Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 24 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
Abkürzungen: LSG = Lexikon der Schweizerischen Gemeindenamen.
- Eaumorte GE, zu Genf. Deutung = Ort bei einem still stehenden Wasser (OGS). Eaumortes erinnert an Aigues-Mortes, einer kleinen Stadt in Südfrankreich, an einer Lagune gelegen, eben einem toten Wasser.
- Ebenacker SG, zu Altstätten. Deutung = beim ebenen Acker.
- Eber: Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, wird meist auf Eber zurückgeführt, bedeutet dann aber alle Gattungen von Schweinen. In einzelnen Fällen handelt es sich aber tatsächlich um eine reine Ebersuhle und zwar dann, wenn es sich um den dörflichen Zuchteber handelte, von dem in aller Regel nur einer in einem eigenen Pferch gehalten wurde. Noch seltener kann Eber auch auf den germanischen Personennamen Ebur, Eber zurückgeführt werden (Förstemann I, 438). Auch eine keltische oder gallorömische Deutung ist möglich und zwar ebur oder ebaire = Reiter, von eb = Pferd und ur, aire = Mann. Der keltische Ebur oder Ebor bedeutete nicht nur Reiter, sondern war wohl auch Rufname. Für sehr alte Orte ist eine Abklärung durchaus sinnvoll, da in der Schweiz keltisch nebst gallorömisch je nach Gegend noch bis maximal um 400 n. Chr. gesprochen wurde.
- Eberdingen LU, zu Pfaffnau. Deutung = bei den Höfen der Leute des Eber, Ebur, einem alemannischen Siedler.
- Ebikon LU Bezirk Luzern; historische Belege: Abinchova 893; = bei den Höfen der Leute des Abo (Brandstetter).
- Ebligen BE, Bezirk Interlaken; historische Belege: Opelingen 1146, Eblingen 1275, ze Eblingen 1350, 1400, 1411, 1526, 1528, 1535, Oplingen 1558, Obligen 1577, Oebligen 1762, Epligen 1781/83, ; Deutung = bei den Höfen der Leute des Opelo (Studer) oder Obilo (Zinsli). Opelingen 1146 könnte auch Oppligen bei Kiesen BE betreffen.
- Ebmatingen ZH, zu Maur; historische Belege: Egimottingen 942, Egimuotinga 946, Egmuotinga 948, Egmuotingin vor 1227, Egmattingen 1425, Ebmattingen 1667, Ebendingen 1842, Mundart: Ã?medinge, Ebedinge; Deutung = bei den Höfen der Leute des Agimuot (Kläui & Schobinger).
- Ebnat, Ebnet, Ebnit: Häufiger Ortsname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets Ebene, von ahd. ebanoti, ebanodi, ebinoda.
- Ebnat-Kappel SG, Bezirk Obertoggenburg; Deutung = Ort in der Ebene + Kapelle.
- Ebnet LU, zu (?); Deutung = in der Ebene.
- Ebrabloz FR, zu (?); Deutung = Ahornbaum, von Patois ayrablo, franz. érable = Ahorn.
- Ecandies, Ecanduits, Econduits: Häufiger Ortsname in der französischen Schweiz, bedeutet stets mit Zäunen oder niederen Steinmauern umgebene Schafweide.
- Ecassaiy, Les FR, Bezirk Glâne; Deutung = ?.
- Ecce Homo SZ, zu Sattel; historische Belege: Boltern um 1500, Ecce Homo 1670; Deutung = Sehet welch ein Mensch! Dieser Ort wurde durch das Wirken der katholischen Kirche umbenannt, zur Erinnerung an ein auf Stein gemaltes und in einem hohlen Baum geborgenes Bildnis des Gekreuzigten (Oettli).
- Echallens VD, Bezirk Echallens; Deutsch: Tscherlitz, Mundart: Tschärlitz; historische Belege: Escarlingis villa 815, Escharlens, Escallens, Charlens 1141; Deutung = bei den Höfen der Lezte des Scarilo oder Scherilo (Förstemann).
