So nannte man im Volksmund den ersten Zürcher Autobus, welcher keine Schnauze mehr hatte. In Fachkreisen hiess er Normallenker. Das war 1948 bis 1956 und der Bus hiess bei Saurer 4ZP (1948) und bei FBW 51SM (1952) und 51UV (1954).
Viele Seebacher kennen diesen Bustyp noch von den ersten Einsätzen als 68er (ab 1952) und 75er (ab 1961). Dieser Bustyp galt damals als sehr modern und die VBZ erwarben davon die stattliche Zahl von 108 Exemplaren, welche bei Saurer und FBW produziert wurden. Beim Publikum war er anfangs sehr beliebt, da er viel leiser fuhr als die Schnauzenbusse und das Wageninnere weniger nach Motorenöl roch und auch viel weniger zitterte. Er findet hier Erwähnung, weil er vom ersten bis zum letzten Einsatz auch in Seebach zum Einsatz kam. Er gehörte bei mir in den jungen Jahren zu den ganz besonders beliebten Fahrzeugen des ÖV.
Die Busse erreichten für heutige Verhältnisse eine erstaunliche Lebensdauer, obwohl sie im städtischen Betrieb harte Einsatzbedingungen zu überstehen hatten. Einzelne Exemplare überlebten bis zu 30 und mehr Jahre, während man sich bei den heutigen Bussen mit der Hälfte begnügen muss. Neben der sprichwörtlichen Unkaputtbarkeit der Saurerbusse, lag es auch an der einfachen Bauweise und an der Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Hinzu kam, dass diese Busse wegen ihrer Robustheit und Zuverlässigkeit für eine komplette Hauptrevision in Frage kamen, womit der Bus quasi als wieder neuwertig galt. Das war dank der geschraubten Bauweise möglich. Heute werden die Busse nicht mehr geschraubt und viele Ersatzteile, insbesondere die elektronischen, sind oft schon nach 10 Jahren nicht mehr verfügbar und nachträglich auch nicht mehr herstellbar.
Erste Ausmusterungen der Saurer 4ZP und FBW 51SM ab 1961/66 und FBW 51UV ab 1974/76. Ein Saurer 4ZP Nr. 305 ist als Museumswagen bei den VBZ erhalten geblieben und wird zurzeit von der Busgruppe des Vereins Tram Museum Zürich restauriert. Auch ein FBW 51UV mit der Nr. 324 ist bei den VBZ im Museumsbestand. Er ist bereits restauriert, zurzeit jedoch remisiert.
Die VBZ stellte gegen massvolle Entschädigung ihre Frontlenker auch für Ausflüge von Zürcher Vereinen und Genossenschaften zur Verfügung. Noch etwas günstiger kam es, wenn wie im Falle der Baugenossenschaft Schönau in Seebach im Vorstand ein Busführer zur Verfügung stand, welcher den Bus täglich fuhr. Robert Borer hiess dieser Mann in den 1950er Jahren und er stellte sich der BSZ gratis zur Verfügung. Allerdings wurden mit den Bussen keine langen Reisen gemacht, sondern nur massvolle Ausflüge ins Grüne. An eine solche Reise kann ich mich für das Jahr 1953 erinnern. Die Busse fuhren in die Siedlung und holten die Teilnehmer quasi vor der Haustür ab, was vor allem Rentner sehr zu schätzen wussten.
Die technischen Daten der ersten Frontlenker gemäss VBZ:
Der Saurer 4ZP und FBW 51UV - damals der Züribus schlechthin Baujahr: 1948-1956 Anzahl Wagen: 108 Hersteller Motor / Chassis: Saurer, FBW Hersteller Karosserie: Saurer, Tüscher, Hänni Motorenleistung: 92-118 kW/125-160 PS, je nach Ausführung Leergewicht: 8.9-9.1 t, je nach Ausführung Sitzplätze: 22-23, je nach Ausführung + etwa 65 Stehplätze = total 87-88
Quellen: - OGS-eigene - VBZ - Martin Braunschweiler (Hinweise zur Hauptrevision und zu den Museumswagen, weitere Ergänzungen)