Das Wasserleitungsnetz der Stadt Zürich gilt als vorbildlich und die Wasserwerke investieren jährlich viel Gled in die Erneuerung der Wasserleitungen. Das schliesst allerdings nicht aus, dass es da und dort einzelne Abschnitte des Leitungsnetzes schaffen, ein Greisenalter zu erlangen. So geschehen im Jahre 2008 in Seebach, wo im Frühling an der Kolbenacker(strasse), im Sommer an der Schaffhauserstrasse neben der Migros, im Herbst an der Rümlangstrasse und nun im November an der Friesstrasse je eine uralte Gussrohrleitung aus den 1930er Jahren barst und erhebliche Schäden anrichtete.
Das ist allerdings nicht Seebach-typisch, sondern kommt auch in anderen Stadtquartieren vor, wie etwa Anfang November in Altstetten usw. Es gibt zwei Arten, das Wasserleitungsnetz in Schuss zu halten: Die eine ist, man lässt die Rohre so lange im Boden, bis sie platzen und ersetzt dann jeweils das geborstene Rohr. Auf diese Art erreicht garantiert jedes Rohr sein Maximalalter. Das reduziert die Unterhaltskosten des Netzes, verursacht aber Mehrkosten für die angerichteten Wasserschäden. Die andere Art ist, die Rohre bei Erreichen eines sicheren Alters von z. B. 50 Jahren generell zu ersetzen, was mit deutlich höheren Unterhaltskosten verbunden ist, dafür aber nur noch selten Kosten infolge Wasserschäden mit sich bringt. Aufgabe der Wasserversorgung ist es, hier den goldenen Mittelweg zu finden, bei dem die Kosten am niedrigsten sind. Bei rechtzeitigem Ersatz der Wasserrohre lassen sich die Kosten dadurch senken, dass man sie zeitgleich mit anderen Arbeiten ausführt, bei denen ebenfalls die Strasse geöffnet werden muss. So gesehen, sind die vier Vorkommnisse in Seebach im Jahre 2008 also lediglich Nebenerscheinungen dieses Balanceaktes. Nach einigen Jahre Ruhe in Seebach barst am Karsamstag 2012 erneut eine Wasserleitung in der Nähe der Tramhaltestelle Seebacherplatz.
Quellen: - OGS-eigene - Tages-Anzeiger Sept./Nov. 2008 - Beat Czybik (beobachtete den Schaden am Karsamstag 2012)