- Echandens VD, Bezirk Morges; historische Belege: Escannens 855, Schandens 1164, Schannens 1177, Eschaningen 1196, Eschanens 1269, Eschagnens 1340; Deutung = bei den Höfen der Leute des Sconi. von ahd. = des Schönen (Müller) oder des *Scand (Jaccard).
- Echarlens FR, Bezirk Greyerz; Deutsch: Schärlingen; historische Belege: Escarlingus 860; Deutung = bei den Höfen der Leute des Scarilo, Scherilo (Morlet, Förstemann, Stadelmann).
- Echelles VS, zu Collonge, Bezirk St-Maurice; Deutung = Felsenstufen, lateinisch escala, scala, scalae, scalones, französisch échelle, degrés d´escalier, escalier (Suter). Ser Ort ist namenmössig verwandt mit Schöllenen UR, Tschalun SZ, Schalunen BE.
- Echeltswil SG, zu Goldingen; Deutung = Weiler des ....?.
- Echerin, En VD, zu Lutry; Deutung = ?.
- Echesebis, Les FR, zu Noréaz; Deutung = ?.
- Echichens VD, Bezirk Morges; historische Belege: Chichens 1135-85, Eschechens 1175-1200, Eschischeins 1238; Deutung = bei den Höfen der Leute des Scih (Förstemann, Jaccard).
- Eckelried FR, zu Wünnenwil; Deutung = ?.
- Eckschi GR, zu Tenna; Deutung = ?.
- Eckwil AG, zu Mägenwil; Deutung = Weiler des .....?.
- Eclagnens VD, zu Echallens; historische Belege: *Clanianum, Clanens 1265, Claniens 1285; Deutung = Gegend des Clanius (LSG 2005, 311). Die Deutung ist unsicher.
- Eclépens VD Bezirk Cossonay; historische Belege: Sclepedingus, Scepedingus 814-15, Scependingus 829, Esclepeins 1228; Deutung = bei den Höfen der Leute des Scaptwalt, von ahd. = des Speergewaltigen (Gatschet, Jaccard).
- Ecogia GE, zu Genf-Versoix; Deutung = vielleicht verwandt mit écorcher = verwunden (?)
- Ecojalat, Les FR, Bezirk Greyerz; historische Belege: Les Ecosalles 1902; Deutung = Ort der Verwundung, von écorcher, nach einer Sage hat hier ein Berggeist aus Rache wegen einer Beleidigung durch einen Hirten dessen schönste Kühe erwürgt.
- Ecône VS, zu Riddes; historische Belege: Esquinia 1302; Deutung = Aussenbezirk, von lat. esquiniarum.
- Ecorcheboeuf, LÂ? VD, zu Carrouge; Deutung = Verwundung des Ochsen. Ob die reine Ã?bersetzung auch eine Deutung ist, ist noch offen.
- Ecorcheresses, Les BE, zu Souboz; Deutung = Verwundung (?).
- Ecoteaux VD, zu Oron; historische Belege: Escotals 1134, 1154, Costel 1153, Scotals 1157; Deutung = bei (den Höfen) des Costals, Costels (LSG 2005, 312).
- Ecotteaux VS, zu Martigny-Bourg; Deutung = bei (den Höfen) des Costals, Costels (LSG 2005,312, indirekt).
- Ecouellottes, Les BE, Bezirk Courtelary; Deutung = ?.
- Ecoulaz, Les FR, zu Chavannes-les-Forts; Deutung = ?.
- Ecublens FR, Bezirk Glâne; Deutsch: Scubilingen; historische Belege: Escuvilens 1142, Scubilingus, Scublens um 1250, Scoblens, Escoblens; Deutung = bei den Höfen der Leute des Scubilo (LSG 2005, 312).
- Ecublens VD, Bezirk Morges; historische Belege: Scubilingis 949, Escublens 958, Scubilingis 961, Excublens 1177 ; = bei den Höfen der Leute des Scubilo (LSG 2005, 312).
