Der Vater von Albert Bader und Gründer der Modellschreinerei an der Ausserdorfstrasse 7 soll einmal aus Spass den Pöstler Walter Keller gefragt haben, ob die Post auch Steine befördere. Walter Keller erklärte ihm daraufhin beamtengetreu, dass das grundsätzlich möglich sei, wenn er jeden Stein mit Adresse und Absender versehe und den Stein vorschriftsgemäss mit einer Schnur einbinde und richtig frankiere.
Ein paar Tage später gab Albert Bader sen. bei der Post Seebach, damals noch an der Schaffhauserstrasse 452, allen Ernstes bei der Posthalterin Frau Walder einen unverpackten etwa 20 kg wiegenden Wackerstein auf, umbunden mit dicker Schnur und ordnungsgemäss frankiert und adressierte ihn an sich selbst. Am nächsten Tag musste nun der arme Pöstler den schweren Stein per Velo mit Anhänger auf seiner ganzen Tour bergauf und -ab mitschleppen, denn das postalische Ziel des Steins war die Ausserdorfstrasse 7 und die lag ganz am Schluss seiner Tour. So lieferte der brave Pöstler den Stein ziemlich verschwitzt, aber zuverlässig wie die Post nun mal ist, ab.
Der Lausbubenstreich wurde in den Beizen bald überall zum Besten gegeben. Hinter vorgehaltener Hand wurde dann gemunkelt, dass dieser Scherz den Albert Bader sen. einen Harass Wein gekostet haben soll. Soviel soll Walter Keller im harten Poker mit dem Absender später herausgeschunden haben. Rein privat natürlich. Damals hat die Post noch keine Werbung auf ihren Veloanhängern gemacht, sonst hätte sie vielleicht geworben: Die Post bringt auch Steine!