Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 50 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
Abkürzungen: LSG = Lexikon der Schweizerischen Gemeindenamen.
- Fo, Faux: Häufiger Orts- und Flurname der italienischen und welschen Schweiz, bedeutet stets Buche, Dialektform von lateinisch fagus.
- Folliaz FR, zu Villarimbaud. Deutung = bei der Mühle oder beim Wasserrad, von Patois foule, foulon = Mühle oder anderweitiger Wasserradantrieb zum Pressen und Walken, von lateinisch fullo (Suter).
- Folligen UR, zu Seelisberg. Deutung = bei den Höfen der Leute des Follo (?).
- Föllmis SZ, zu Muotathal; auch Fällmis, Feldmoos. Deutung = Feldmoos.
- Fondei GR, zu Langwies. Deutung = ?
- Fonges, Les JU, zu Les Breuleux; Deutung = Fonges bezeichnet ein feuchtes, sumpfiges Gelände, von altfranz. fongeux = schwammig (Suter).
- Fons BE, zu Oberburg; Deutung = Ort bei der Quelle, von rätoromanisch fons.
- Font FR, Bezirk Broye; historische Belege: Font 1011, Fonz 1142, Fonte 1157, Fons 1162; Deutung = bei der Quelle.
- Fontaine VS, zu Liddes; Fontaine Dessous und Dessus; Deutung = bei der Quelle.
- Fontainemelon NE, Bezirk Val-de-Ruz; historische Belege: Fontannamillon 1358, Fontainemelon 1542; Deutung = Ort bei der Quelle des Millon (Jaccard).
- Fontaines NE, Bezirk Val-de-Ruz; historische Belege: Fontanes 1151, 1228; Deutung = bei den Quellen.
- Fontaines-sur-Grandson VD, Bezirk Grandson; historische Belege: ad fontanes 1011; Deutung = bei den Quellen.
- Fontaines, Les JU, zu Mont Tramelan; Deutung = bei den Quellen.
- Fontaines, Les VD, zu Ormont-Dessous; Deutung = bei den Quellen.
- Fontana GR, zu Tarasp; Deutung = bei der Quelle.
- Fontana TI, zu Airolo; Deutung = bei der Quelle.
- Fontana TI, zu Cavergno; Deutung = bei der Quelle.
- Fontana VS, zu Conthey; Deutung = bei der Quelle.
- Fontanedo TI, zu Locarno; Deutung = Quellgebiet, von italienisch fontana und der Endung -edo mit der Bedeutung 'Umgebung'.
- Fontanedo TI, zu Campello; historische Belege: Wüstung seit ca. 1750, gem. Überlieferung soll weiter oben an seiner Stelle Campello gegründet worden sein. Deutung = Quellgebiet, von italienisch fontana und der Endung -edo mit der Bedeutung 'Umgebung'.
- Fontanella TI, zu Morbio Inferiore; Deutung = bei der kleinen Quelle.
- Fontanelles FR, zu Arconciel; Deutung = bei den kleinen Quellen.
- Fontanezier VD, Bezirk Grandson; historische Belege: Fontanisy 1407; Deutung = bei der Querlle von Nizier (Muret).
- Fontanivent VD, zu (?); Deutung = ?.
- Fontanix SG, zu Vilters; Deutung = ?.
- Fontannaz Bion VD, zu Therrens; Deutung = beim Quellgebiet, von lat. fontanetum.
- Fontannaz Seulaz VD, zu Bex; Deutung = beim Quellgebiet.
- Fontannen bei Wolhusen LU, zu Wolhusen; Deutung = bei den Quellen.
- Fontannen LU, zu Schüpfheim; Deutung = bei den Quellen.
- Fontanney VD, zu Aigle; Deutung = Quellgebiet, von lat. fontanetum (Bruckner).
- Fontanol GR, zu Buseno (Calancatal); Deutung = ?.
- Fontanoux, En FR, zu Echarlens; Deutung = bei der Quelle oder bei der Wasserschöpfi.
- Forch ZH, zu Maur; historische Belege: Forch 1803; Deutung = 1. Furche, Einschnitt von lat. furca, 2. Föhren, von ahd. foraha (Kläui & Schobinger). Für beide gibt es in der ganzen Schweiz zahlreiche Beispiele, doch sind die Furken-Orte in aller Regel auf das Gebirge beschränkt und die Föhren-Orte eher im Mittelland anzutreffen. Ein Forchheim in D hiess alt Foraheim und bestätigt, dass die richtige Deutung eher bei Föhren liegt. Ein furkenartiger Passübergang ist auf der Forch nicht auszumachen.
- Forchaux FR, zu Treyvaux; Deutung = unbebautes Land, von altfranzösisch fro, froc mit Metathese von fro zu for.
- Forchex VD, zu Ollon; Deutung = Ort da draussen, von lateinisch foris (Suter).
- Forchy VD, zu Mollens; Deutung = ?.
- Forclaz, La (Trient) VS, zu Evolène; Deutung = Einkerbung zwischen zwei Bergflanken, Fürkli, von lat. furcula (Bruckner).
- Forclaz, La VD, zu Ormont Dessous ; Deutung = kleine Einkerbung zwischen zwei Bergflanken, Forclaz ist Patoisform und meint Fürkli, von lat. furcula (Bruckner).