- Ecuvillens FR, Bezirk Saane; Deutsch: Cüvellingen; Historische Belege: Escuvilens 1137, Scu-villens 1143, Escuvillens 1228, Escuvilliens 1445. Deutung: Bei den Höfen der Leute des Skuwila (Wikipedia).
- Edikon ZH, zu Dürnten; historische Belege: *Hedinchovun; Hedikon 1304/8, Edikon 1435; Edicken 1667; Deutung = bei den Höfen der Leute des Hado (Kläui & Schobinger).
- Edlibach ZG, zu Menzingen; historische Belege: *Adalinesbah um 750; Deutung = Ort benannt nach dem Edlibach.
- Edliswil SG, zu Waldkirch; historische Belege: Edineswilare 827, Adelineswilare 909; Deutung = Weiler des ...?.
- Effingen AG, Bezirk Brugg; historische Belege: Evingen 1306; Mundart: Efige; Deutung = bei den Höfen der Leute des Effo, Affo (LSG 2005,313). Der Name des Ortsgründers ist unsicher.
- Effretikon ZH, zu Illnau-Effretikon; historische Belege: Er(b)phratinchova 743/47, Erfratincon um 1279, Erfretticon um 1330, Effretikon 1361; Effreticken 1667; Deutung = bei den Höfen der Leute des Erpfrat (Kläui & Schobinger).
- Egelmoos TG, zu Amriswil; historische Belege: Egelmoos 1851; Deutung = Moor mit Blutegeln, von Mundart Ã?gle (Oettli). Der Ort fehlt im Thurgauer Namenbuch.
- Egelsee TG, zu Wilen bei Wil; historische Belege: Egelsee 1575, Negelsee 1803, Egelsee 1832; = See mit Blutegeln (Nyffenegger & Bandle).
- Egelshofen TG, zu Kreuzlingen; historische Belege: Eigolteshoven 1125; Deutung = Hof des Agilwalt (Nyffenegger & Bandle).
Egerkingen SO, Bezirk Gäu; historische Belege: *Agarichingun; Egrichen 1201, Egerchingen 1212, Egrichingen 1319; Deutung = bei den Höfen der Leute des Agirich (LSG 2005, 313), ältere Deutungen gingen von Agarich oder von Eckhard aus. Die Egerkinger trugen früher den Ã?bernamen Chräje, Chübelibinger, Widlibysser. Ob das eine Fasnachtsbezeichnung ist, auf eine Sage zurückgeht oder woher auch immer: Ich habe diese Bezeichnungen für zahlreiche Ortschaften im Aargau, Baselland und Solothurn gesammelt, kann mich aber nicht mehr an die Quelle erinnern. Wer weiss mehr? Bitte melden!
- Egernrüti (?) zu (?); Deutung = Rodung des Agarich (Oettli). Der Ort konnte noch nicht aufgefunden werden.
- Egerten, Egert, Egeten, Dergeten, Nergeten usw.: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets ehemaliges Ackerland, welches infolge Vergandung nicht mehr bewirtschaftet wurde und welches in der Folge überwucherte, wird hergeleitet als a-gi-erida = un-gepflügte Erde (Sonderegger, Sommer, Hubschmied). Das Wort ist schon ziemlich alt und im Ortsnamen Ã?gerten (BE) als Egerdon bereits 1225 urkundlich geworden.
- Egertswil ZH, zu Wila; Deutung = Weiler des Agirich (?).
- Egethof TG, zu Langrickenbach; historische Belege: Agitinchova 796; Deutung = Hof des Agito (Nyffenegger & Bandle).
- Egg, Egga, Eggen: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet stes Gelände- oder Bergvorsprung, Sporn, Rücken, Kamm, Ã?bergang. Die alemannische Egg entspricht zwar der deutschen Ecke, jedoch mit einer etwas anderen Bedeutung: Stets ist im alemannischen Wort, sofern es in geografischen Namen auftritt, auch eine Anhöhe still mitgemeint, was auf einen früheren keltischen Einfluss hindeutet, wo aigh = Anhöhe bedeutete und vermutlich gleich ausgesprochen wurde. Aigh ist in dieser Schreibweise allerdings einer modernen keltischen Sprache entnommen und entspricht vermutlich nur ansatzweise dem damaligen Gallischen.
