Andere Namen: Die früheren Namen werden heute nicht mehr benützt.
Hydrologie: Die Grande Eau entspringt auf 2670 m.ü.M. am Sommet des Diablerets, durchfliesst das Ormonttal, ist 25.5 km lang, hat ein Einzugsgebiet von 109.8 km² und einen Abfluss von ca. 2.5 m³ pro Sekunde. Sie mündet bei Aigle in die Rhone.
Gewässerkennzahl: 147
Urkundlich überlieferte Namen: Der aktuelle Name der Grande Eau, auf deutsch = grosses Wasser, tritt erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts zum ersten Mal in den Urkunden auf. Zuvor sind folgende Namen überliefert: Ruysi 1287, dann Rionziaz, Rionsiaz 1315, Rionzo 1317, Ruisy 1323, Rionsy 1326, Rionsettaz 1327 und Rionse 1373. Der älteste überlieferte Name erinnert an ein entstelltes 'ruisseau', welches wohl von den altfranzösischen Formen russeals, ruissel, ruisseal herrühren. Das Wort entstammt dem lateinischen *rivuscellus, einer Verkleinerungsform von rivus mit der Bedeutung 'kleiner Wasserlauf'. (Isidor Hopfner erwähnt: ebenso im fl. Rionzo (für Ricontius), dem alten Namen der Grande Eau z. Rhone). Anmerkung der OGS: Isidor Hopfner hat seine Namendeutungen zu einer Zeit gemacht, als dieser Forschungszweig noch in den Kinderschuhen steckte und auch zu einer Zeit, als man stark dem Keltischen huldigte. Seine Interpretationen sind daher heute mit Vorsicht zu geniessen, seine Nachforschungen an sich hingegen sind auch heute noch durchaus brauchbar.
Etymologie: Die alten Flussnamen sind wohl Patois-Formen, welche das Wort Ruisseau oder dann Rio enthalten, beide mit der Bedeutung von Bach. Der heutige Flussname bedeutet grosses Wasser und weist darauf hin, dass der Fluss eigentlich ein Wildbach (Torrent) ist, aber mit der Wassermenge eines kleinen Flusses.
Flussnamentyp: Die alten Namen waren frankoprovenzalisch, der heutige Name französisch. Er gehört zu den römischen Namen.
Geologie:. Der Fluss hat bei Aigle einen grossen Schwemmkegel gebildet, welcher beim Talausgang 50 m Höhe erreicht.
Flussgeschichte:Früher verursachte der Fluss vor allem bei Aigle mit seinen Hochwassern immer wieder grosse Schäden, sodass man ihn vor allem auf dem Gemeindegebiet so verbaute, dass dies heute kaum mehr vorkommt. Im eigentlichen Ormonttal hat der Fluss aber seine Natürlichkeit behalten.
Quellen: Wikipedia, Geografisches Lexikon der Schweiz, Band 1, 1902, Isidor Hopfner.