Kleine Lehmgrube an der Kante des Buchholzrains zwischen den Häusern von Maler Nussbaumer und dem Getränkehändler Stettbacher. Die Grube lag näher bei Nussbaumer und war noch in den Jahren 1951/52 vorhanden. Sie war mit einem Drahtgitter versperrt. Um die Grube, die etwa die Grösse der Grotte an der Seebacherstrasse hatte, standen Büsche, sodass sie von aussen kaum erblickt werden konnte. Die Wiese unterhalb wurde von Bauer Schnellmann bewirtschaftet. Alle Grundstücke waren eingehegt und es gab einen kaum mehr sichtbaren Trampelpfad, der nur noch für abenteuerlustige Buben jüngeren Alters von Interesse war.
Da Bauer Schnellmann hier eine Heuwiese unterhielt, stand das Gras oft so hoch, dass man den Weg kaum mehr sah. Die Grube selbst hatte die Form einer nur ganz leicht nach innen geneigten Höhle. Die Höhlenwand, die steinig wirkte, war gelblich. Neben Büschen wuchs auch viel Unkraut. Zu dieser sehr gut versteckten Höhle wurde ich damals als 10 Jahre alter Bub im Jahre 1953 von einem etwas älteren Buben hingeführt. Der erzählte allerlei Geheimnisvolles über die Höhle, so etwa dass man früher ganz tief hinunter steigen konnte. Nach einem kurzen Augenschein durch den rostigen Maschendrahtzaun ging es dem Hag entlang weiter zur Käshaldenstrasse.
Später, so um 1957 nahm ich erneut diesen Trampelpfad unter die Füsse, konnte aber von der Höhle nichts mehr finden. Sie war wie vom Erdboden verschwunden und musste zwischenzeitlich zugeschüttet worden sein, was wahrscheinlich ein ganz unauffälliges Unterfangen war. Nichts deutete mehr darauf hin, dass hier die letzten Ã?berreste einer alten Lehmgrube lagen, von der Ernst Benninger und Walter Keller schrieben, dass es sie gegeben haben muss. Ob es nun die von Nussbaumer oder jene von Schaffner war, scheint unerheblich und ist noch völlig offen.
Diese an sich bedeutungslose Erinnerung zeigt, dass die beiden Recht hatten. Sowohl die Bauern Werner Schnellmann und Ernst Minder als auch Gärtner Hans Kaspar Schaffner wussten 2002/3 von dieser Höhle erstaunlicherweise nichts oder nichts mehr und ich begann langsam an mir zu zweifeln und fragte mich, ob ich das alles nur geträumt habe. Doch ist die Erinnerung noch so plastisch, dass ich es unmöglich geträumt haben konnte. Daher bleibe ich dabei, ich habe die Höhle oder zumindest den Eingang derselben gesehen. Die zweite Grube auf dem Grundstück von Hans Schaffner wird hingegen bestätigt. Diese wurde allerdings schon lange vor meinem Zuzug nach Seebach zugedeckt, sodass sie damals keine Rolle gespielt haben konnte. Siehe unter Scherbenberg!
Quellen: - OGS-eigene - Trudi Porchet-Nussbaumer - Ernst Benninger 2001, 76 - Seebacher Nachrichten 1967, Nr. 11 Bericht Walter Keller