- Forel (Lavaux) VD, Bezirk Lavaux; historische Belege: Forest 1140, Fores 1274; Deutung = Wald, reserviert für den adeligen Herrn. Die Endung -en dient nur der Betonung und hat nicht die Bedeutung von -lat. -ellum (LSG 2005, 363).
- Forel FR, Bezirk Broye; historische Belege: Forst 1239, Fores 1343; Deutung = Wald, welcher der adeligen Nutzung vorbehalten war.
- Forel-sur-Lucens VD, Bezirk Moudon; Deutung = Wald, welcher der adeligen Nutzung vorbehalten war.
- Forenwald LU, zu Eich; Deutung = Föhrenwald, von ahd. fora.
- Forêt, A la VD, zu Bex; Deutung = Ort beim Wald.
- Forge, La NE, zu La-Chaux-du-Milieu; Deutung = bei der Schmiede.
- Formangueires FR, Bezirk Saane; Deutung = Ort, wo man Weizen anpflanzte, von altfranz fromentière, latein. frumentum (Suter).
- Formighera TI, zu Gerra; Deutung = ?.
- Fornasette TI, zu Monteggio; Deutung = ?.
- Fornet JU, zu Châtelat; Fornet Dessous und Dessus; Deutung = Ort, wo ein Heizer den Backofen bedient, von Patois fornâ, altfranzösisch fornier, fournier (Suter).
- Fornex (Liddes) VS, zu Liddes; Deutung = beim Backofen (?).
- Forny VS, zu Liddes; Deutung = ?.
- Forren IR, zu Schwendi; Deutung = bei den Föhren, von ahd. fora.
- Forrenberg ZH, zu Seuzach; Deutung = Föhrenberg, von ahd. fora.
- Forrenmoos ZH, zu Hirzel; Deutung = Moor bei den Föhren.
- Forst bei Längenbühl BE, zu Thunstetten; Deutung = Wald, welcher der allgemeinen Nutzung entzogen wurde = Bannwald.
- Forst SG, zu Altstätten; Deutung = Wald.
- Forstegg SG, zu Sennwald; Deutung = Wald beim Bergvorsprung.
- Forsten SG, zu Schänis; Deutung = bei den Wäldern.
- Förstlen SO, zu Mümliswil; Deutung = bei den kleinen Wäldern.
- Förstli BE, zu Bümpliz; auch Kleinforst; Deutung = kleiner Wald.
- Fortunau VS, zu Ayent; Deutung = ?.
- Fortune, A la FR, zu Villariaz; Deutung = ?.
- Fortune, La FR, zu Chavannes; Deutung = ?.
- Fortuno VS, zu Ayent; Deutung = ?.
- Fory VS. zu Fully; auch La Foret; Deutung = Wald, Patoisform von forêt.
- Fosano TI, zu Vira; Deutung = ?.
- Fosen SG, zu Krummenau; Deutung = ?.
- Fossard GE, zu Genf-Thonex; Deutung = ein fossard ist ein Grubenarbeiter. Die Deutung bleibt dennoch unklar (OGS).
- Fourchaux, La JU, zu St. Immier ; Deutung = Senke zwischen Bergflanken.
- Fourchy VS, zu Riddes; Deutung = ?.
- Fräkmünt LU, zu Hergiswil; historische Belege: Frakmünt 1904; Deutung = mit Fräkmünt ist eine Berghütten am Pilatus gemeint, benannt nach dem früheren Namen des Pilatus: Zerklüfteter, aufgebrochener Berg, von latein. fracta und mont.
- Frasse VD, zu Gyron; historische Belege: Fraces 1142; Deutung = bei den Eschen (Jaccard).
- Frasse, Frasseran, Frassis, Frachy, Frachays: Ortsnamen in der welschen Schweiz und im angrenzenden Dépatement Ain (F), bedeutet stets Esche, Eschen, von lat. fraxinus.
- Frasse, La VD, zu Château d'Oex; Deutung = bei den Eschen.
- Frasse, La VD, zu Rossinière; Deutung = bei den Eschen.
- Frasse, La VD, zu Vallorbe; Deutung = bei den Eschen.
- Frasse, La VD, zu Le Lieu; Deutung = bei den Eschen.
- Frasse, La VS, zu St. Jean; Deutung = bei den Eschen.
- Frasses FR, Bezirk Broye; historische Belege: Frasses 1142, Frasces 1142; Deutung = bei den Esche oder beim Eschengehölz.
- Frassonayaz VS, zu Val d'Illiez; Deutung = Kleines Landgut bei einem Eschengehölz, von frasse = Eschengehölt, -ay- Hof/Landgut und -az = klein.
- Fraubrunnen BE, nach dem Frauenkloster benannt; historische Belege: gestiftet 1246, Fons Sancte Marie 1249, abbatia Fontis sancte Marie 1250, Mulinon 1246, de Fonte beate Marie 1263, prope cenobium Fontis sancte Marie 1266, 1275, de Fonte beate virginis 1290, Vrouwen-Brunnen 1303, , 1304, Frowenbrunnen 1305, Fröwenbruinnen, Frouwenbrunnen 1389-1460, Fröwenbruinnen 1437, Frouwenbrunnen 1655 Fraubronnen 1724; Deutung = ursprünglich bei den Mühlen, danach = Brunnen der glückseligen Maria benannt (Oettli).
