Im Rahmen des Handfertigkeitsunterrichts für Knaben konnten sich in den 1950er Jahren die Buben ab der 4. Primarschulklasse zum Kartonnage-Kurs, kurz Trücklikurs und noch kürzer Trück genannt, anmelden. Der Kurs war nur für Buben bestimmt und bildete eine Art Gegengewicht zur Nähschule der Mädchen, kurz Nääschi genannt. In meiner Klasse, geführt durch den bekannten und beliebten Lehrer Emil Krönert, hatten die Buben den Vorzug, dass sie ihre Trückli und anderen Kartonarbeiten mit Heissleim kleben konnten, der viel schneller trocknete als der normalerweise verwendete Fischkleister. Gestanklich gab es aber zwischen den beiden Leimen keine Vorteile, denn beide waren für die Nase sehr kräftig wahrnehmbar.
Den Heissleim-Apparat beschaffte sich der Lehrer aus der eigenen Schatulle, das hat er mehrmals betont, wohl mit dem Hintergedanken, dass die Buben dann dem Gerät mehr Sorge tragen würden. Das hinderte aber gewisse Buben nicht daran, den Leimtopf absichtlich aussen zu verschmieren, was dazu führte, dass dieser Leim einbrannte und den Leimkocher bald einmal etwas wrackartig aussehen liess.
Der Handfertigkeitsunterricht für Knaben wurde schon 1892 durch den Seebacher Lehrer David Wohlgemuth eingeführt. Auch Reallehrer Walter Urech erteilte diesen Unterricht in den 1940er und 1950er Jahren und wohl auch noch später. Ã?berliefert ist ferner noch ein Herr Zäch, welcher anscheinend nur diesen Unterricht erteilte, denn er findet sich sonst auf keinen Lehrerlisten, Irrtum vorbehalten. Herr Zäch wohnte in den frühen 1960er Jahren in jenem Wohnblock an der Katzenbachstrasse, welcher direkt hinter der Bäckerei Hippin stand.