Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 6 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
Abkürzungen: LSG = Lexikon der Schweizerischen Gemeindenamen.
- Werdtberg JU, zu Courtelary; Deutung = Hügel mit einer Burg, von ahd. warid, werid = Insel, Halbinsel, Stein. In der Ortsnamendeutung häufig auch als Burg verstanden (OGS). Im französischen Sprachgebiet liegender Weiler mit deutschem und ohne französischen Namen.
- Werdthof BE, bei Kappelen. Deutung = Gehöft auf einer Flussinsel in der Aare oder am Ufer, von ahd. warid, werid, mhd. wer = Gestade, Eiland oder ahd warjan, mhd. weren = das Wasser hemmen (Oettli).
- Wergenstein GR, zu Casti-Wergenstein; rätoromanisch: Vargistagn. Deutung = mit Saumtieren Waren befördern, von Mundart: fergen, ferggen, von lat. ferculare (Studer, 1896). Eine neuere Deutung ist der OGS noch nicht bekannt.
- Wergigen LU, zu Ebersecken; historische Belege: Wegeringen 1275; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wagheri.
- Werkgarten VS, zu Grächen; Deutung = beim Garten wo man arbeitet.
- Wermelingen LU, zu Wolhusen; historische Belege: Wernboldingen 1323; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wernbold oder ähnlich.
- Wernetshausen ZH, zu Hinwil; historische Belege: Werinholveshusa 867, Wernolzhusen 1052, Wernolsthusen 1217/22, Wernoltishusin 1283, Wernoltzhusen 1304/8, Wernetzhusen 1467; Deutung = bei den Häusern des Werinholf oder Werinholt (Kläui & Schobinger).
- Werrikon ZH, zu Uster; historische Belege: Werrichen 1250, Werinchon 1293, Werinkon 1296, Werikon 1357, Wericken 1667; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wero (Kläui & Schobinger).
- Wertbühl TG, zu Bussnang; historische Belege: Wartpol 894, Warpuel 1384, Barpuel 1387, Wartbuel 1440; Deutung = 1. Wachtposten (Oettli), 2. auf dem Hügel, wo eine Beobachtungsstation war (Nyffenegger & Bandle). Die älteste Bezeichnung fusst noch auf Wartbohl, bedeutet aber das Gleiche.
- Wespersbühl ZH, zu Kleinandelfingen; historische Belege: Westirsbichil 1238, Westirspuol 1358, Westerspuel 1304, 1324, Westerspuol 1367; Westerspül 1566; Deutung = der nach Westen liegende Hügel, von ahd. westar = Westen. Bei dieser Deutung bleibt das Fugen-s ungedeute (Kläui & Schobinger). Nach der Regel müsste die Deutung 'Hügel des Westir' lauten, doch ist ein solcher Personenname hierzulande nicht anzutreffen (OGS).
- Wetti OW, zu Engelberg; Deutung = In der Nässe, von wet = nass. Wetti ist ein ehemaliger Weiler bei der Vereinigung zahlreicher Quellen zum Erlenbach (Müller OW).
- Wettingen AG; Bezirk Baden; historische Belege: Wettingun 1045, Wetingin 1178, Wettingin 1227, Wetingen 1227-34, 1230; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wetti, Watto (LSG 2005, 962). Die Wettinger tragen den Ã?bernamen Gumpifrösch.
- Wetzikon ZH, zu Hofstetten; historische Belege: Wezzinchovun 754; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wazo, Wezo.
- Wetzikon TG, zu Thundorf; historische Belege: Wezzinchova 827, Wezicon 1376, Wezzicon 1377, Wetzicon 1389; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wezo (Nyffenegger & Bandle).
- Wetzikon ZH, Bezirk Hinwil; Ratpoldeskirichun 857-58, Ratpoldeschirichun 857-58, Ratpoldeschiriha 868, Ratpoldeschiricha 876, Ratpoldichiricha 933, Weizenchovan 1044, Wezinkon 1217-22, Wecicon 1229, Wezzincon 1230, Wezzinchon 1232, Wezzinchon 1232, Wezinchoven 1244, Wetzinchoven 1244, Wezzinkoven 1256, 1268, Wetzigken 1571; Deutung = bei der Kirche des Ratbold ist der ursprüngliche Name von Oberwetzikon. Er ist nur bis 1320 belegt. Der Name von Wetzikon bedeutet 'bei den Höfen der Leute des Wazo, Wezo (LSG 2005, 963, Kläui & Schobinger).
- Wibellug BE, bei Guttannen; Deutung = Gestrüppschlucht, von ahd. widubilluog (Studer, 1896).
- Wichertswil, zu Appenzell; Deutung = Weiler des Wighart, von ahd. dem hart Kämpfenden. Der von Studer 1896 erwähnte Ort konnte bis heute in den beiden Appenzell nicht aufgefunden werden.
- Wichlen GL, zu (?); historische Belege: Wincheln 1???; Deutung = Winkel, von ahd. winchil (Studer), gem. Müller OW tritt der Name etliche Male auf. Aus Winkel entstand Wichel.