- Frauchwil BE, zu Rapperswil; historische Belege: Frauchwile 1249, Franchwile 1263, Francwile, Fraucewile 1274, Frankwile 1324, Frauchwile 1333, Frangkwile 1363, Frauchwil, Fraugkwil 1389-1460, Frauchwil 1442-69, Franckwil 1452, Frauchwyl 1470, Frauchwil 1479-1563, Frauchwyl 1486, Franckwyl, Frauckwyil 1528, Frannkwyl 1531, Franckwyl 1535, Frannchwyll 1565, Frauchwyl 1578, Frouchwyl 1620, Frauchwyl 1786, Frauchwyl 1788; Deutung = 1. Weiler der Franken (Volksname) (Studer), 2. es ist unsicher ob Weiler der Franken oder Weiler des Frank (Personenneme) gemeint ist (Oettli), siehe auch Frenkendorf BL und Frankental ZH. Nach Zinsli ist der Personenname Frank, Franko gemeint.
- Frauenfeld TG; historische Belege: Vrowinfelt 1246, Vrowenfelt 1286, Vrowanveld ?, Frowenveld 1294, Frowenvelt 1302, 1312, Vrowenvelt 1331; Deutung = benannt nach unserer lieben Frau, der Schutzpatronin des Klosters Reichenau, der das Feld gehörte (Oettli).
- Frauengut BE, zu Sumiswald; Deutung = Frauengut.
- Frauenkappelen BE, Bezirk Laupen; historische Belege: in Capela 1158, Sancta Maria in Capelle 1228; Chapalles 1370; ecclesia de Capellis 1236, ecclesia de Capellis in Foresto 1240, Capella in Foresta 1251/52, Kappelen im Forst; Deutung = Kapelle der Jungfrau Marie gewidmet (Oettli), später auf die dort niedergelassenen Klosterfrauen bezogen (Zinsli).
Frauenkirch GR, zu Davos; Deutung = ?.
- Frauenrüti AR, zu Grub; Deutung = Rodung der Frauen.
- Frauenthal LU, zu Hasli; historische Belege: Frauental 1930; Deutung = Tal der Jungfrau Maria gewidmet (Oettli).
- Frauenthal ZG, zu Cham; historische Belege: 1231 als Kloster Vallis beatae Mariae gegründet Deutung = Tal der glückseligen Maria.
- Freckmünd, zu Turbental; historische Belege: Freckgemönds 1602, Fräckmundt 1634, Fräckmündt 1643, Frekmünd 1677; Deutung = zerrissener Berg, von mittellat. fractus mons (Kläui & Schobinger). Siehe auch Fräkmünt am Pilatus!
- Freiherten TG, zu Hauptwil; auch Freihirten; historische Belege: Frieherten 1312; Deutung = zinsfreier Hof von Hirten (Nyffenegger & Bandle).
- Freimettigen BE, Bezirk Konolfingen; historische Belege: *Frigmoutinga; Vrimuetingen 1282, Frimuetingen 1300-10, Frimitingen 1389: Deutung = bei den Höfen der Leute des Frimuot, Freimut (Oettli, Förstemann, BENB I, 164).
- Freissnach BL, bei (?); historische Belege: *Frisiniacum; Deutung = Landgut des Frisio, Friso. Die Deutung ist noch etwas unsicher.
- Freiwilen SG, zu Wittenbach; Deutung = ?.
- Freney, Frenière, Frégnire, Fragnière: Häufiger Orts- und Flurname in der welschen Schweiz, besdeutet stets Eschenwäldchen, von lat. fraxinetum oder fraxinaria.
- Frenière-sur-Bex VD Zu Bex; Deutung = Eschenwäldchen ob Bex.
- Frenkendorf BL; historische Belege: Francovilare ???, Terra de Francon 1194, Frenkendorf 1302, Vrenkendorf 1316, Frenckendorff 1432; Deutung = Dorf der Franko, Frenko (Försteman). Das Flüsschen Frenke, welche bereits ein paar Kilometer vor Frnekdorf in die Ergolf fliesst, erhielt seinen Namen nicht von diesem Dorf, die Aenlickeit ist rein zufällig.
- Fresens NE, Bezirk Boudry; historische Belege: Fressen 1265, Fresens 1268; Deutung = bei den Höfen der Leute des Friso (Förstemann).
- Fretereules NE, zu Brot-Dessous, Bezirk Boudry; historische Belege: apud Fructurules 1247, Fretereules 1346, Fructereules 1346, Fruteroules 1380; Deutung = Weiler, wo Milchprodukte hergestellt werden. Mit fruit sind dort die Milchprodukte gemeint (Suter).
- Frêtes, Les NE, Bezirk Le Locle; historische Belege: Les Fraittes 1???; Deutung = wahrscheinlich gleiche Deutung wie Fretereules (OGS). Eine Deutung mit frétes = Hügel ist gemäss Suter eher unwahrscheinlich.
- Freudenau AG zu (?); historische Belege: Fröudnowa 1355 (Idiotikon I, 887); Deutung = prachtvolle Flussinsel.
- Freudenau SG, zu Wil; Deutung = prachtvolle Flussinsel oder Wiese am Wasser.
- Freudenberg IR, zu Appenzell; Deutung = Ort am höchsten Punk des Berg mit prachtvoller Aussicht.
- Freudenberg SG, zu Oberuzwil; Deutung = Ort mit schöner Aussicht.
- Freudenberg TG, zu Sirnach; Deutung = 1. Ort mit schöner Aussicht (OGS), 2. Nyffenegger & Bandle deuten alle Orte im TG namens Freudenberg als Berg oder Haus der Freude(n).