- Eggen SO, zu Niederönz; Weiler am Seebach, hiess früher Seebach, siehe dort!
- Eggenwil AG, zu Unterbözberg; Deutung = Weiler des Egino.
- Eggerberg VS, zu (?); Deutung = ?.
- Eggerdingen BE, zu Affoltern; historische Belege: zuo Eggeldinggenn 1530, Eggertingenn 1539, Eggerdingen 1569, Eckertingen 1577; Deutung = bei den Höfen der Leute des Eckard, Eggard (Zinsli).
- Eggersried SG, Bezirk Rorschach; Deutung = Ried eines Bewohners namens Egger ?.
- Eggerstanden AI, zu (?); Deutung = ?.
- Eggerswil LU, zu Nottwil; Deutung = ?.
- Eggertshausen TG, zu Birwinken; historische Belege: Ekkartshusen 1385; Deutung = bei den Häusern des Eckart (Oettli), Eckihart (Nyffenegger und Bandle).
- Eggetsbühl TG, zu Wängi; historische Belege: Ekkerspuel 1413; Deutung = beim Hügel des Eggin (Nyffenegger & Bandle). Die Deutung ist mangels älterer Belege etwas unsicher.
- Egghof ZH, zu Hagenbuch; Deutung = Gehöft am Geländevorsprung.
- Eggihard SG, zu (?), historische Belege: Eggihard 829; Deutung = Weidewald des Eggin (Zinsli 1964).
- Eggisberg BE, zu Dürrenroth; Deutung = ?.
- Eggiwil BE Bezirk Signau; historische Belege: de Eggenwile 1323, Eggenwyl 1372, Eggenwil, Eggenwile 1389-1460, Eggewyl 1767; = Weiler des Eggo, Ecco (Zinsli).
- Egglen ZH, zu Bäretswil; Deutung = ?.
- Eggswil AG, zu Schmidrued; Deutung = ?.
- Eggwies ZH, zu Langnau a.A.; Deutung = ?.
- Eglingen SG, zu Goldingen; Deutung = bei den Höfen der Leute des Agilo ?
Eglisau ZH, Bezirk Bülach; historische Belege: *z Seglingens Owe, *Zeglingensowe, Ouwa 892, Owe 1255, ze Ovwe ze Segelingen 1294,ze Owe bi Seglingen 1317, ze Eglins owe 1332, Ouwe 1338, ze Eglisow 1341, Eglisowe 1342, Eglinsow 1348, Eglisaw 1563; Deutung = Aue gegenüber von Seglingen (Kläui & Schobinger).
- Egliswil AG Bezuirk Lenzburg; historische Belege: *Agilrichiswilare, Egirichiswilare um 850, 893, 924, Egliswile 1306; Mundart: Eglischwiu, Ã?bername für das Dorf: Büzirych. Deutung = Weiler des Egilrich (?), Agirich, Egirich (LSG 2005, 315).
- Egnach TG, Bezirk Arbon; Mundart: Egni; historische Belege: Egene 1150, Egna 1294, Egnach 1340: Deutung = beim Fluss des Egino, Ortsname geht auf *Eginaha zurück (LSG 2005, 316).
- Ehrendingen AG: Siehe bei Ober- und Unterehrendingen!
- Ehret ZG, zu Hünenberg; Deutung = Ort bei einem guten Acker, im Gegensatz zum Erlosen (?) oder = gepflügter Acker, von ahd erida = gepflügt ?.
- Ehrikon ZH, zu Wildberg; historische Belege: Herichunmarcha 893, Erinchon 1271, Erinkon um 1274, Erikon 1332, Ericken 1630, Eerickhen 1642; Deutung = bei den Höfen der Leute des Ero/Erich (Kläui & Schobinger).