- Wichtrach BE, Bezirk Konolfingen; historische Belege: *Victoriacum, *Vicariacum oder *Victriacum,Wihtraha 790, Wichtracho 1180, 1236, Wictrache 1246, Wictraho 1248, superiori Wichtrach 1266, Wichterach 1271, Wichtrach 1293, inferiori Wichtrach, Wichtrach 1354, von röm. *Victoriacum (Bruckner); Deutung = Landgut des Victorius, Vicarius, Victrius. Wichtrach entstand am 1.1.2004 aus der Fusion von Ober- und Niederwichtrach (LSG 2005, 650).
- Wickacker BE, bei Dettligen; Deutung = vielleicht von Wegacker, von ahd. wiggi.
- Wicken SG, zu Rorschach; Deutung = 1. feste Burg, hier Schloss, 2. bei den Wegen, von ahd. wiggi (Oettli).
- Widen: Name zahlreicher Orte in der deutschen Schweiz, bedeutet stets bei den Weidensträuchern.
-Widen AG, Bezirk Bremgarten; historische Belege: Wida 1175-1200, Widun 1201-25, Wida 1248, Widon 1312, Nidren Widen nach 1312, Widen 1356, 1374; Deutung = bei den Weidesträuchern (LSG 2005, 963).
- Widnau SG, Bezirk Unterrheintal; historische Belege: Ibririnesouva 890, Widenovwe 1303, Widnouv 1404; Deutung = ursprünglich Aue des Eburin, Iburin, später dann Aue mit Weidenbeständen (Oettli, LSG 2005, 963).
- Wiedikon ZH, Stadtquartier von Zürich; historische Belege: Wiedinchova 889, Witinchoven 1166, Wiedinkon 1256; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wiedo (Kläui & Schobinger).
- Wiesen GR, Bezirk Albula; Rätoromanisch: Tein; historische Belege: Alpe Ten 1311, Alp Thein 1357, Alp Tein 1407, Altein 1448, Alpp Tein 1470, Wisen 1480, Wysshen 1631, Wiesen 1795; Deutung = der urprüngliche Alp Tein kann nicht gedeutet werden, möglicherweise ist er vorrömisch und geht allenfalls auf Tenna zurück. Der neuere Namen Wiesen geht auf die Ansiedlung von Walsern zurück und bedeutet 'bei den Wiesen' (LSG 2005, 964).
- Wiesenberg NW, zu (?); Deutung = Berg mit Wiesen.
- Wiezikon bei Sirnach TG, zu (?); Deutung = bei den Höfen der Leute des Wiezo.
- Wiggen BE, zu Sumiswald; Deutung = bei der Wegscheide oder bei den Wegen, von ahd. wiggi (Müller OW, Oettli).
- Wiggen LU, zu Escholzmatt; Deutung = bei den Wegen (Oettli).
- Wiggen LU, zu Kriens; Deutung = bei den Wegen (Oettli).
- Wiggen, Wigger, Wigg, Wiggis: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz und kann verschiedene Bedeutungen haben:
1. von ahd. wic = Streit, Krieg. 2, von gallisch wig, gwig = eilend, wehend, sausend, fahrend, rasch ablaufend (dies meist im Zusammenhang mit einem Bach, Fluss). 3. von ahd. wiggi = Weg. 4. von lateinisch vicus oder gallisch vich = Dorf. 5. von mhd. wiger = Weiher. 6. Auch ein Personennamen Wigger, Wigheri, Widger könnte noch in Frage kommen. Hier sind also vertiefte Abklärungen in jedem Einzelfall nötig, um zur richtigen Deutung zu gelangen.
- Wiggiswil BE, Bezirk Fraubrunnen; historische Belege: Wigerswile 1219, Wikeswile 1264, Wigeswile 1268, Wikerswile1269. Wigeswilere 1274, Wicheswile 1278, Wiggiswile 1318, Wigiswil, Wiggiswil, Wiggiswile 1389-1460; Deutung = Weiler des Widger, Wigheri oder Wigger. Da ältere Belege fehlen, ist der genaue Personenname des Dorfgründers nicht mehr sicher zu bestimmen (LSG 2005, 964).
- Wiggwil AG, zu Beinwil im Freiamt; Mundart Witu; historische Belege: Wicwilare 1179; Deutung = Weiler des Wico, Wiggo. Da ältere Belege fehlen, ist der genaue Personenname des Dorfgründers nicht mehr sicher zu bestimmen. Wiggwil ist die Heimat der Familie Gisler (Gessler), Spuren eines Schlosses.
- Wigoltingen TG, Bezirk Weinfelden; historische Belege: Wigoltinga 889, Wigoltingen 1150, 1155; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wigolt, Wigold, von ahd. wic und walt = Streit, Krieg, walten (Studer, LSG 2005, 965).
- Wikartswil BE, bei Walkringen; historische Belege: Wikarswilare 1217; Deutung = Weiler des Wighart.