- Freudwil ZH, zu Uster; historische Belege: Vridenwiler vor 1264; Friedewile um 1279, Vreidenwile unm 1274, Fröidwile um 1380; Fröidwil 1468; Deutung = 1. Weiler des Fridu (?), 2. von Friede (Kläui & Schobinger), 3. Weiler des Frewido (Oettli).
- Freymettigen BE, Bezirk Konolfingen; auch Freimettigen, siehe dort!
- Fribourg FR; Deutsch: Freiburg; Italienisch: Friburgo; historische Belege: civitates Friburgensis 1122, Friborc 1157, Fribor 1175, Fribour 1176, Friborch 1181, Friburgo 1228, Fribors 1228; Deutung = von den Privilegien, welche der Stadtgründer Berchtold der 4. von Zähringen der Stadt gewährte, daher freie, befestigte Stadt (Aebischer).
- Frick AG, Bezirk Laufenburg; franz. Frique, ital. Fricca; historische Belege: Fricho 1064, Fricca 1113, Frigga 1114, Frichem 1200, Frike, Friccho 1227, Fricke 1241, Frik 1277, Vricka 1283, Frick 1361, Fric 1690; Deutung = 1. von lateinisch ferraricia = Eisenhütte, aber auch Schmiede. Es gab im Fricktal früher ein von den Römern betriebenes Eisenbergwerk, was diese Deutung auf den ersten Blick als sehr wahrscheinlich erscheinen lässt. Das Bergwerk befindet sich heute noch in einem Seitental bei Herznach, etwa 8 km entfernt von Frick. Sonderegger und Zehnder vermuten, dass der Ortsname voralemannisch zu sein scheint. 2. Brachland, von franz. friche (abenteuerlich, da es bei der Entstehung des Ortsnamens die heutige französische Sprache noch nicht gab), 3. Frigga = Odins Frau (Studer, diese Deutung gilt heute als veraltet), 4. Ort wo saurer Kaninchenbraten gegessen wurde, von franz. fricot, einem Wort, welches keltische Wurzeln hat (Deutung ist abenteuerlich, solcher Braten wurde damals überall gegessen). 5. Ort der freien Franken, von ahd. frig = frech und frei (Studer, Deutung gilt als veraltet, auch Sonderegger lehnt diese Deutung als verdreht ab), 6. Ort des Friedrich, Kurzform Frick (nach Zinsli, doch Frick trug seinen Namen schon lange, bevor diese Kurzform aufkam und wer wäre denn dieser Frick gewesen?).
Das Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen, Auflage 2005, betrachtet eine Namensentwicklung von ferraricia zu Frick als nicht gegeben, denn die ursprünglich ansässige, lateinisch sprechende Bevölkerung wurde erst deutlich nach dem Jahr 500 alemannisch unterwandert. Allein durch die romanische Bevölkerung hätte sich viel eher ein Ortsname wie Ferriz ergeben müssen. Da die Alemannen aber erst später zuwanderten, hätten sie das ortsnamenbildende Wort selber mitbringen müssen, doch ist dieses Wort in ihrer damaligen Sprache unbekannt, daher ist der Ortsname nach dem heutigen Wissensstand als ungeklärt zu betrachten (Seite 369/370).
Kommentar der OGS: Deutung 1 scheint dennoch am glaubwürdigsten zu sein, da sie einigermassen nachvollzogen werden kann. Sie hat aber tatsächlich den Mangel, dass sie den Namensentwicklungsprozess von ferraricia zu Fricho nicht wissenschaftlich überzeugend darlegen kann. Die für die Deutung zuständigen Organe der Gemeinde Frick bevorzugen trotz dieses Mangels Deutung 1, die im Aargauer Namenbuch aufgeführt wird. Vielleicht haben die damaligen Bewohner Fricks den Namen ihres Wohnortes gar nicht nach wissenschaftliche haltbaren Regeln gebildet, sondern ganz einfach volkstümlich, so wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Deutung 2 bis 6 beruhen wahrscheinlich eher auf einer zufälligen Wortähnlichkeit.
- Fridau SO, zu Egerkingen; Deutung = vielleicht von friedlicher Aue.
- Friedau SO, zu Fulenbach; historische Belege: Wüstung, Ort wurde im Guglerkrieg 1375 fast völlig zerstört. Deutung = vielleicht von friedlicher Aue.
- Friedberg BE, zu Wangen; Deutung = ?.
- Frieden SG, zu Flums; Deutung = ?.
- Friedersmatt BE, zu Bowil; Deutung = ?.
- Friedheim ZH, zu Bubikon; Deutung = ?.
- Friedlingen SG, zu Mosnang; Deutung = ?.
- Friedlisberg AG, zu Rudolfstetten; Mundart: Fredlischbärg; historische Belege: Fridelisperg um 1321; Deutung = Ort am Berg des heiligen Fridolin.
- Friedtal ZH, zu Turbenthal; Deutung = ?.
Frience VD, zu Gryon, Bezirk Aigle, Vaud; Deutung = vorrömisch (Aebischer), siehe bei Fruence!
- Friesenberg BE, zu Wynigen; historische Belege: Friesinberg 1288, Vriesemberg 1317, Friesenberg 1319, Vriesemberg 1320, 1323, Frysenberg 1368, Friesenberg 1370, 1374; Deutung = nach der Friesenburg, den Rittern von Friesenburg gehörig, 1382 von den Bernern zerstört.
