In Seebach gab es vermutlich nur einen Störglaser gleichzeitig. Das gilt für die Zeit von 1930-1955. Beschreibungen des Glasers anderer älterer Seebacher gleichen sich derart, dass diese Vermutung stimmen dürfte. Erinnerungen liegen vor für den Schönauring und die Friesstrasse. Der Stör-Glaser trug ein Gestell am Rücken, auf welchem einige Glasscheiben vorgeschnitten waren. Das Werkzeug lag im unteren Teil des Traggestells und bestand aus Fensterkitt, einem Schneiderad, einem Schleifstein zum Abkanten. Mehr ist nicht mehr in Erinnerung.
Jener Glaser, welcher im Schönauring im Sommer 1954, von vielen kleinen Kindern umzingelt, seinen lauten Ruf: «Glaseeeer» erschallen liess, hatte Glück und bekam einen Auftrag für ein Kellerfenster. Dabei stellte er sein Traggestell auf den Boden. Als einer der vorwitzigen Buben hiess er mich, das Gestell anzuheben. Mit meinen 11 Jahren war mir das aber gänzlich unmöglich. Das Gestell bewegte sich kaum vom Fleck, es war viel zu schwer. Von da an hatte ich einen Riesenrespekt vor diesem Mann und seiner Kraft.