- Wikon LU, Bezirk Willisau; historische Belege: Wyken 1256, Wicgen 1272, Wikon 1275, Wiggen 1306, Wicken 1325, Wiggen 1344, 1412; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wicco, Wico, Wiggo oder Wiho (LSG 2005, 965).
- Wil: Wil als Ortsnamen-Bestandteil ist in aller Regel sehr eindeutig als aus dem Lateinischen übernommenes villa = Landhaus, Meierhof, Bauernhof zu verstehen, das durch den Einfluss des keltischen baile, damals wohl als biil oder bill ausgesprochen, zu Wil wurde. Ã?hnlich verlief die Entwicklung im Französischen, dort ebenfalls unter dem Einfluss des Keltischen von villa zu ville.
- Wila ZH, Bezirk Pfäffikon; historische Belege: Wila 762 (unsicher), Wiler 1275, Wille 1288, Wile 1318; Deutung = Guts- oder Herrenhof, von lat villa (Kläui & Schobinger, LSG 2005, 966).
- Wiladingen BE, historische Belege: Willedingen 1274, 1908 Willadingen; Deutung = bei den Höfen der Leute des ?.
- Wilchingen SH, Bezirk Unterklettgau; historische Belege: Wilchinga 807, Wilechinga 870, 1049, Wilichinga 1083, Wilchingen 1371, 1603-05; Deutung = bei den Höfen der Leute des Willicho, Wiliho (Studer 1896, LSG 2005, 966).
- Wildberg ZH, bezirk Pfäffikon; historische Belege: Willipergesmaracha 853, Williberc 864, Williperge 895, Williberc 1155, Williberch 1162, Willeberc 1257, Willeberc 1272, Willeberch 1280, Wilperch 1293, Wilperg 1318-24, Willberg 1320, Wilperg 1607; Deutung = ganz ursprünglich 'beim Sumpf (maracha) an der Bergweide des Willo, Willi', später nur noch 'bei der Bergweide des Willo, Willi', noch später durch Verschliff des Personennamens zu Widberg geworden (LSG 2005, 967, Kläui & Schobinger).
- Wildegg AG; historische Belege: Wildegg 1241, Wildecken 1242, Wildecca 1264, Guildec 1266, Wildeka 1267; Mit der Egg ist ohne Zweifel der Bergvorsprung des Chestenberg gemeint. Deutung = bei der wilden Ecke, wild im Sinne von unbewohnt. (Zehnder). Wildegg hiess früher auch Hellmühle.
- Wilderswil BE, Bezirk Interlaken; historische Belege: Wilderswile 1224, 1257, Wilderswil 1329, Widerswile 1344; Deutung = Weiler des Wildhari, Wildehar. Da ältere Belege fehlen, ist der Personenname des Ortsgründers nicht sicher zu ermitteln (LSG 2005, 967).
- Wildhaus SG , Bezirk Obertoggenburg; historische Belege: Wildenburg vor 1313, Wildenhuss 1334, 1484, Wildenhus 1495, Wilden Hus 1534, Wildenhauss 1535, Wildenhus 1603-05, Wildenhauss 1661; Deutung = beim abgelegenen Haus, beim Haus in der Wildnis. Der vordere teil des Burgnamens ging sekundär auf den Ortsnamen über. Die Burg ist um 1600 vollständig abgebrannt (LSG 2005, 967).
- Wilen und Wiler kamen eher aus dem von villa abgeleiteten mittellateinischen oder spätlateinischen Adjektiv villare und wurden zu ahd. wilari (Oettli). Sie hatten eher die Bedeutung von kleines Dorf. Wil und Weiler sind schwierig zu unterscheiden, da oft nicht genügend alte Belege vorliegen.
- Wileroltigen BE, Bezirk Laupen; historische Belege für Oltingen: Ottingin 1006, Oultoldenchus 1107, Otoldenges 1192-96, Outodenges 1220, Oltingen 1231, Oltudenges 1235, Oltingen 1325; historische Belege für Wiler: Wilere sita prope Oltingen 1263, Vilar 1277, Wiler vor Oltingen 1334, 1357, Wilere ante Oltingen 1372, Wyler vor Oltingen 1456, Wylerolltingen 1539, Wyler Oltingen; Deutung = Wiler und Oltingen waren ursprünglich zwei verschiedenen Orte. Aus der beschreibenden Form 'Wiler vor Oltingen' entwickelte sich mit der Zeit der neue Name Wileroltingen. Deutung Wiler = Weiler, kleines Dorf, Deutung = Oltingen: bei den Höfen der Leute des Alduald, Audowald, Othelhulda. Der genaue Name des Ortsgründers lässt sich nicht mehr sicher ermitteln (LSG 2005, 968).
- Wilershus (?), zu (?); Deutung = Haus des Willo, Willi (?).
- Wilervorholz FR, zu Heitenried; Deutung = der Weiler vor dem Wald. Eine ähnliche Form wie bei Wileroltigen BE:
- Wilgis (?) Zu (?); historische Belege: Wilgossingen; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wilgos... (?) (Oettli).
