1298, 1346, 1351, 1361; Deutung = bei den Weingärten (Nyffenegger & Bandle).
- Weingarten-Kalthäusern TG, zu Homburg; historische Belege: Weingarten 1838; Deutung = der Hof beim Weingarten (Nyffenegger & Bandle).
- Weiningen TG, bei Warth; historische Belege: Winingin 1219, Winingen 1333, Winigen 1361; Deutung = bei den Höfen der Leite des Wino (Nyffenegger & Bandle).
- Weiningen ZH, Bezirk Dietikon; historische Belege: Winingun um 850, Winingon 870, Winingen 1130, 1224, Winigen 1358; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wino (Kläui & Schobinger). Im Prinzip könnte der Ort auch als 'bei den Höfen an den Weingärten' erklärt werden, doch der recht alte Belegstand erlaubt hier, der erstgenannten Deutung klar den Vorzug zu geben (LSG 2005, 960).
- Weinstegen BE, bei Kleindietwil; Deutung = Steg...... (?).
- Weissbad AI, zu (?); Deutung = ?.
- Weissenbach: Zahlreiche Weiler in der deutschen Schweiz. Bedeuten alle: weiss schäumender Bach.
- Weissenried VS, bei Blatten im Lötschental; Deutung = ?.
- Weissenstein SO, bei Solothurn; Deutung = Ort benannt nach den weissen Kalkfelsen des Juras.
- Weissenburg BE, zu (?); Deutung = ursprünglich eine Burg auf einem hellen Felsen, später sekundär auf den Ort übertragen.
- Weisstannen SG, zu (?); Deutung = bei den weissen Tannen (?).
- Weite SG, zu (?); Deutung = der am weitesten entfernte Teil der Allmend (Oettli, ca. 1945, Seite 50.
- Welfensberg TG, bei Hosenruck; Deutung = ?.
- Wellenau ZH, zu Bauma; historische Belege: Welnowe 1271, Welnow 1314, Welauw 1667; Deutung = Aue mit sanft gerundetem Hügel; vom Flurnamen Wellenen oder Wällenen = rundliche Hügel, z.B. bei Gränichen, von mhd wël.
- Welschenrohr SO, Bezirk Thal; Französisch: Rosière; Patois Rosir; historische Belege: Rore 1179, Rosieres 1357, Welschen Ror 1439, Rohr um 1600; Deutung = ursprünglich nur 'Ort wo Schilfrohr wächst' später ergänzt mit dem Zusatz 'nahe am welschen Sprachgebiet liegend' (LSG 2005, 961). Es gibt eine Sage, welche meint, dass das langezogene Tal, welches zu den Welschen führe, dem Dorf den Namen gegeben habe. Diese Sage stammt noch aus einer Zeit, wo es nur die volksetymologische Ortsnamendeutung gab. Immerhin ist an dieser Sage das Bestimmungswort 'Welschen' richtig gedeutet. Der französische Name Rosière verrät aber die ursprüngliche einzig richtige Deutung, worauf auch die urkundlichen Namen klar hinweisen. Er vermutet eine Abkunft von burgundisch 'raus', was wiederum vermuten lässt, dass das Wort urverwandt mit Ros, Rösse ist und durch die Franken nach Frankreich 'eingeschleppt' wurde (Bruckner, 1945, 136). Dieses französische Wort lautet heute roseau, roseaux und man erkennt darin durchaus eine gewisse Verwandtschaft mit Rösse, Ros (OGS).
- Welschland BE, zu Thunstetten; Quartier von Bützberg; Deutung = ?. Es hat mit grösster Wahrscheinlichkeit etwas mit den Welschen zu tun, doch was genau konnte die OGS noch nicht ermitteln.
- Welsikon ZH, zu Dinhard; historische Belege: Welsinkon 1277, Welsikon 1361, Welsicken 1667, Welzikon 1908; Deutung = bei den Höfen der Leute des Welso, von ahd. hwalis = grosser Fisch, spätmhd. wels (Kläui & Schobinger) oder dann 'bei den Höfen der Leute des Welschen', von ahd. walh, walah (Oettli). Diese Deutung ist allerdings mit den historische Belege schwer zu erklären.
- Weltishausen (?) Zu (?); = bei den Häusern des Welti (Oettli).
- Wengen BE, zu Lauterbrunnen; Deutung = bei den Wiesenhängen, von ahd. wanc (Oettli).
- Wengi BE, bei Büren; historische Belege: Wengw 1261-63, Wengen 1262, 1275, Wengi 1276, 1296, 1346: Deutung = bei den Abhängen, Wiesenhängen, von ahd. wanc.
- Wengi BE, zu Reichenbach; Deutung = bei den Abhängen, Wiesenhängen.
- Wengi BE, zu Ã?ugst a. A.; historische Belege: Wengiu, Wengu um 850; Deutung = am Wiesenhang.
- Wengliswil FR, zu Alterswil; historische belege: Wengliswil 1472; Deutung = vielleicht Weiler des Wangilo.
- Wenkenhof BS, zu Riehen; historische Belege: Vahcinchova 751; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wacho.
- Wenslingen BL, Bezirk Sissach; historische Belege: Wenslingen 1280, Weningen um 1390, Wenslingen 1459, Wensling 1470; Deutung = bei den Höfem der Leute des Wenzil. Die Deutung ist etwas unsicher, da ältere Belege fehlen (LSG 2005, 962).
- Wenzikon ZH, zu Hofstetten; historische Belege: Wanzincovo 754, Wenzincon 1277, Waenzincon 1289, Wenzikon 1332, Wentzikon 1351, Wäntzicken 1667; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wanzo (Kläui & Schobinger).
- Werd AG, zu Rottenschwil; Deutung = Flussinsel.
- Werdenberg SG; Deutung = entweder Burg des Werdo oder Wächtersburg, von ahd. warto = wachen, durch rätoromanischen Einfluss zu werdin abgeschwächt (Studer 1896).