- Ehrli ZH, zu Wald; = 1. beim guten, kleinen Acker, im Gegensatz zum Erlosen (?), 2. gepfügter, kleiner Acker, von ahd erida = gepflügt, 3. beim Erlenholz (Oettli). Deutung 3 ist die beste.
- Ehstegen TG, zu Erlen; historische Belege: Escistec 838; Deutung = Steg bei einem Eschengehölz (Oettli). Der Ort ist im Thurgauer Namenbuch nicht aufzufinden, wohl weil er seit langem ein Quartier von Erlen ist.
- Ei, Eich, Eichen, Eichi: Ortsnamen der deutschen Schweiz, bedeuten stets Eichen oder Eichenwälder, entsprechen dem franz. Chêne und Chenay.
- Ei, Ey, Eigen, Eien, Eielen, Eyen, Eyelen, Oy, Oi, Oegen, Aygen, Eygen, Augen usw.: Ortsnamen der deutschen Schweiz, bedeuten stets Aue, Auen, also See- oder Flussinseln und tiefliegende Flusswiesen. Ei kann gelegentlich auch Eiche bedeuten. Speziell zu beachten sind aber Eigen, Oegen, Aygen, Eygen, die in aller Regel immer zuerst mit Eigenbesitz in Verbindung gebracht werden, wobei dann die Auen übersehen werden!!! Die Au-Varianten mit g stammen von ahd augia = Aue.
- Eich LU Zu Sursee; historische Belege: Heiche 1045, Eiche 1101-50, Eiche 1232; Deutung = beim Eichenwald, eichengehölz (Brandstetter, Bruckner, Zielmann).
- Eichberg SG, Bezirk Oberrheintal; historische Belege: Hermentines 890-905, Ermidins 1201-1300; Deutung = 1. der ursprünglich altromanische Name Hermentines ist noch nicht gedeutet, der deutsche Name bedeutet beim Eichelberg (LSG 2005,316). 2. Hermentines leitet sich ab von Ager und montaneum, also Bergacker (Schlatter, 1903).
- Eichbühl LU, zu Altishofen; = sanfter Hügel mit Eiche.
- Eichi BE, zu Trimstein; Deutung = Ort bei der Eiche.
- Eichig LU, zu Riswil; Deutung = ?.
- Eichmatt BE, zu Worb; Deutung = Matte bei der Eiche.
- Eichmühle AG, zu Beinwil; Deutung = Mühle bei der Eiche.
- Eichmühle ZH, zu Wädenswil; Deutung = Mühle bei der Eiche.
- Eichmüli TG, zu Amriswil; Mundart: Aachemüli; Deutung = Mühle bei der Eiche (Nyffenegger & Bandle).
- Eichrain TG, zu Amlikon-Bissegg; historische Belege: Aichrain 1372, Aichron 1397, *ze dem eichreine; MA: Aichrain; = sanfter Abhang mit Eichenbewuchs (Nyffenegger & Bandle).
- Eichwies ZH, zu Hombrechtikon; Deutung = mit Eichen bestanden Wiese.
- Eidberg ZH, zu Winterthur Seen; historische Belege: Eitberc 1266; Deutung = 1. Höhe und Berg, von keltisch aith = Höhe und ahd. berg, berc = Berg. Eine Flur- und Ortsbezeichnung aus der Zeit der gallorömisch-alemannischen Zweisprachigkeit von 500 Â?1000, welche die gleiche Bedeutung zweimal ausdrückt, analog unserem heutigen Biel-Bienne. Es gibt Dutzende von solchen Beispielen. Der Bezug zum Gallorömischen ist allerdings völlig ungesichert, sondern nur als Denkanstoss gedacht, 2. von ahd./mhd. eit = mit Feuer gerodeter Wald (Kläui & Schobinger).
- Eien AG, zu Kleindöttingen; Deutung = ?.