- Wili LU, zu Gunzwil; historische Belege: Rachinwile 1173, Wile 1274: Deutung = ursprünglich Weiler des Racho, später nur noch Weiler.
- Wiliberg AG, Bezirk Zofingen; historische Belege: Wileberch 1251, Bonhusen 1539, Bonhusen oder Welybärg; Deutung = Bergweide des Wilo, vorübergehend auch 'bei den Häusern des Bono' genannt (LSG 2005, 969).
- Wilihof LU, Bezirk Sursee; historische Belege: Wilenhoff 1438, Wilehof 1452, Wilihoff 1457, Wilihoff 1497; Deutung = Hof des Wilo oder beim Hof bei Wil. Mangels älterer Belege lässt sich der Ortsname nicht mehr sicher deuten (LSG 2005, 969).
- Willadingen BE, Bezirk Burgdorf; historische Belege: Wielanding (unsicher) 1259-60, Wilandingen 1273, Willedingen 1274, Wiladingen 1367, 1374; Dezrung = bei den Höfen der Leute des Willihad, Williad (LSG 2005, 969).
- Willerzell SZ, zu Einsiedeln; historische Belege: Willercella 1319; Deutung = Klause des Willo.
- Willikon ZH, zu Ã?twil am See; historische Belege: Williringhova 984, Wilrinchon vor 1320, Wilrinkon 1217/22, Willrikon 1345, Willicken 1667; Deutung = bei den Höfen der Leute des Willirich oder Williro (?) (Kläui & Schobinger).
- Willisdorf TG, zu Diessenhofen; historische Belege: Wilihdorf 846, Willichisdorf 882, Widinsdorf 1215; Deutung = Dorf des Willichin (Nyffenegger & Bandle).
- Wilzingen LU, zu Entlebuch; historische Belege: Wilzingen 1371; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wilzo.
- Wimmis BE, Bezirk Niedersimmental; historische Belege: Vindemis 994, 995, Windemis 1223, Vuindemis 1228, Windemiz 1268, Windmis 1276, Wimmnis 1276, Wimmis 1281, Vuindemes 1285, Windmiz 1296, Windimis 1298, Windemissa, Wimmis 1301, Vindemis 1310, Wimmis 1325; Deutung = Ort der Weinlese, von mittellateinisch vindemia (Oettli, Studer). Weinlese sei als ein Flächenmass zu verstehen, d. h. als Weinberg, der eine bestimmte Menge Trauben oder Wein liefert (Wuld Müller, LSG 2005, 970).
- Winau BE; historische Belege: Wimenowe 1197, 1201, Winove 1288, Wimenova 1301, Winouw um 1450, Winow 1???; Deutung = 1. Aue an der Wimena, dem alten keltischen Namen der Aare (Hubschmied), 2. Aue an der Wina, von ahd. wene, wyne = Bach (Studer), 3. Aue des Wino (Studer).
- Winden TG, zu Egnach; historische Belege: Winden 1302, Winden 1360, Winden 1408; Deutung = Ort wo es viel windet. Ebenfalls denkbar wäre Ort, wo Wenden leben. Es könnte eine wendische Siedlung in karolingischer Zeit gegeben haben im Zusammenhang mit der Ansiedlung von wndischen Gefangenen (Nyffenegger & Bandle, Egger).
- Windhusen TG, zu Eschenz; historische Belege: Windahusin 1291, Windahusen 1296, Windehusen 1331; Deutung = bei den Häusern des Windo, Winid (Wenden).
- Windisch AG, Bezirk Brugg; historische Belege: Vindonissa 104-109, um 280, 310-400, Vindonissa um 550, Windinissa 1040, Windisso 1067, Vindenissam 1101-50, Vinse 1101-50, Windisso 1101-50, Windesch 1101-50, Windisso 1160, Vindisse 1175, Windenscho 1227, Windischo 1248, Wins um 1273, Windische 1303-08; Deutung = der Ortsname ist keltischer Herkunft, wobei vindos = weiss bedeutet. Die Endung -issa wurde zur Bildung von Orts- und Flussnamen benützt. Windonissa bedeutet demzufolge Ort des Vindos, Vindius, latinisiert Vindonius. Vindos könne allerdings auch ein alteuropäisches Wort sein.
- Windlach ZH, seit 1907 zu Stadel; Mundart: Windli; historische Belege: *Villiacum, Willacho um 1150, Willach 1280, Winlach 1306, Windlach 1318, Wilachen 1361; Deutung = Landgut des Villius (Kläui & Schobinger).
- Windspillen BE, zu Saanen; Mundart: Wischpele; historische Belege: Vespile 1270; Wispilliona 1312, Wispillen 1895; Deutung = nach dem Pfeifen des Windes benannt, von ahd. hwispalon (Studer 1896).
- Winegg GR, zu (?); Deutung = Weinberg, von rätoromanisch vinair (Studer 1896).
