Hausierer waren in den 1930er bis 1950er Jahren Verkäufer von Tür zu Tür. Sie hatten meistens einen kleinen Koffer mit allerlei Mercerie- und Toilettenartikeln dabei. Das waren nicht selten ältere und oft behinderte Menschen.
Einer davon war ein gewisser Fritz Zaugg, ursprünglich Korbmacher, welcher fast blind war und mit einem Stock höchst unsicher über die kleinen Treppenstufen zu den Haustüren des Schönaurings und den Buchwiesen seinen Weg suchte. Er wohnte an der Katzenbachstrasse 122. Die Zauggs hatten einen Buben mit irischer Haarfarbe und mit Jahrgang um 1945. Diese Informationen sind in ihrer Gesamtheit allerdings noch nicht ganz wasserdicht, es fehlen noch ein paar Bestätigungen. Diesem Mann kauften die Eltern der OGS fast immer etwas ab, auch wenn das Geld knapp war. Das war um 1950-55.
Eine andere war Frau Katharina Angst-Neukomm. Sie wohnte an der Wehntalerstrasse 29, heute Glatttalstrasse. Sie führte das übliche Sortiment, nämlich allerlei Mercerie-Waren und war äusserlich nicht behindert. Von ihr ist noch überliefert, dass sie bei jedem Wetter unterwegs war. So kam es manchmal vor, dass sie zum Aufwärmen einen Kaffee bekam, den sie dankbar annahm. Lange blieb sie aber nie, denn sie musste ja verkaufen, um zu überleben. Das war in den frühen 1930er Jahren.
Es gab aber auch solche, welche viel lieber Vertreter genannt sein wollten. Zu dieser Sorte gehörte eine Frau Crosina aus Ã?rlikon, welche regelmässig mit Damenunterwäsche und Miedern unterwegs war. Sie war eine äusserst gute Verkäuferin und verstand es fast immer, jenen Müttern mit zartmolliger Figur einen Schlüpfer anzudrehen, welcher angeblich die überschüssigen Pfunde im Nichts verschwinden liesse. Die OGS kennt noch ein paar Namen ihrer Kundinnen im Schönauring der 1950er Jahren.
Weitere dieser «Spezialisten» verkauften Gemälde, Staubsauger, Vorhänge, Kühlschränke, Strickmaschinen, Mixer usw. Die waren weniger beliebt wegen ihrer Aufdringlichkeit. Siehe dazu auch unter Angespritzter Vertreter!