OGS Seebach - Beitrag

Rägeli im Wasserbad
Pflanzen und Tiere – Tiere – historisch
Meine Eltern legten sich nach meinem Wegzug um etwa 1966 ein Büsi zu, welches Rägeli hiess und mit viel «Liebe» kräftig gefüttert wurde, sodass es bald einmal beim Gehen einen etwas schwankenden Gang hatte, da es zu beiden Seiten eine recht bemerkbare Wampe trug und angeblich zwischen fünf und sieben Kilo wog.
Da Rägeli nicht das einzige Haustier der Eltern war, hatten sich die Tiere aneinander zu gewöhnen. Von einem Tier besass der Vater besonders viele und zwar von jenen, die zur Art der Zierfische und zur Gattung der Guppies gehörten. Diese wohnten in einem Aquarium, welches von hinten mit einer Neonlampe beleuchtet wurde und oben mit einem Glasdeckel zugedeckt war.

Das Büsi war stets sehr fasziniert von dem lebhaften Treiben der Fische.
Das Aquarium stand auf dem inneren Sims des sogenannten Blumenfensters und das Büsi sprang gerne mal vom Fauteuil auf den Sims, um den Fischen beim Baden zuzuschauen und mit den Pföötli interessiert das Glas zu berühren. Da das Büsi die Möglichkeit hatte, rund um das Aquarium zu gehen, entdeckte es auch die Neonleuchte an der Rückwand. Diese war natürlich etwas wärmer und so kam es auf die Idee, sich auf das Glas des Aquariums zu setzen und sich von der Wärme der Lampe etwas verwöhnen zu lassen. Schon nach kurzer Zeit war das der angestammte Ruheplatz von Rägeli. Das war schon so, als das Büsi noch schlank war und es war auch noch so, als es ein paar Kilo schwerer war.

Eines Abends, als die Eltern sich im Wohnzimmer gemütlich eingerichtet hatten und auch das Büsi seinen regulären Platz eingenommen hatte, gab es plötzlich einen klirrenden Knall aus Richtung Aquarium und die Eltern sahen, wie das Rägeli völlig erschrocken und mühsam versuchte, sich aus dem Aquarium zu befreien, in welches es infolge Glasbruchs hinein gefallen war.
Da Katzen, wie es heisst, Wasser nicht so sehr mögen, denn sie waschen sich ja mit Speuz, war das für das Büsi sicher ein schrecklicher Moment.
Die Mutter half ihm sofort aus dem Wasser und trocknete es mit einem Frottiertuch ab, während der Vater die Glasscherben aus dem Aquarium fischte. Rägeli hat seither nie mehr auf dem Aquarium geschlafen.

Rägeli war ein Büsi, welches mehr als einmal von sich reden machte. Siehe dazu auch unter Rägeli, die Fleischlieferantin und Rägeli auf dem Plattenspieler!

Die Moral von der Geschicht': Man überfüttere Katzen nicht!

Quellen:
- Robert und Alice Berger-Wirz

Rägeli im Wasserbad (1972)

Nach dem unfreiwilligen Bad bei den Fischen beschränkte sich Rägeli darauf, nur noch vor dem Aquarium zu schlafen. Hauptsache, sie spürte die wärmenden Strahlen.

Rägeli im Wasserbad (1972)

Man sieht es dem Büsi bereits an, dass es bald schlafen gehen möchte. Vor dem Aquarium natürlich.

Rägeli im Wasserbad (1972)

Das Licht im Aquarium ist erloschen. Zeit zu schlafen. Nun fallen dem Büsi fast die Augen zu, doch noch immer fotografiert der Herr des Hauses.

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