- Friesenberg ZH; historische Belege: Friosonburch vor 1218; Vriesenberch 1257, Friesemberg 1336; Burg des Frieso (Kläui & Schobinger)
- Friesenberg ZH, ehem. Quartierteil von Örlikon bis 1933; Deutung = Berg oder Burg des Frieso. Zu dieser Deutung muss noch ein Fragezeichen gesetzt werden, denn in Örlikon gab es auch zwei Fluren, welche Friesen genannt wurden. Friesen sind künstlich ausgehobene Wassergräben. Das wäre noch genauer zu überprüfen (OGS).
- Friesenheid FR; historische Belege: Friesneyt 1379, Friesenheit 1902; Deutung = wohl von Friesen = Gräben im Heidefeld.
- Frieswil BE, zu Seedorf; historische Belege: Frieswile 1249, Friesowiler 1250-56, Friesenwil 1267, apud Frieswile 1275, 1316, 1323, 1343, Vrieswile 1361, Frieswile 1387, Frieswil, Friswil, Frieszwil 1389-1460, Frieswil 1413; Deutung = Weiler des Frieso (Zinsli).
- Friewis GR; historische Belege: Frewins 1178, Frewis 1289; Deutung = bei der Schmiede, von rätorom fravi = Schmied.
- Friggahüs GR, zu Obersaxen; historische Belege: Friggenhaus 1902; Deutung = Haus der Freien, von ahd. friga.
- Friltschen TG, Zu Bussnang; historische Belege: Fridabrechteswilern 840; Friedoltehofa 865, Fridolteshova 885; Deutung = Weiler des Fridabrecht, später bei den Höfen der Leute des Friedolt (Nyffenegger & Bandle).
- Fringeli SO, zu Bärschwil; Französisch: Fringuelet; einer der wenigen Orte im Kanton Solothurn mit französischem Namen, die anderen sind Grenchen = Granges, Solothurn = Soleure, Gänsbrunnen = Saint-Joseph, Grindel = Grendelle, usw.
- Frinvillier BE, zu Vauffelin; Deutsch: Friedliswart; Deutung = ?.
- Friques, Les FR, Bezirk Broye; historische Belege: Villars les Friques 1??? ; der Name ist auch bemerkenswert für die Deutung von Frick AG!!!!! Es könnte ein keltischer Hintergrund vorliegen.
- Frischenberg SG, zu Sennwald; historische Belege: Burg, im 13. Jahrhundert von den Freiherren von Sax erbaut und 1405 von den Appenzellern zerstört.
- Frittenbach BE, zu Langnau; historische Belege: in der obren Frittenbach 1400, im Frittenbach 1452; Deutung = Name vom Bach erhalten, dieser nach dem Personenname Fritto (Zinsli).
- Frittenbach BE, zu Lauperswil; historische Belege: Frutinbach, Fruitinbach, Frittinbach 1250-56, Frittenbach 1323, Frittenbach 1360, Fritenbach 1389-1460, Frittenbach 1389, 1400, Niderfrittenbach 1400, 1530, im untern Frittenbach 1780-82; Deutung = Name nach dem Bach erhalten, dieser benannt nach dem Personenname Fritto (Zinsli). Hier hat das vorübergehende Fruitinbach nichts mit Frutt zu tun.
- Fritz AG, zu Safenwil; Deutung = ?.
- Fritzenhaus BE, zu Sumiswald; Deutung = Haus des Fritzen.
- Froburg SO, zu Wisen; historische Belege: Froburg 1145; Deutung = Fürstenburg.
- Frochaux NE, zu Cressier; Deutung = Ödland, von altfranz. froc = Ödland.
- Frohburg ZH Quartier in Zürich; Deutung = kelt fro = Fürst, althochd. fron = geistl. oder weltl. Herren, also Fürstenburg oder Burg des Herren.
- Frohmatt BE, zu Zweisimmen; Deutung = Matte, wo Fronarbeit geleistet wurde, wohl zum Kirchengut gehörend (Oettli).
- Frohmoos ZH, zu Hedingen; Deutung = Moor, wo Fronarbeit geleistet wurde, wohl zum Kirchengut gehörend (Oettli).
- Frohwies (?) zu (?); Deutung = Wiese, wo Fronarbeit geleistet wurde, wohl zum Kirchengut gehörend (Oettli).
- Froidevaux JU, zu Monfaucon; Deutung = kalte Täler, von Patois vaux = Täler.
- Froidevaux JU, zu Soubey; Deutung = kalte Täler.
- Froideville FR, zu Posieux; = Weiler an einer oft sehr kühlen Stelle. Ursache für diese Benennung war die gefühlte Temperatur, die wegen der häufigen Bise kälter empfunden wurde, als sie wirklich war.
- Froideville VD, zu Ballens; Deutung = Weiler an einer oft sehr kühlen Stelle. Ursache für diese Benennung war die gefühlte Temperatur, die wegen der häufigen Bise kälter empfunden wurde, als sie wirklich war.
- Froideville VD, zu Echallens; historische Belege: frigida villa 1285; Deutung = Weiler an einer oft sehr kühlen Stelle. Ursache für diese Benennung war die gefühlte Temperatur, die wegen der häufigen Bise kälter empfunden wurde, als sie wirklich war.
- Frommenhausen SG, zu Waldkirch; Frimanshusen.....; bei den Häusern des Friman (Oettli).
