Holzwehre am Katzenbach für den Badebetrieb. Die obere Schwelli wurde für den Badebetrieb von 1918 bis 1940 beibehalten, die mittlere Schwelli existierte nur von ca. 1895 bis 1914. Ab 1895 gab es dort lediglich eine Schwelli und einen kleinen, unbefestigten Weiher, welcher die Bezeichnung Badeanstalt nicht so recht verdiente. Insbesondere gab es keine Umkleidekabinen. Dies kann geschlossen werden aus der Chronik des Verschönerungsvereins Seebach, wo von einer Sitzung am 19.8.1900 die Rede ist, wonach die Errichtung einer Badeanstalt noch nicht absehbar sei, doch ist im Seebacher Gemeindeplan von 1900 eine Badeanstalt mit Schwimmbecken eingezeichnet. Reinhard Ochsner weist in seiner «Seebacher Geschichte» allerdings klar darauf hin, dass der Seebacher Gemeindeplan viel Fantasie enthielt, so auch die sogenannte «Badeanstalt mit Schwimmbassin», welche dort eingezeichnet war. Zwar gab es die Schwelli und das Bassin sehr wohl, aber die lagen einfach an einem Bach und mitten in einer Wiese ohne jegliche Befestigung.
Dies bestätigt eigentlich, was alte Seebacher immer sagten: Die Badi mit Schwelli gabÂ?s seit 1895, jedoch verdiente sie den Namen nicht. Obwohl 1907 Kabinen eingerichtet wurden und das Schwimmbecken vergrössert wurde, entsprach die Anlage nicht dem, was Hermann Bernhard unter einer Badeanstalt verstand, denn er schreibt in der Chronik des VVS, dass der Bau einer Badeanstalt ein ewiges Postulat geblieben sei. Die mittlere Schwelli hat sich nicht bewährt, da es wegen der Stauung immer wieder zu Wassereinbrüchen auf die dort recht grossen Ruchwiesen im Mürggeli kam. Dies obwohl man das Bachbord etwas erhöhte.
Das war der Grund, warum man die Schwelli nach dem 1. Weltkrieg weiter Bach aufwärts verlegte, wo sich damals noch der im Verlanden begriffene Buchwiesenweiher und der umgebende Sumpf befanden. Hier vermutete man weniger Schaden am landwirtschaftlich genutzten Land anzurichten. Ausserdem musste der Betreiber eine schützende Mauer errichten und das Wehr bei Nichtbetrieb völlig offen halten. Die Mauer umfasste ein Bassin von etwa 4,5 X 4,5 m und hatte die Form eines Quadrates. Bach aufwärts hatte es noch eine weitere Stützmauer. Diese Stützmauer hat bis heute überlebt und ist lediglich etwas überwuchert. Für den Badebetrieb wurden Teile der mittleren Schwelli verwendet, so vor allem das Wehr. Während der Kriegsjahre (1914 Â? 1918) gab es keinen Badebetrieb.
Das obere Schwellibad war im Sommer bei geeignetem Wetter offen. Erkennbar war dies jeweils daran, dass die Schwelli geschlossen und das Bad geflutet war. An Donnerstagen gab es einen Meitlitag und am Freitag war der Bubentag. Obwohl die badenden Buben stets in der Ã?berzahl waren, gab es am Meitlitag einen viel grösseren Aufmarsch. Den manchmal 10 bis 15 Mädchen im Bad standen dann an die 20 bis 30 Buben als Zuschauer gegenüber und das Geheimnis dafür lag allein darin, dass es für die Buben unvorstellbar interessant war, zuzuschauen, wie die Mütter ihren Mädchen die Badehempli anzogen und untenrum mit einer Schliessgufe «verschlossen». Wenn diese Prozedur vorbei war, dann löste sich die Zuschauermenge allmählich wieder auf. Wenn man die heute teils über 80-jährigen «Mädchen» darauf anspricht, machen sie heute noch eine abweisende Handbewegung und werden immer noch ein bisschen rot!
Quellen: - Ernst Benninger 2001, 93 - Bertha Wüthrich-Langmeier - Hans Frei (Badehempli) - Armin Conté - Kurt Wirth (Stützmauer)