- Wingei (?) zu (?); Deutung = Windige Aue (Oettli).
- Wingreis BE, zu Twann; Französisch: Vingra; historische Belege: Windgrabs 1235, Windgrebs 1302; Deutung = Windgrab im Sinne von windgeschützter Lage oder steiler Rebberg, von rätoromanisch (Oettli).
- Winighus (?), zu (?); Deutung = Haus des Winig (?) (Oettli).
- Winikon LU, Bezirk Sursee; historische Belege: Wininchon 1173, 1234, Winikon um 1255, Winikon 1275, Winikon 1294, Wininkon 1297; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wino, Wini (LSG 2005, 971).
- Winikon ZH, Ortsteil von Uster; historische Belege: Winikon 1361, 1369, Winicken 1667; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wino (Kläui & Schobinger).
- Winkelried VS, historisceh Wygenried 1277, Wigenryed 1453; = Ried des Wigo (Oettli).
- Winkel ZH, Bezirk Bülach; historische Belege: Winkele 1044, Winchele 1155, 1188, vor 1227, Winkele 1248, Winkil 1262, Winkel 1358; Deutung = im Winkel, abseits gelegener Ort (Kläui & Schobinger).
- Winnewies (?), zu (?); Deutung = Weidewiese, von ahd. winni = Weide, das Wort ist in abgewandelter Form als Wonnemonat immer noch im Gebrauch, von ahd. winnimanod, also ist nichts mit Wonne, sondern eben mit Weide (Oettli).
- Winnigbach GL, zu (?); Deutung = Bach, der wütend losbricht und rauscht, von ahd. winnig = wütend, toll, ältere Mundart: binnig (Studer). Vielleicht spielt da das ahd. Wort winni = Weide auch noch eine Rolle? (OGS).
- Winistorf SO, zu (?); Deutung = Dorf des Wino.
- Winon LU, Beromünster; historische Belege: Winon 1280; Deutung = Winon gehört zu den wenigen, meist im Kanton Luzern, Zürich, Wallis und Aargau angesiedelten Orte, wo die alte Endung -on erhalten blieb. Die anderen Orte sind Rikon ZH, Seon AG, Büron LU, Alt-Büron LU, Raron VS etc. Die Deutung von Winon konnte die OGS noch nicht ausfindig machen.
- Winterberg ZH, zu Lindau; historische Belege: Wintirberc 1223, Winterberc 1223, Winterberg 1251; Deutung = an der Schattenseite des Berges gelegen (Kläui & Schobinger).
- Winterkraut (?) zu (?); Deutung = ?. Ort von Oettli erwähnt.
- Winterschwil AG, zu Beinwil im Freiamt; historische Belege: Winteswile 1189; Deutung = Weiler des Winto.
- Wintersingen BL, Bezirk Sissach; historische Belege: Wintersingen 1196, um 1390, Wyntersingen 1464; Deutung = bei den Höfen der Leute des Winidhari (Studer, LSG 2005, 971).
- Winterthur ZH; französisch: Winterthour, lateinisch: Vitodurum; historische Belege: Vitudoro um 280, Vitudurensem 294, Wintarduro 856, Wintartura 886, Niderunwinterture 1180, Winterturo 1209, Wintirtura 1218, Winterture 1230, 1233, Wintertur 1289, Winterthur 1350; Deutung = Weidentor (keltisch Wituaduron, von vitua = Weide und duron = Tor, Tür (zu einem geschlossenen Platz (LSG 2005, 971). Siehe auch Oberwinterthur!
- Winzenried BE, zu Zimmerwald; Deutung = Ried des Winzo.
- Winznau SO, Bezirk Gösgen; historische Belege: Winzenowa um 1250, Winzenow 1266, Winznow 1308, 1348, Wintznouwe um 1360; Deutung = Aue des Winzo.
- Wipkingen ZH, zu Zürich; Mundart: Wickinge; historische Belege: Wibichinga 820, Wibichinga 874/87, 881, Wibechingen vor 1227, Wibchingen 1263, Wibkingen 1271; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wibicho (Kläui & Schobinger).
- Wirzwil ZH, zu Bäretswil; historische Belege: Wertzwil 1504, 1610, Wirtzwyl 1553, 1610; Deutung = Weiler des Wirts (Kläui & Schobinger), so wie der Familienname Wirz nichts mit dem Gemüse zu tun hat, sondern von der Wendung 'Sohn des WirtsÂ?'stammt. Ein Wirzweli beim Stanserhorn bestätigt die Deutung.
- Wisen SO, Bezirk Gösgen; historische Belege: Wisen 1226, 1320, Wison 1325, Wisen 1372, Wissen 1459, Wysen 1526, Weysen 1632, Weyssen 1658; Deutung = entweder als elliptische Bildung nur mit dem Personennamen gebildet oder dann 'bei den Wiesen' (LSG 2005, 972).