- Frommenwilen SG, zu Rorschacherberg; Deutung = ?.
- Fron, Frohn: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet meistens ein Gut eines einstigen Herren oder Kirchenherren, von ahd. fro(n) = Herr.
- Fronackern SG, zu Gossau; Deutung = Acker, der in Fronarbneit bestellt wurde, wohl ein Acker, der zum Kirchengut gehörte (Oettli).
- Fronhofen LU, zu Richenthal; Deutung = Hof, wo Fronarbeit geleistet wurde, wohl ein Hof, der zum Kirchengut gehörte (Oettli).
- Fronholz, Im BE, zu Uetendorf;Deutung = Wald, wo Fronarbeit geleistet wurde, hier eher im Sinne von Gegenleistung für die Waldnutzung (Oettli, indirekt).
- Frontenex GE, zu Cologny; Deutung = ?.
- Fruence FR, zu Châtel-St.-Denis; Bezirk Vivisbach/Veveyse; historische Belege: *Fruentia; castello Friuvencie 1095, Frewencia 1095, Friwenci 1200-1300, Fruenci 1228, Fruentia 1255; Deutung = der Ortsname ist vorrömisch und trägt die Endung -entia (Aebischer).
- Frugg GL; Deutung = 1. verwilderter Ort, von frug = wild (Studer), 2. Getreideacker, von lat. frux = Fruchtfeld, Feldfrucht (?):
- Frühhof SG, zu St. Peterzell; Deutung = ?.
- Frühweid SG, zu Alt St. Johann; Deutung = Weide welche schon im Frühling genutzt werden konnte.
- Frümsen SG, zu Sennwald; Deutung = noch nicht aufgefunden, vielleicht verwandt mit dem Bergname Frümsel.
- Fruthwilen TG, zu Salenstein; historische Belege: Fruotwiler 1271, Fruthweilen 1904; = 1. Weiler des Fruoto, von ahd. des Klugen, des Schönen, des Artigen oder einfach schön gelegener Weiler (Baumgartner), 2. Weiler des Fruot (Nyffenegger und Bandle).
- Frutigen BE; historische Belege: Frutenges 1228, Wrutingia 1232, Frutingen 1234, Frutibin 1250, Frutingen 1254, 1260, 1263, Frutingue 1285, Vrutingen 1300, 1303, Frudenges 1318, Fruttingen 1223, Fruteinges 1329, Fructinges 1333, Frutenges 1335, Fruttingen 1336, Frutingen 1355, Frautingen 1687, Frautigen 1771; Deutung = 1. bei den Höfen bei einem Wildbachtal mit steilen Felspartien (Idiotikon I, 1339-40), von kelt. fruta = Bach und lombardisch froda = Wasserfall, was in aller Regel steile Felswände einschliesst. 2. Attinger vermutete noch, dass die Bezeichnung Frutt ursprünglich nur der Felswand galt und erst später auch auf den Wildbach selbst übertragen wurde. Diese Vermutung konnte noch nicht erhärtet werden, würde aber einen sehr frühen Bedeutungsübergang erfordern. 3. Bei den Höfen der Leute des Fruoto, Frodo (Förstemann, Zinsli). Der älteste, frankoprovenzalisch klingende urkundliche Namen bestätigt die Richtigkeit eines ursprünglichen Ingen-Ortes und damit auch die Vermutung einer alemannischen Sippe. Somit ist Deutung 3 viel wahrscheinlicher.
- Frutt: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz. Der Flur/Ortsname hat zwei verschiedenen Bedeutungen: Bei Ortsnamen bezieht er sich meist auf einen alemannischen Ortsgründer des Typs Fruodo, Fruoto. Bei Flurnamen im Hochgebirge geht er vermutlich auf franz. frotter = reiben, in sehr seltenen Fällen vielleicht von kelt frut = Wasser (Obermüller) oder von lombardisch froda = Wasserfall (Studer, Zinsli) zurück.
Zur Zeit, als die Flurnamen mit Frutt entstanden, galt noch nicht die Bedeutung von Bachrunse, Wasserfall, sondern primär steiler Felseinschnitt. Damit dürfte das Wort ursprünglich eher rätisch-ligurische Herkunft haben, während die keltische Bedeutung, wenn überhaupt, erst später dazu kam. So ist er etwa ein Dutzend Mal in OW anzutreffen (Müller/Saladin). Ein Abfrutt ob Göschenen UR mit steilem Aufstieg von Göschenen her und Frutigen BE. In GL ein Fruttberg bei einem Felseinschnitt. Zwei Fruttlauenen in GL und UR in tiefeingeschnittenem Tal, ein Fruttli (steiler Bergweg) auf den Rigi, ein Fruttpass in BE/OW, ein Fruttstock mit steiler Felswand in UR. Die Beispiele zeigen: Grundsätzlich gilt die Deutung gemäss Idiotikon I, 1339-40 = treppenartiger, schwieriger Aufstieg an einem Felsberg, analog der Deutung Müller /Saladin.
