Andere Namen: deutsch Zorn. Dieser Name wird nur mündlich gebraucht und zwar unbewusst, denn er entsteht aus der Agglutination des weiblichen Artikels mit dem Flussnamen: d' Sorne. Für die Schweizer Sorne gibt es somit keine schriftliche Form 'Zorn'.
Hydrologie: Die Sorne ist ein 31 km langer linker Nebenfluss der Birs im Kanton Jura und weist ein Einzugsgebiet von 209 km² auf. Die Sorne entspringt in Bellelay BE und mündet bei Delsberg in die Birs. Sie hat eine Wasserführung von 2.5 bis 4 m³ pro Sekunde.
1. Bisher wurde die Sorne als n-Ableitung der indoeuropäischen Wurzel *ser-/*sor- gedeutet mit der Bedeutung von 'fliessen', 'strömen'.
2. Heute tendiert man aber eher dazu, sie als gallorömische *Sorona zu interpretieren, die aus einer ursprünglich keltischen *Surona entstand und später zu einer Sorne wurde. Als ursprüngliche *Surona hatte sie die Bedeutung von 'sumpfigem Wiesenbach', von kelt. sur = sumpfig, sauer. Zur Sorne wurde sie unter dem Einfluss der nordfranzösischen Sprache Langue d'oil. Auch der Berner Jura und der Kanton Jura gehören nämlich wie das Elsass zu dieser Sprachgruppe, während alle anderen Gebiete im Jura die frankoprovenzalische Langue d'oc sprechen. Das vermag die gleiche Namensentwicklung beider Flüsse zu erklären.
Sie hat eine Zwillingsschwester im Elsass, die ihren alten deutschen Namen Zorn auch im Schriftlichen beibehalten hat, doch auch sie hiess ursprünglich Sorne. Die Schweizer Sorne hat einen Zufluss namens Sornette, die 'kleine Sorne'.
Sie gehört zum Flussnamentypus *sur- mit der Bedeutung von 'sumpfig'.
Geologie:
Flussnamengeschichte: Der nur noch unbewusst benützte Name Zorn verrät zufälligerweise aber immerhin, wie man sich das kleine Flüsschen vorstellen muss, wenn ein längerer Gewitterregen das Wasser ansteigen lässt.