- Wislikofen AG, Bezirk Zurzach; historische Belege: Wiscilinchoven 1107, Wysslikoven 1113, Wizelinhoven 1140, Wizzelinchovin 1173, Wizlinkon 1254, Wisselincon 1287, Wiszlikon um 1488; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wissilo, Wizzilo (Oettli, LSG 2005, 973).
- Wislisau BE, zu Rüschegg; DFeutung = Aue des Wizzilo.
- Wissachen BE; historische Belege: Weissachengraben 1908; Deutung = weiss schäumender Bach oder Bach mit klarem Wasser.
- Wisserlen OW, zu Kerns; historische Belege: Wizerlon 1315; Deutung = von Weiss-Erle.
- Wisslang (?), zu (?); historische Belege: *Wizinwanc; Deutung = Wiesenhang des Wizzo (Oettli).
- Witellikon ZH, zu Zollikon; Mundart: Mitälike; historische Belege: Witalinchova 946, Wittalinchoven 1153/55, Witalinchon 1158, Witelinchon 1250, Witelinkon 1261, Wittelikon 1313, Witelliken 1634, Mitälliken 1609; Deutung = bei den Höfen der Leute des Vitalis (Kläui & Schobinger).
- Witikon ZH, Stadtteil von Zürich; historische Belege: Witinchova 946, Witinchoven 1153-55, Witinchon 1158, Witinkon 1229, Witikon 1293, Wyticken 1566; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wito (Kläui & Schobinger).
- Wittenbach SG, Bezirk St. Gallen; Witebach 1297, Witabach 1303, Wittabach 1309, Witenbach 1331, Wittabach 1333, Wittebach 1345, Witttembach 1489, Wyttenbach 1895; Deutung = sich weit ausdehnender Bach oder Bach des Wito. Eine eindeutige Zuordnung ist nicht möglich (LSG 2005, 973).
- Wittenwil TG, zu Aadorf; historische Belege: Witenwiler 1282, Wittenwile 1298, 1336, 1339, 1355; Deutung = Weiler des Wito (Oettli), Weiler des Witto (Nyffenegger & Bandle).
- Witterschwanden UR, zu Spirigen; Deutung = Schwendrodung des Withari (Oettli).
- Wittershausen TG, Bezirk Aadorf; Deutung = bei den Häusern des Withari (Oettli).
- Wittwil AG, zu Staffelbach; Deutung = Weiler des Wito (Oettli).
- Witzwil BE, bei Gampelen; Deutung = Weiler des Wizzo.
- Wohlen AG, Bezirk Bremgarten; Wolen 1101-50, Vuolon 1178, Wolon 1179, 1189, Wolun 1245, Wolhovin 1248, Wollon 1259, Wolon 1270, Wolen 1303-08; Deutung = bei den Walchen, Romanen. Damit ist das spätlateinisch und gallorömisch sprechende Mischvolk der Kelten und Römer gemeint, welches hier offensichtlich noch eine Sprachinsel bildete.
In einer Zürcher Urkunde von 1248 soll Wohlen als Wolhovin erwähnt sein (Meyer). Die Suche nach diesem urkundlichen Namen blieb aber erfolglos. Wohlen hiess spassig Chliiparis, einer Bezeichnung aus der Blütezeit der Strohindustrie, als es in Wohlen zahlreiche noble Herrschaftshäuser gab. Wohlen lag früher an einem See.
Wohlen BE, Bzirk Bern; historische Belege: Wolun 1275, 1282, Wolon 1275, 1296, Wollen 1316, Wolon 1349, Nidern Wolon 1354, Wolen 1375; Deutung = bei den Walchen, Romanen. Damit ist das spätlateinisch und gallorömisch sprechende Mischvolk der Kelten und Römer gemeint, welches hier offensichtlich noch eine Sprachinsel bildete.
Wohlen LU; historische Belege: Wolon 1180; Deutung = bei den Walchen, Romanen. Damit ist das spätlateinisch und gallorömisch sprechende Mischvolk der Kelten und Römer gemeint, welches hier offensichtlich noch eine Sprachinsel bildete.
- Wohlenschwil AG, Bezirk Baden; Woleeswilare 924, Woleeswilare um 950, Woloswile 1189, Wolosswiler 1189, Weliswille 1303-08, Woleswile um 1318, Walaswile im 1318, Woliswil um 1390, Wolenswil 1438; Deutung = bei den Walchen, Romanen. Damit ist das spätlateinisch und gallorömisch sprechende Mischvolk der Kelten und Römer gemeint, welches hier offensichtlich noch eine Sprachinsel bildete. Die Wohlenschwiler trugen früher den Ã?bernamen Frösch. Ob das eine Fasnachtsbezeichnung ist, auf eine Sage zurückgeht oder woher auch immer: Ich habe diese Bezeichnungen im Buch «Aargau, Heimatkunde für jedermann» gelesen, AT-Verlag, 1983, Seite 306 gelesen.
- Wolfensberg (?), zu (?); Deutung = Berg des Wolfo.