Da aber gelegentlich auch Wildbäche mit Wasserfällen die erwähnten Felseinschnitte begleiten, sind sowohl die Bäche als auch die steilen Felswände integrierender Bestandteil der Deutung, jedoch mit Vorrang der Felswände. Die geografische Verteilung der Frutt-Orte in der Schweiz zeigt zudem: Sie treten nur in Gebieten auf, wo einst neben keltisch ligurisch, rätoromanisch, lombardisch oder provenzalisch gesprochen wurde. Attinger glaubt, dass froda die gleiche Herkunft hat wie Frutt und deutet Frutt als Bodensenke, Bachrunse in einer Bergwand und als Wildbach. Nach Sichtung aller echten Fruttnamen gibt es keinen Grund, an der eingangs erwähnten Deutung zu zweifeln, wenn man ergänzend sagt, dass die (Wild)bäche erst später in die Bedeutung einbezogen wurden.
Frutt in den Ortsnamen des übrigen Europas nirgends enthalten, sodass Saladin wohl Recht hat, wenn er vermutet, dass es seinen Ursprung im engeren alpinen Raum hat, wo die eingangs erwähnten Sprachen nebeneinander gesprochen wurden oder wo eben der seltene Alemannenname Fruoto/Fruodo vorkam.
- Frutt OW, bei Kerns; historische Belege: rupes oufrutta 1196, uften Frutte 1273, zu frutt 1370; wird meist mit Melchsee zusammen genannt. Deutung = beim Wildbach in den Felsen.
- Fruttberge GL, zu Linthal; Deutung = ?.
- Ftan GR, Bezirk Inn; Deutsch: Fetan; historische Belege: Vettane 1160, Vetans 1161, 1165, Vetanes 1177, Fetan 1327. Vtaun 1???; = 1. Ort bei der Schafweide, von mittellateinisch fetana. 2. der Ortsname ist ungedeutet (LSG 2005, 371). Er enthält die lateinische Endung -anum, was 'in der Nähe' bedeutet.
- Fuchsberg SZ, zu Einsiedeln; Deutung = Ort am Berg, wo Füchse gesichtet wurden.
- Füchslen SZ, zu Reichenburg; Deutung = ?.
- Fuchsloch ZH, zu Fischenthal; Deutung = ?.
- Fuchsrüti ZH, zu Gossau; Deutung = ?.
- Fuet, Le BE, zu ( ?); Deutung = ?.
- Fuhr ZH, zu Wädenswil; Deutung = Abhang.
- Fuhr, Fur, Fohr: Orts- und Flurname der deutschen Schweiz, bedeutet meistens Hang, von ahd. fuhrn.
- Fuhra FR, zu Plaffeien; Deutung = Abhang oder von Fuhraa, dann Bach am Abhang.
- Fuhre BE, zu Iseltwald; auch Fuhren; Deutung = Abhang.
- Fuhren BE, zu Lauterbrunnen; Deutung = Weiler bei überragenden Felswänden (Abhang).
- Fuhren, Blaue BE, zu Sumiswald; Deutung = ?.
- Fulau ZH, zu Elsau; historische Belege: Fulnouwo 1167, Fulnow 1368, Fulouwe 1285, Fullow 1504, Fulaouw 1667. Deutung = faule, stinkende oder sumpfige Aue (Kläui & Schobinger). Diese Deutung schliesst den Umstand nicht ein, dass ful nicht nur faul, sondern auch träge bedeuten kann. Man kann die Kläui-Schobinger'sche Deutung also auch leicht ändern auf 'bei der Wiese an einem träge dahin fliessenden Bache' (OGS).
- Fuldera GR, Bezirk Münstertal; historische Belege: Faldiara 1322, Faldera 1344, Valdera 1394, Tfuldiera 1432; Deutung = 1. Waldtal, von mittellat. valdora (Studer), 2. Schmelzofen, von fundaria (Planta RN II, 699). Beide Deutungen gelten als unwahrscheinlich, 3. Geländefalte, von rätoromanisch faldaria = falda + -aria (LSG 2005, 371).
- Fulenbach SO, Bezirk Olten; historische Belege: Vulenbah 1226, Fulenbach 1260; Deutung = Ort am träge oder langsam fliessenden oder eben auch am stinkenden Bach (SONB, von Arx, Meyer).
- Full AG, zu Full-Reuenthal, Bezirk Zurzach); historische Belege: Wulne 13036-06, Vulle 1315; Deutung Full = Ort am träge dahin fliessenden Fluss (Rhein). Es gibt weitere Deutungen, doch ist diese die wahrscheinlichste (LSG 2005, 372, OGS).
- Fülle AR, zu Herisau; Deutung = 1. Ort mit stehendem Wasser, sog Fulwasser, 2. Ort an einem träge dahin fliessenden Wasser.
- Füllinsdorf BL, Bezirk Liestal; historische Belege: Firinisvilla 825, Vilisdorf 1226, Vulistorf 1272; Deutung = Weiler des Firino (Bruckner, Hänger) oder des Verinius (LSG 2005, 371).
- Fultigen BE, zu Rüeggisberg; historische Belege: Vultingen 1228, Uoltingen 1231, Vultingen 1260, Fultingen 1275, 1279, 1280, 1302; Deutung = 1. bei den Höfen der Leute der Fulta (Frauenname) (Zinsli) oder des Fulto.
- Funs GR, zu Disentis; Deutung = ?.
- Fuorn, Il GR, zu Medels; Deutsch: Fuorns; Deutung = Öfen, Backöfen, Backstuben.
- Fürbach LU, zu Hergiswil; Deutung = ?.
- Furen BE, zu Adelboden; Deutung = kleiner Abhang.
- Furen BE, zu Wahlern; Deutung = kleiner Abhang.
- Furen BE, zu Niedermuhlern; Deutung = kleiner Abhang.
