Um die Fische der Katzenseen wurde seit Jahrhunderten gestritten. Die Seen selber waren in der Zeit von vor 1500 bis 1798 im Besitz des Klosters Wettingen. Zu den Seen gehörten auch die darin badenden Fische. Das Kloster Wettingen bestellte den Fischer, welcher das alleinige Recht hatte, in den Seen zu fischen. Den Fang musste er jeweils auf die Fasttage hin dem Kloster abliefern. Es war ihm verboten, privat Fische zu verkaufen oder weiter zu geben, aber selber essen durfte seine eigene Familie, was sie brauchte. Das Kloster besass am grossen See ein Fischerhaus, in welchem der jeweilige Katzenseefischer mit Frau und Kind wohnte. Der Fischer musste nicht nur fischen, sondern er hatte auch die Aufgabe, die Tiere zu bewachen und den Bestand zu pflegen. Das Bewachen war nötig, weil sich im Kreise der um die Seen wohnenden Leute immer wieder Frevler einfanden, um sich kostenlos einen Fisch aus dem See zu fangen. Wenn der Katzenseefischer seine Aufgabe gut erledigte, behielt er das Amt lebenslang. Es soll mit wenigen Ausnahmen über Jahrhunderte in der Hand einer Sippe namens Wirz gewesen sein. Die Entlöhnung war anständig: Nebst dem Fischerhaus als Logis und den Fischen für den Eigenbedarf bekam er zusätzlich in ausreichenden Mengen Bargeld, Getreide, Wein, Brot und jährlich ein paar neue Schuhe.
Auch um einen anderen Inhalt der Katzenseen, nämlich um das Wasser darin wurde fleissig gestritten. Mehr dazu siehe auch unter Aufwärts fliessender Katzenbach. Am Ausfluss des kleinen Katzensees gab es ein hölzernes Stauwehr. Hatte der See zu wenig Wasser, so beklagte sich das Kloster Wettingen, hatte er zu viel Wasser, so waren es die Bauern. Von 1798 an ging der See in den Besitz des Staates über, kam dann 1803 nochmals zurück an das Kloster, welchem es aber zu anstrengend wurde, sich gegen die vielen Neider ständig zu wehren, zumal der See ja nicht gerade in der Nähe lag. So verkaufte das Kloster den See im Jahre 1808 für 1800 Gulden an Jakob Mathys.
Als Zuflüsse zu den beiden Seen gab es früher 4 kleine Bäche, wovon die beiden unteren am kleinen Katzensee Katzenbäche hiessen, also nach dem See benannt wurden und von den über Watt liegenden Hügeln herunter flossen. Genau gegenüber der Einmündung dieser Bäche befand sich der Ausfluss, welcher ebenfalls Katzenbach hiess, allerdings nur auf Affoltemer Boden. Ab der Grenze zu Seebach hiess er noch bis zu Beginn des letzten Jahrhunderts Seebach. Die beiden in den oberen oder grossen Katzensee zufliessenden Bäche waren der Hänsiriedbach sowie der Seeholzbach. Mehr dazu siehe unter Katzenbach-Quellen - eine Spurensuche!
Im Gemeinderatsprotokoll vom 3.2.1904 erfährt man, dass der Ausfluss des Katzenbachs nicht erst bei der Bachmelioration 1919 trocken gelegt wurde, sondern schon am 12.7.1897, wie das in einem Servitutsvertrag mit Emil Hermann Wernecke, dem damaligen Besitzer des Sees, vereinbart wurde. Der Verschönerungsverein Seebach hat gemäss diesem Protokoll das Gesuch gestellt, dass man den Abfluss des Katzensees wieder in den Seebach leiten möge, wie das im obigen Vertrag als Möglichkeit vorgesehen war.
Grund für die Umleitung des Katzenbachwassers über das Sumpfgebiet in Richtung Furt war der, dass dadurch der Seespiegel etwas gesenkt werden konnte. Warum dies damals von Wernecke erwünscht war, ist nicht bekannt. Hingegen sollen geologische Abklärungen ergeben haben, dass die Neubrunnenquelle mit dem Katzensee in Verbindung stehe. Man befürchtete nun, dass ein weiteres Absinken des Seespiegels die Ergiebigkeit der Neubrunnenquelle schwächen könnte. Das wollte man vermeiden, da dieses Wasser sowohl der Wasserversorgung Seebach als auch der MFO zugeleitet wurde. Gleichzeitig dachte man, dass man das Katzenbachwasser in geeigneter Weise zur Binzmühle umleiten könnte, um so der bereits 1894/95 stillgelegten Sägerei wieder Wasserkraft zu liefern.
Aus nachträglicher Sicht waren diese Überlegungen nicht ganz korrekt, denn die Sägerei Binzmühle hat ihren Betrieb eingestellt, weil der Binzmühlebach zu einem Rinnsal verkümmerte, da zahlreiche Nebenbäche des Binzmühlebachs durch Überbauungen kein Wasser mehr lieferten und das Wasser der Neubrunnenquelle für die Wasserversorgung und für die MFO abgeleitet wurde. Eine unterirdische Verbindung zwischen dem Grundwassersee unter der Buhn und dem Katzensee wird heute von den Geologen nicht mehr vermutet.
Vom alten Ausfluss des Katzenbachs aus dem kleinen Katzensee gibt es in der Seebacher Literatur auch eine Foto, welche die OGS leider so gut abgelegt hat, dass sie diese nicht mehr findet. Sobald sie wieder auftaucht, erscheint sie nebenan.
Quellen: - Gemeinderatsprotokolle 16.3.1898, 27.3.1898 und 3.2.1904 - «Zürich Affoltern - seine Geschichte», Emil Spillmann, 1979, Seiten 101-103