- Wolfgrub (?) zu (?); Deutung = wo man erlegte Wölfe verscharrte (Oettli). Dafür gab es früher den Chaibenwinkel, ein abgelegener Ort, wo man alle Tierkadaver vergrub (OGS).
- Wolfhausen ZH, zu Bubikon; historische Belege, Wolfhusen 1304/08, Wolffhusen 1456; Deutung = bei den Häusern des Wolf, Wolfhart oder 'wo es in der Nähe Wölfe gibt'.Kläui & Schobinger, Oettli).
- Wölflisried BE, bei Detligen; Deutung = Ried oder Rodung des Vulfo, Wolfi.
- Wolfwil SO, Bezirk Gäu; Mundart: Wolfel; Wolfwiler 1266, Wolfwile 1282, Wolfwil 1336; Deutung = Weiler des Wolfo (Oettli, LSG 2005, 977). Der Sage nach aber von wohlfeil = billig. Die Wolfwiler trugen früher den Ã?bernamen Bäsebuebe, Bäsemeitschi. Ob das eine Fasnachtsbezeichnung ist, auf eine Sage zurückgeht oder woher auch immer: Ich habe diese Bezeichnungen für zahlreiche Ortschaften im Kanton Solothurn gesammelt, kann mich aber nicht mehr an die Quelle erinnern. Wer weiss mehr? Bitte melden!
- Wolgiswil FR, zu Alterswil; historische Belege: Welscheswiler 1228, Wolcheswilen 1231, Wolcheswile 1259; Deutung = Weiler des Walchen, Welschen = Fremden, von ahd. walah.
- Wolhusen LU, Bezirk Sursee; historische Belege: Vuolhusen 1076, Wolhusen 1184, Wovlhusen 1191, Wolhusun 1224, Wolhusen 1237, Volhusen 1244, Wolhuse 1246; Deutung = bei den Häusern des Wolo (LSG 2005,978).
- Wollishofen ZH, zu Zürich; historische Belege: Woloshovin vor 1227, Wolishoven 1265/87;Woloshoven 1270; Deutung = bei den Höfen des Wolo (Kläui & Schobinger).
Worb, Worben, Worbi, Worbis, Worbig, Worbiger, Orbe: Der Verdacht ist naheliegend, dass diese Ortsnamen miteinander irgendwie von der Deutung her etwas zu tun haben, doch scheint es nicht immer so zu sein: Immerhin gilt, dass worb = 'Biegung', 'gewunden' bedeutet.
- Worb BE, Bezirk Konolfingen; historische Belege: Worwo 1125, 1146, Worbun 1228, Worwo 1236, Worwe 1237, Worwon 1257, Worwo 1261, Worwa 1371, Worw 1376, 1387; Deutung = 1. der Name des Flüsschens Worble ging sekundär auf den Ort über. Das Flüsschen hiess in gallorömischen Zeiten *Worwa und gehört zum idg. Flussnamenstamm *uer-/*-uor,/*-ur und bedeutet Wasser, Regen, Fluss. Die Deutung des Ortsnamens kann somit als 'beim Fluss Worwe' verstanden werden (LSG 2005, Seite 978). 2. Doch könnte man es auch mit dem germ. Wort 'wurb' deuten, welches Worb recht nahe käme und 'Windung' oder 'gewunden' bedeutet. Es scheint mit Wurbel, Wirbel verwandt zu sein (Geschwurbel = gewundenes Geschwätz). So käme man auf eine Deutung 'beim gewundenen Fluss'. Beim Friedhof macht die Worble einen weiten Bogen.
- Worben BE, Bezirk Nidau; historische Belege: Worbun 1228, Worben 1270, 1301; Deutung = bei der Kehre, Biegung (LSG 2005, 979).
- Worbenbad BE, zu Worb; Deutung = Bad in Worb. Erstaunlich ist, dass hier nicht Worberbad, sondern Worbenbad benützt wird. Das lässt vermuten, dass Worb und Worben eben doch miteinander verwandt sein könnten.
- Worbi OW, zu (?); Deutung = Felszirkel, von ahd. hwarp = Wirbel (Müller OW).
- Worblaufen BE, historische Belege: Worloufin 1180, Worloufen, Worolovin 1278, Worlofen 1326; Deutung = Ort benannt nach den Stomschnellen (Laufen) in der Worblen bei der Einmündung in die Aare. Der Ort wurde also nach einem Phänomen im Flüsschen benannt.
- Wormser Joch = ältere Bezeichnung für den Umbrailpass, ausgehend vom deutschen Namen Worms des Ortes Bormio im oberen Veltlin.
- Wöschnau SO, zu Eppenberg, voller Name der Gemeinde ist Eppenberg-Wöschnau; Eppenberg 1294, Eppenberg 1308, Weschnowe, Weschnoö 1294, Woesnovw 1308; Deutung Eppenberg = der Ortsname geht auf den althochdeutschen Personennamen Eppo zurück und bedeutet somit Berg des Eppo (Förstemann I, 437). Deutung Wöschnau = bei der waschenden (oft überschwemmten) Aue (Meyer 1948, SONB I, 688).
