In den frühen 1950er Jahren war es üblich, dass man sich mit den kleineren Buben und Mädchen, aber auch mit den Lehrlingen und Lehrtöchtern so seine Scherze machte.
So kam es vor, dass man vor allem die kleineren Kinder in den Lebensmittelladen LVZ Schönauring schickte, weil es dort gratis Haumiblau- und Ibidumm-Zeltli gäbe. Gross war dann die Enttäuschung, wenn die Filialleiterin Frau Zollinger den Kindern erklären musste, was Haumiblau und Ibidumm bedeutete. Wenn die Kinder dann allzu traurig waren, dass sie nichts bekamen, schenkte sie ihnen zum Trost ein paar Suguszeltli und meinte, dass die Zeltli jetzt Sugus heissen. Gleichzeitig bat sie die Kinder, jenen Personen, welche sie in den Laden schickten zu zeigen, dass sie die Zeltli bekommen hätten. So ärgerte sich manch grösserer Bub, weil sein Scherz misslang und Frau Zollinger freute sich schelmisch darüber. Da ihr Budget beim LVZ für solche Scherze nicht so gross war, blieben die Sugus-Zeltli aber die Ausnahme.
Etwas anderes erzählte man vom Drogisten Alfons Arnold an der Schaffhauserstrasse. Er führte von früher her, als sein Laden noch ein Kolonialwarengeschäft war, weiterhin Sugus-Zeltli, Bärendreck und dergleichen. Alfons Arnold soll fast immer ein Einsehen mit den kleinen Kindern gehabt haben, selbst wenn sie fast jeden Tag betteln kamen. Man stelle sich einmal vor, um wie viel besser seine Jahresbilanz ausgesehen hätte, wenn er etwas strenger gewesen wäre!
Zum Sugus-Zeltli fällt mir noch ein, dass wir Kinder damals immer wieder darüber rätselten, was Sugus denn bedeute. Hartnäckig hielt sich die Deutung, dass es vom Schweizerdeutschen 'sug us' komme, was 'sauge aus' bedeutet. Nicht alle Buben waren sich da einig, denn es gab auch welche, die glaubten es hätte etwas mit dem Namen des Herstellers 'Suchard' zu tun.
Suchard meint dazu lediglich, dass Hans Konrad Lichti, der damalige Direktor von Suchard, in einer seiner zahlreichen Filialen in Europa in Krakau, Polen, ein besonders weiches Zeltli entdeckte, das er fortan in der Schweiz vermarkten wollte und ihm den Namen Sugus gab. Es kam in der Schweiz 1931 auf den Markt und wurde später auh in anderen Ländern vertrieben. Grund für den Namen war lediglich, dass dieser leicht auszusprechen war und hinderschi und fürschi gelesen das gleiche Wort ergab. Damit liess auch Hans Konrad Lichti leider offen, was Sugus denn genau bedeutet.
Quellen: - OGS-eigene - Website von Suchard, Geschichte von Sugus