Früher Vögelitante genannt. Der Ausdruck Laustante kam erst in den 1940er Jahren auf. Siehe auch unter Vögelitante! Die heute noch namentlich bekannten Laustanten waren von 1870 bis 1919 Maria Magdalena Benninger-Tanner und von 1919 bis 1937 Anna Gossweiler. Ausgerechnet den Namen jener Laustante, welche mir noch 1951 bis 1953 in den Haaren geforscht hatte, habe ich vergessen. Es steht mir jedoch eine Notiz ohne Quellenangabe zur Verfügung, wonach dies Anna Huber, die letzte Dorfhebamme Seebachs gewesen sei, doch konnte das bisher niemand bestätigen.
Die Laustante blieb den Schülern auch bis in die 1950er Jahre nicht erspart. Marcel Fisler kann sich noch erinnern: "Auch um unsere Gesundheit sorgte man sich in der Schule. Neben der scheusslichen, lauwarmen Pausenmilch, für die man bezahlen musste, gab es gratis Chropfzältli. Ungefähr zweimal wöchentlich ging der Lehrer durch die Bankreihen und gab jedem Schüler eine der rot-braunen Pastillen, die gar nicht mal so schlecht schmeckten. Sie enthielten Jod, ein Stoff, der in den Nachkriegsjahren in der Ernährung der einfachen Bevölkerung zu kurz kam und der der Bildung eines Kropfes vorbeugen sollte.
Jedes Jahr kam auch der Schularzt vorbei. Getrennt nach Mädchen und Buben reihten wir uns in Unterhosen zur Untersuchung vor ihm auf. In gewissen Abständen wurde diese Untersuchung durch eine Schirmbildaufnahme ergänzt und ein- oder zweimal kam auch die Laustante und inspizierte unsere Kopfhaut minuziös."
Quellen: - OGS-eigene um 1951-1953 - Ernst Benninger - Marcel Fisler (letzte zwei Abschnitte)