- Eierbrecht ZH, zu Zürich-Hirslanden; historische Belege: *Arinperahtinca; Ernbrechtingen 1310; = 1. bei den Höfen der Leute des Erinbrecht (ahd. des wie ein Adler Glänzenden) (Studer, Oettli). 2. Die Sage von den zerschlagenen Eiern ist volkstümlich zu verstehen. Sie entstand erst nach dem Verschliff des ursprünglichen Ortsnamen.
- Eifeld BE, zu Bolligen; Deutung = Auenfeld.
- Eigen LU, zu Römerswil, Bezirk Hochdorf; Deutung = Eigengut.
- Eigen SZ, zu Alpthal; Deutung = Auenwiesen.
- Eigensdorf AG, zu Meienberg; Deutung = Dorf als Eigengut.
- Eigental LU, am Pilatus; historische Belege: Ã?genthal 1287; Deutung = Auental, zahlreiche Sümpfe und ein verlandeter See im oberen Talabschnitt belegen, dass hier nicht ein Eigengut vorliegt (Oettli).
- Eigental ZH, Berg am Irchel; historische Belege: Aygenthal 1464, Eygenthal 1576, Eigenthal 1615; Deutung = 1. Tal im Eigenbesitz (Kläui & Schobinger), 2. Auental (?). Hier ist die Deutung nicht so einfach, zumal sich bereits angesehene Fachleute zugunsten der Version 1 ausgesprochen haben, wozu auch ein Schloss hindeutet. Etwas verdächtig sind trotzdem die urkundlich überlieferten Namen mit Ay... und Ey..., die stark an Aue erinnern. Sowohl im Alt- und Mittelhochdeutschen hiess es immer eigen, doch waren früher nicht immer alle Schriftkundigen so einheitlich. Hinfahren und das Tal und den Bach angucken (!!!!!!).
- Eigental ZH, zu Kloten; Deutung = 1. Auental, zahlreiche Sümpfe, ein See und 2 verlandete Seen deuten an, dass Eigen hier auch als Auen verstanden werden kann. Siehe auch den Sammeleintrag unter Ei, Eien, Eigen....!.
- Eiger: Kein Ort, sondern ein Berg, jedoch von der Deutung her interessant: Deutung = grosser Berg, von keltisch aigh = Berg und er = gross; Eiger 1252. An diesem Namen hat sich wohl seit 2000 Jahren nichts verändert. die auffälligen Berge haben oft sehr alte Namen.
Eignershub TG, zu Pfyn; Mundart: Aignershueb;, Wüstung, abgegangener oder umbenannter Hof, nicht genau lokalisiert; historische Belege: Aignershuab 1359; Deutung = kleiner Hof (Hube) der Familie Aigner, mit der Bedeutung Eigenbesitz, freier Bauer (Nyffenegger & Bandle).
- Eigrund BE, zu Rüschegg; DEutung = im Talgrund bei den Auen.
- Eiholz LU, zu Grosswangen; Deutung = beim Eichenwald. Man denke auch an den Familiennamen Eiholzer, der ebenso gedeutet wird.
- Eiken AG, Bezirk Laufenburg; historische Belege: *Eitinchovun; Eitchon 1101, Etchon 1160, Eitkon 1228, Eitchon 1254, Eitchon 1306, Eitkon 1441, Elsen 1450, Eithofen...; Deutung = 1. Hof bei den Eichen (Attinger), 2. bei den Höfen der Leute des Eito (Oettli, Förstemann, Zehnder).
- Eimatten BE, zu Bümpliz; historische Belege: Eymatten 1902; Deutung = Auenwiesen.
-ein, -ins, -enga: Häufige Ortsnamen-Endungen der rätoromanischen Schweiz, entsprechen den Endungen Â?ingen, -igen der deutschen und Â?ens der welschen Schweiz.
- Einfang, Ifang, Bifang, Ifig, Bifig: Ortsnamen der deutschen Schweiz, bedeuten stets ein für den Anbau bestimmter, eingehegter Teil der Allmend.
- Einhalden BE, zu Guggisberg;Deutung = ?.