- Furen BE, zu Signau; Deutung = kleiner Abhang.
- Furen BE, zu Homberg; Deutung = kleiner Abhang.
- Furen BE, zu Signau; Hinter- und Vorderfuren; Deutung = kleiner Abhang.
- Furen, An der BE, zu Gadmen; Deutung = beim kleinen Abhang.
- Furen, Fuhrer, Furren: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets Furchen, kleiner Abhang, länglicher Wall im Gelände. Die Ursprüngliche Schreibweise ist Furen, von ahd. fureh, furuh, furh während Fuhren, Füren und Furren allenfalls als Dialekt- oder Schreibvarianten zu betrachten sind, ohne Einfluss auf die Bedeutung des Wortes (nach Saladin).
- Fürgangen VS, zu Bellwald; Deutung = ?.
- Furggstalden VS, zu Almagell; = steiler Anstieg zum Passübergang, von Furgg = Einschnitt zwischen zwei Bergen und Stalden = steiler Weg.
- Furgler SG = 1. Saatfeld bei einem Bergeinschnitt, 2. gefurchtes Ackerfeld.
- Fürigen NW, zu (?); Deutung = ?.
- Furlen BL zu Lausen; Deutung = ?.
- Furna GR, Bezirk Prättigau/Davos; historische Belege: Furnen 1479, 1486, Furna 1515; Deutung = 1. Ort am Hang, von ahd. fureh kleiner Abhang, 2. Ort benannt nach der Fuhrnaa, dem dortigen Bach, 3. von Furner = Kalkbrenner oder einfach Ofen, von lat. furnus = (Kalk)ofen (Studer, Zinsli). Deutung 3 ist die zutreffende und ist als 'Ort bei den Öfen' zu verstehen.
- Furnatsch GR, zu Sur; Deutung = rätorom. furnatsch = lat. furnus = Kalkofen.
- Furnershaus GR, zu Churwalden; Deutung = Ort beim Kalkbrenner oder Ofenbetreiber.
- Furren VS, zu Tobel; Deutung = Furchen.
- Furrhalden VS, zu Im Grund; Deutung = gefurchte Abhänge.
- Fursch SG zu Flums; Deutung = ?.
- Fürschwand SG, zu Mosnang; Deutung = von Feuer und schwenden = Rinde der Bäume abziehen.
- Fürschwand ZG, zu Menzingen; Deutung = von Feuer und schwenden = Rinde der Bäume abziehen.
- Fürschwendi SG, zu Eggersriet; = von Feuer und schwenden = Rinde der Bäume abziehen.
- Fürstenauerbruck GR, zu Fürstenau; Deutung = Ort bei der Brücke nach Fürstenau.
- Furt: Begehbare Stelle durch einen Fluss, abgezweigter Bachkanal, Durchgang durch einen Zaun. Nach Oettli aber auch Flussbett, Wassergraben.
- Furt SG, zu Brunnadern; Deutung = Flussübergang über die Thur.
- Furth GR: Siehe unter Uors!
- Furthof ZH, zu Wädenswil; Deutung = Hof bei einer Furt.
- Fürti SZ, zu Wollerau; = kleiner Übergang an mooriger Stelle über den Iltimoosbach (Bachname noch unsicher).
- Furtig LU, zu Schwarzenberg; historische Belege: Furtegg 1529; Mundart: Fortig; Deutung = vor dem Bergvorsprung oder Vorderegg, unweit die Hinteregg!
- Furtsch SG, zu Mels; Deutung = Salweiden, von rätorom. vorz = salix caprea.
- Furzwalen SG, zu Rorschacherberg; auch Wurzwalen, Lage östlich von Eggersried; historische Belege: Wurzwal, Wurzwalen, Vurzwalen um 1325; Furzwalen um 1875 (Siegfriedkarte); Deutung = mit Salweiden bestandener, talwärtsfliessender Bach, von älterem rätoromanisch uorts, vuorts = Wurz = Salweide und aval = der talwärts (fliessende Bach) (Schlatter). Furzwalen ist namenmässig verwandt mit Vuors GR und Uors GR.
- Fusio TI, Bezirk Maggiatal; in Tessiner Mundart Füs, deutsch: Füsch; historische Belege: Fuxio 1258, 1286, 1282, Fusio 1524; Deutung = der Ortsname kann nicht gedeutet werden (LSG 2005, 373). Ein lateinisches fusio würde Abfluss bedeuten, wird von der Fachwelt aber nicht in Betracht gezogen. Vielleicht hat er eine Ähnlichkeit mit Fiesch VS.
- Fusnengo TI, zu Chiggiogna; Deutung = ?.
- Füss VS, zu Leukerbad; auch Fiess; Deutung = unsicher, siehe Fustenz!
- Fustenz ZH, zu Unterstammheim; Mundart = Fuschtez; = Deutung noch völlig offen, auch beim einheimischen Flurnamenforscher. Der Mundart-Ausdruck ohne n würde auf ein lat. Suffix -atio hindeuten, was fustatio ergäbe = Unterkunft bei den Stöcken, doch findet sich in einschlägigen Latein-Wörterbüchern kein solches Wort. Vielleicht besteht ein Zusammenhang mit Füss (Fiess), Füssen (D), Fusio oder Fusenbach. Der Ort gehört eindeutig in die Gruppe den Enz-Orte, welche allerdings auch nicht einheitlich gedeutet werden können.