Am Bahnhof Seebach befindet sich ein viereckiger, aus Beton gegossener Brunnen, welcher schon seit 1960 dort steht. Er wurde gleichzeitig mit den Neubau des Bahnhofgebäudes errichtet. Er steht neben der Fussgängerunterführung auf der Nordseite der Gleise und gehört den SBB. Er stammt somit noch aus einer Zeit, wo die hierfür Verantwortlichen der SBB der Ambiance eines Bahnhofs noch reichlich Aufmerksamkeit schenkten, wohl in der Meinung, dass ein gepflegtes Erscheinungsbild die Kundentreue fördere. Der Brunnen ist somit kein öffentlicher Brunnen der Stadt Zürich, sondern gilt rechtlich als Privatbesitz der SBB.
2012 haben die SBB dem Brunnen das Wasser abgestellt, mit der Begründung, dass man dafür kein Geld mehr übrig habe. Ausserdem habe der Betrieb von Brunnen bei den SBB keine Priorität, deren Aufmerksamkeit gelte vielmehr der Pünktlichkeit der Züge. Dies berichtete «Zürich Nord» im Mai 2012.
In «Zürich Nord» vom 7.6.2012 fand sich auch ein Leserbrief vom Ehrenpräsident des Quartiervereins Seebach, Kurt Wirth, welcher sich ebenfalls daran stört, dass die Bahn in letzter Zeit ihren Auftritt ein wenig vernachlässigt. Er meinte vor allem die Aufhebung des Billetschalters, des Reisebürodienstes und die Beseitigung der Toiletten und nun eben das Abstellen des Brunnenwassers. Er macht aber ganz diskret und zwischen den Zeilen einen interessanten Vorschlag: Da die SBB das Brunnenwasser ja von der Stadt Zürich beziehen, ginge es ja nur darum, wer die Wasserrechnung zahlt. Somit wären der Stadt Zürich die Hände eigentlich gar nicht gebunden, indem sie die Wasserrechnung einfach intern begleicht. Bedenken äusserte Kurt Wirth dann allerdings, weil ein Brunnen von Zeit zu Zeit auch geschrubbt werden muss.
Inzwischen hat man offenbar eine Lösung gefunden, denn der Bahnhofbrunnen präsentierte sich im Oktober 2014 in sauberem Zustand und auch das Wasser lief wieder
Quellen: - OGS-eigene - «Zürich Nord» 24.5.2012, Pia Meier