- Einigen BE, zu Spiez; historische Belege: Ceningen 1228, Ceiningin 1236, Ceiningen 1272, Zainingen 1299, Zeiningen 1316, 1326, 1356, 1360, Zeiningen 1440, Einingen 1440, 1449, Einigen Mitte um 1450, Zeinigen, zuo Einigen 1488, zu Zeingen 1500, Einigen 1531, Zeinigen 1477, zu Zeinnigen 1585, Zeiningen 1654, Zeinigen 1775; Deutung = 1. bei den Leuten der mit einem Weidezaun einghegten Höfe. Siehe auch Zeiningen AG (!), 2. bei den Höfen der Leute in der Einsamkeit, von Einigi = Einsamkeit (Oettli, nach einer Sage von E. Kyburger), 3. bei den Höfen der Leute des Zeino (Zinsli). Deutung 3 ist die Beste!
- Einisberg BE zu Hasle-Rüeggsau; historische Belege: Meinhartsperg 1261, Meinharsperg 1264, ze Menisperg 1386, Eynisberg 1765; = 1. Berg des Einold (Hubschmied), 2, Berg des Maginhard/Meinhart (Zinsli). Deutung 1 ist viel älter als 2 und erfolgte ohne urkundliche Namen von Einisberg, sondern nur aus einem Hinweis aus Burgdorf von 743.
- Einiswil BE zu Thörigen; Wüstung; historische Belege: Einiswil 1530; = Weiler des Einhart (Zinsli). Die auf jungen urkundlichen Namen beruhende Deutung ist ähnlich wie bei Einisberg unsicher und kann erst als gesichert abgehakt werden, wenn ältere urkundliche Belege vorliegen, die eine Dissimiliation des M ausschliessen.
- Einöd: Seltener Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets Bauernhof, der inmitten seiner Felder liegt. (Duden)
- Einsiedeln SZ, Bezirk Einsiedeln; Rätoromanisch: Nossadaun, Französisch: Notre Dame des Ermites, Italienisch: Madonna di Waldo; Spanisch und Portugiesisch: Madonna de Valdo, Russisch: ?Ñ???Ñ??? (Ermitasch); historische Belege: ze Einsidalon 947 (?), Maginsalescella 998 = Meinradszell), (Fürst) Einsidelen 1073, cella Einsydel 1130, celle Einsidelon 1135; Deutung = Einsiedelei aufgrund der klösterlichen Tätigkeit in früher menschenleerer Gegend durch den heiligen Meinrad und seine Nachfolger,
Einsigeli AR, zu Schwellbrunn; historische Belege: Eisigeli 1930; Deutung = kleine Einsiedelei (Oettli, Sonderegger).
- Eisch SG, zu Altstätten; Deutung = (vergleiche mit Eischoll, Deisch!)
- Eischachen LU, zu Escholzmatt; Deutung = Flussinsel mit Auenwald.
- Eischoll VS, Bezirk West Raron; historische Belege: Oysez 1267, Oysel 1286, Oysol 1336, Eischol 1902; Deutung = Ort in hoher Lage, von kelt (?), auch verwandt mit Deisch (Oettli).
- Eisenbühl AG, zu Schlossrued; Deutung = ?.
- Eisenburg SZ, zu Schübelbach; Deutung = ?.
- Eison VS, zu St. Martin; Deutsch: Euschon; Deutung = ?.
- Eisten (Lötschen) VS, Lötschental; zen Eisten, Zneisten; Deutung = bei den jungen Buchen, von Heister, Hester, Heustrich (Studer) oder Schafpferch (Attinger).
- Eisten (Stalden) VS, Bezirk Visp; historische Belege: Oysten 1299, Oesten 1428; Deutung = bei den Schafställen.
- Eisten, Eugsten Ortsname der deutschen Schweiz, bedeutet stets Schafstall, Schafpferch, von ahd. ouwist, in Mundart oft awist, ewist, oist, auist, aujist.
- Eiwil OW, zu Sachseln; Mundart: Ewel; historische Belege: Einwil 1902; Deutung = Weiler an der See-Aue.