- Wülflingen ZH, Stadtteil von Winterthur; Vulvilinga, Wulfilinga 897, Wulvelingen 1063, 1238-39, Wuilflingen 1302, Wuilflingen 1317; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wulfilo (Kläui & Schobinger).
- Wunderklingen (?) Zu (?); historische Belege: Mundichinga 1???; Deutung = bei den Höfen der Leute des Mundicho (Oettli).
- Würenlingen AG Bezirk Baden; historische Belege: Wirnaningum 828, Wirnalingen 1245, Wirnlingin 1248, Wirnadingen 1301, Wirnalingen 1302, Würnalingen 1488, Wirnalingen um 1488, Wirnelingen 1534; Deutung = bei den Höfen der Leute des Wirand. Der Ortsname wurde wahrscheinlich durch das nahe Würenlos beeinflusst (LSG 2005, 980).
- Würenlos AG, Bezirk Baden; historische Belege: Mundart: Wöörelos, Wüürelos; Wirchilleozha 870, Wirchinlos 1101-50, Wurgeloz 1227-34, Wrgeloz 1243, Wurkilloz 1248, Wurchenlos 1264, Wurchelloz 1264, Wrkellos 1292, Wuirchellos 1294, Wirgloz 1296, Wuirkenlos 1303-08, , Wurchinlos 1306, Wuirchenlos 1361, Wuirchlos um 1380, Würkenlos 1???, Wurgeloh 1???, Wurenlos 1501-1600 ; Wüüreloos; Deutung = 1. das seit der Römerzeit für das Wirken, Werken im Steinbruch zugeteilte Los (Oettli, Zehnder).
- Wurmsbach SG, zu Jona; historische Belege: Vurmurrispah 775, 854, Wurmherresbach 870; Deutung = Bach des Wurmhari (Studer, 1896). Bis jetzt konnte die OGS noch keine neuere Deutung finden.
- Würz, Würzen, Würzbrunnen, Würzenbach, Würzhalden: Häufiger Flurname in der deutschen Schweiz, bezieht sich stets auf Wurzeln oder auf Kräuter zum Kochen. Der Natur entsprechend sind diese Namen kaum zu Orten heran gewachsen.
- Wurzwalen SG, zu Rorschacherberg: siehe unter Furzwalen!
- Wüschiswil LU, zu Grosswangen, Wisciswilare um 1200 = Weiler des Wisko
- Wyssachen BE, Bezirk Trachselwald; historische Belege: Wirachen 1224-26, Wisagun 1287, Wissachen 1341, Wissachon 1349, Wissach 1367; Deutung = der Bachname ging sekundär auf den Ort über. Bach heisst Wissachen = der weiss glänzende Bach (LSG 2005, 981).
- Yens VD, Bezirk Morges; historische Belege: Idens um 1005, Iens 1228, Yens 1233, Hiens 1059, Hyens 1220, Yens 1453; Deutung = bei den umzäunten Höfen der Nachkommen des Icho, (Studer), Ico, Iko, Icho, Igo (LSG 2005, 981).
- Yverdon-les-Bains VD; Deutsch: Iferten, hochdeutsch auch Ifferten, Mundart: Iferte; historische Belege: Eburodunensis, Eboduron 155, Eburoduno 301-400, Ebredunense 324-37, Ebrodunense um 400, Everdunense 971, Yverdun 1177, Yverdon 1177, Yverdun 1186, Everdun 1228, Yverduno 1324, Yverdunum 1340, Yverdun 1???; Deutung = befestigter Ort bei einer Eibe, einem Eibenhügel, von kelt eburo = Eibe, dunum = Befestigter Ort, Umzäunung (Studer, LSG 2005, 982).
- Yvonand VD, Bezirk Yverdon; historische Belege: Evonant 1010, Jvonant 1100 , villa Evonant 1101, Yvonan gegen 1141, Evonant 1142, Vonant vor 1177, Evonant 1199, Ivonant nach 1202, Eivonant 1212, Evonant 1215, Yvonant 1235, Yvonant 1453; Deutung = 1. der Ortsname ist beim gegenwärtigen Stand der Kenntnisse nicht zu deuten (LSG 2005, 982), 2. der Ortsname scheint keltisch zu sein. Das Gattungswort (hinterer Teil) -nand des Ortsnamens bedeutet offensichtlich Bach oder Tal, von keltisch nant. Für den ersten Teil des Ortsnamens 'Evo' könnte der Rufname eines alemannischen Siedlers infrage kommen (LSG).
- Yvorne VD, Bezirk Aigle; historische Belege: Evurna 1025-31, Yvorna 1258-59, Yvornam 1332, Yvornia 1402-03, Yvornaz 1588; Deutung = Landgut der Eburna, einer römischen Siedlerin. Der Ortsname ist eine elliptische Bildung, nur aus dem Personenamen gebildet (LSG 2005, 983).