Hydrologie: Die Binna entspringt am Ofenhorn auf einer Höhe von 2529 m.ü.M., ist 19 km lang und mündet bei Grengiols in den Rotten (Rhone). Sie hat ein Einzugsgebiet von 117 km² und bei der Mündung eine Wasserführung von 3.6 m³ pro Sekunde.
Gewässerkennzahl: 106
Urkundlich überlieferte Namen: Da Orts- und Flussname übereinstimmen, könnten auch die früheren Ortsnamen für die Deutung des Flussnamens herangezogen werden. Diese lauten; Buyn 1246, 1320, Bun 1325, Bondolum 1379, Buon 1390, Bundolo 1450, Bün 1473, bunnon 1485, innerbin 1526, 1551 Jn valle Jnterioris Bindoli, Bin 1489, Bindoli 1609. Es stechen 2 Reihen hervor: Byon und Bindolo hervor, doch beruhen sie beide auf der gleichen Wurzel, die buin lautet. Bindolo usw. ist lediglich eine lateinische Umformung durch den Kasus.
Namensentwicklung: *Binnava
Etymologie: Es gibt bis jetzt keine überzeugende Deutung für den Flussnamen.
1. Im Binntal wurden zahlreiche keltische Überreste gefunden, die belegen, dass das Binntal von Kelten bewohnt wurde. In der irischen Sprache, die keltische Abkunft hat, gibt es das Wort 'binn', welches Berg, Kluft, Klamm bedeutet. Dieses irische 'binn' ist also nicht ein hypothetisches Wort, sondern es existiert in der irischen Sprache. Die ersten urkundlichen Binn-Namen wurden mehr als 1000 Jahre nach dem Verschwinden der keltischen Sprache im Binntal gebildet und können daher verschliffen worden sein. Auch die irische Sprache hat sich seit der Zeitenwende verändert, doch bis heute stimmt die Wortwurzel 'binn' überein, auch wenn es Zeiten gab, wo es zu Abweichungen kam. Im Falle des Binntals wären mit 'binn' aber nicht die Berge gemeint, sondern die Klüfte der engen Twingischlucht zwischen Grengiols und Binn. Die Binna könnte dann als 'Fluss, der durch eine enge Schlucht führt', gedeutet werden. Ob der Flussname oder der Ort zuerst da war, ist noch offen.
2. Der Ortsname/Flussname ist althochdeutsch und leitet sich ab von buan, buwan, buen, bwen, mit der Bedeutung von 'bauen','wohnen', 'leben', 'Landwirtschaft betreiben' usw., alemannisch 'buen', mhd. büne, büene als kleine Siedlung auf einer Ebene eines Hügels oder Abhangs. In diesem Fall wäre der Ortsname sekundär auf den Fluss Binna übertragen worden.
Flussnamentyp: mangels überzeugender Deutung noch offen