Im Bärenbohl gab es nie einen Flugplatz, doch benützte einmal ein Militärpilot diese Gegend für eine Aussenlandung, die offenbar eher eine Notlandung war. Das war gemäss Albert Burkhardt im Jahre 1917, doch könnte er sich auch um ein Jahr verschätzt haben, sodass auch 1916 in Frage kommt. Das Flugzeug überflog in niedriger Höhe den Felsenrainplatz und verschwand dann hinter der Buhn. Da es niedrig flog, war der Motorenlärm so gross, dass die Bevölkerung aufschreckte. Erst um einiges später drang dann durch, dass die Maschine im Gebiet Bärenbohl niedergegangen sei und das wiederum bewog dann zahlreiche Schaulustige, zu Fuss ins Bärenbohl zu gehen, um den Vogel aus der Nähe zu sehen. Da die meisten Leute damals noch nie ein Flugzeug aus der Nähe gesehen hatten, war das eine echte Sensation. Das Gebiet um das Flugzeug wurde ziemlich rasch durch eine Absperrung gesichert und durch die Feuerwehr bewacht. Was weiter mit dem Flugzeug geschah, ist noch nicht völlig gesichert, doch schien die Maschine bei der Notlandung Totalschaden erlitten zu haben. Sie wurde abgewrackt. Ã?ber die Ursache für die Notlandung konnte die OGS bisher noch nichts Näheres herausfinden.
Als eine Passantin in der Bäckerei Burkhardt berichtete, dass das Flugzeug hinter dem Schwandenholz notgelandet sei, bedrängte der kleine Albert den Vater, doch rasch hinzugehen und da auch der Vater noch nie ein Flugzeug aus der Nähe sah, nahm er den Kleinen auf die Achseln und machte sich rasch auf den Weg. Im Buch «Blosse Füsse, blutige Zehen, blaue Wunder» von Albert Burkhardt steht allerdings nicht, um welchen Flugzeugtyp es sich gehandelt hat.
Mithilfe des Buches «Die Flugzeuge der schweizerischen Fliegertruppen seit 1914» war es aber möglich, die infrage kommenden Flugzeugtypen soweit wie möglich einzugrenzen. Dabei helfen die zahlreichen Hinweise des damals erst 4-5-jährigen Buben weiter. So wusste er noch, dass er etwa 5 Jahre alt war, womit 1916 oder 1917 das mutmassliche Jahr zu sein scheint. Dieses Jahr ist ziemlich glaubwürdig, denn einen grösseren Buben hätte der Vater kaum so lange auf den Achseln tragen können, jedoch durchaus einen kleineren, sodass das Jahr wohl eher 1916 gewesen sein dürfte. Und im weiteren beschrieb Albert Burkhardt die wirren Verspannungsdrähte zwischen den übereinander liegenden Tragflächen. Daraus kann auf einen Doppeldecker geschlossen werden. Nach diesen Beschreibungen kommen nur noch folgende Flugzeuge in die weitere Wahl:
Da Albert Burkhardt aber von Flugpionieren aus Dübendorf sowie von einem Flugzeug mit silbernen Rumpf sprach, verbleibt nur noch der folgende Typ in der engeren Wahl:
- Wild WTS
Für den 5. Juni 1916 ist im oben genannten Buch die Notlandung einer Wild WTS vermerkt. Leider steht im Buch nicht, wo sie notlandete. Immerhin steht aber, dass sie am 8.9.1915 in Betrieb genommen wurde, die Immatrikulationsnummer 133 trug und bei der Notlandung Totalschaden erlitt. Irrtum vorbehalten, dürfte es sich somit um die Wild WTS Nr. 133 gehandelt haben. Die OGS wird noch versuchen, den Notlandeort zu ermitteln, um völlige Gewissheit zu haben. Sollte es nicht Bärenbohl gewesen sein, geht die Suche eben weiter.
Quellen: - «Blosse Füsse, blutige Zehen, blaue Wunder», Albert Burkhardt 1997, 50 - «Die Flugzeuge der schweizerischen Fliegertruppe seit 1914», Verlag Th. Gut & Co, Stäfa, 1979, Seite 52