Jedermann kennt die uralte Sportart des Schuhfahrens (nicht Skifahrens) auf den sogenannten Schliifenen: Man präparierte ein flaches Stück einer Strasse, eines Platzes oder eines Abhangs bei eiskaltem Wetter mit Wasser, sodass eine längliche Eisspur entsteht. Ist das Wasser einmal zu Eis gefroren, nimmt man Anlauf und saust auf den Schuhen der Schliifi entlang oder eben auch hinunter. Solche Schliifenen gab es ganz vereinzelt auch an Abhängen. Vereinzelt deshalb, weil solche Schliifenen doch etwas gefährlicher waren. Berühmtheit oder eher Berüchtigtheit hat die bekannte Schliifi am Höhenring in den 1960er Jahren erlangt, welche in die ehemalige Kiesgrube Süd hinunter führte. Die war allerdings so steil, dass sich niemand getraute, sie auf den Schuhen zu befahren. Man benütze einen Schlitten und wusste zum Vornherein, dass man stürzt.
Viel angenehmer, aber dennoch eine kleine Mutprobe war die Schliifi am Südhang des Schulhauses Buhn. Ich habe diese Schliifi nie benützt, aber Marcel Fisler erinnert sich: "Beim Schulhaus Buhn gab es einen Hang, ungefähr einhundert Meter lang, mit idealem Gefälle für Wintersport in der Pause. Während die Mädchen ihre zarten Händchen in wärmende Muffs steckten und in kleinen Grüppchen schlotternd herumstanden, zogen wir Knaben schnurstracks zu diesem Hang. Mit Schuhen, deren Sohlen schon etwas abgenützt waren, sausten wir diesen Hang hinunter wie auf Skiern. Es war eine der Disziplinen, in denen ich es zur Meisterschaft brachte, meine Fahrt war immer die Weiteste, wobei ich vom zweifelhaften Vorteil profitierte, dass das Profil meiner Sohlen diesen Namen schon lange nicht mehr verdiente. Die Buben aus besserem Haus mit gutem Schuhwerk konnten da nur neidisch zusehen."