Hydrologie: Die Schils ist ein rund 16 Kilometer langer linker Nebenfluss der Seez im Kanton St. Gallen. Sie entspringt am Südostkamm des Spitzmeilen und zwar an der Nordseite des Weissgandstöckli auf 2306 m.ü.M. Der eigentliche Quellbach der Schils wird auf der topografischen Karte bis an seine Quelle gekennzeichnet, allerdings nur auf der Internetversion. Danach durchfliesst die Schils das gleichnamige Tal und entwässert dabei ein Gebiet von rund 56 km². Der Fluss verläuft hauptsächlich auf dem Gemeindegebiet von Flums, nur die Mündung in die Seez liegt in der Gemeinde Walenstadt.
Gewässerkennzahl: 350
Urkundlich überlieferte Namen: Schils 1485, Schilsbach 1557, Schnyrs 1567, Schilzbach 1854, Schilsbach 1883, Schilzbach 1906, Schilz 1906. Im Jahre 765 wird die Schils zusammen mit dem Seez erstmals indirekt erwähnt, indem der Ort Flums lateinisch als 'curti nostre flumini' bezeichnet wird, also als Gehöft bei unseren Flüssen. Mit den Flüssen waren die Schils und die Seez gemeint. Das bedeutet, dass sie damals wohl noch romanische Namen trugen.
Namensentwicklung: Kann erst bestimmt werden, wenn mehr alte urkundliche Namen ermittelt sind. Ein erster indirekter Hinweis liefern die beiden Büchlein von Th. Schlatter 'St. Gallische romanische Ortsnamen'' von 1903 und 1913, wo man auch einige Gewässer findet. Der Schils ist dort nicht aufgeführt. Grund ist der, dass Schlatter nur eine kleine Auswahl von Namen untersucht hat und nicht sämtliche.
Etymologie: Noch keine 'offizielle' Deutung des Namens gefunden.
1. Da die Schils im ehemaligen Sprachgebiet des Rätoromanischen fliesst, dürfte sie vor 1000 Jahren auch noch einen solchen Namen getragen haben, den ich aber noch nicht ermitteln konnte.
2. Wenn der urkundlich überlieferte Name Schnyrs kein Schreibfehler ist, könnte dieser vielleicht einen Hinweis geben, wie der rätoromanische Name lautete. Das s am Ende des Namens weist zudem klar auf eine Eindeutschung hin. Man findet sie bei zahlreichen Ortsnamen, die ursprünglich rätoromanisch waren.
3. In Grabs gibt es einen Tschilsbach, Zufluss zur Simmi, der sich aus Perschils verkürzt hat und von Stricker auf 'porcile' = Schweinestall zurück geführt wird. Ob da ein sprachlicher Zusammenhang besteht, ist völlig offen.
Flussnamentyp: noch offen.
Geologie: Die Schils hat sich im letzten Abschnitt vor der Einmündung ins Seeztal ein enges Tobel ausgewaschen und bildete bei Flums einen kleinen Schuttkegel, der flach ausfläuft. Wie oft bei solchen Schuttkegeln hat sie sich irgendwann ihr eigenes Flussbett zugeschüttet, sodass sie nach links entlang der Talflanke ausweichen musste.
Flussgeschichte: Die St. Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke (SAK) betreiben an der Schils ein Wasserkraftwerk samt einem kleinen Stausee bei Bruggwiti. Im Mai 2014 übernahmen die SAK die historischen Wasserkraftanlagen der ehemaligen Spinnerei Spoerry & Co. AG in Flums. Das Wasser der Schils wird an zwei Stellen gefasst und über ein Druckleitungs- und Stollensystem der ersten Zwischenstufe Pravazin oberhalb von Flums zugeführt. Das Wasserkraftwerk Schils umfasst acht Maschinengruppen, vier in der Stufe Pravazin und vier in den drei Zentralen in Flums. Nachdem das Triebwassersystem bis Pravazin anfangs 2016 einer kompletten Sanierung und Erneuerung unterzogen worden ist, steht nun die komplette Erneuerung der Zentralen an.
Technische Daten Inbetriebnahme 1866 (mechanische Nutzung) 1900 (elektrische Nutzung) Technologie: Speicher- und Hochdruck-Laufkraftwerk Installierte Leistung: 8.5 MW Jahresproduktion: 40'000'000 kWh Fallhöhe: Stufe 1 - 340 m, Stufe 2 -220 m, Stufe 3 -150 m, Stufe 4 - 7 m (Text von der Website der SAK etwas gekürzt übernommen)