Landwirtschaft – Landwirte von 1800 - 1899 – historisch
Landwirt. Köschenrütistrasse 11. Heinrich Beutler wurde als Oberhausemer im Jahre 1799 durch die französische Besetzung der Schweiz 'vollautomatisch' zu einem Seebacher, indem die Besatzungsmacht die Gemeindegrenzen im Kanton Zürich teilweise neu ordnete und Oberhausen Seebach zuteilte. 1803 wurde Oberhausen aber wieder von Seebach abgetrennt. Dies nahm Heinrich Beutler zum Anlass, in Seebach zu bleiben, wozu dann doch ein Umzug nötig wurde. Er wohnte offenbar von Anfang an an der Köschenrütistrasse 11 und wurde 1815 in Seebach eingebürgert. Er erwarb 1820 einen Achtel des Bauernhauses, in welchem er schon zuvor wohnte. Das war möglich, weil das Bauernwohnhaus ein reines Wohnhaus war, welches mehrere Wohnungen umfasste.
Die Beutlers hatten 3 Söhne namens Hans Heinrich (1815-1869), Rudolf (1817-1878), nebenamtlich Schulpfleger und David (1821-1875). Die letzten beiden heirateten Töchter aus Seebacher Geschlechtern. Sie erwarben den Hof an der Seebacherstrasse 92, später Steinfelshaus genannt. Nebenbei betrieben sie auch den Weinbau in der Käshalde. Hans Heinrich hingegen erlernte den Beruf des Bäckers. Er machte seine Lehre auf der Platte in Unterstrass in der Zeit um 1830 bis 1833. Zu noch unbekannter Zeit kehrte er nach Seebach zurück. Höchstwahrscheinlich war er jener Bäcker, welcher 1841 in einem der beiden kleinen Häuschen an der Seebacherstrasse 59 direkt unterhalb der Niklauskapelle eine kleine Bäckerei einrichtete. Gesichert ist in jedem Fall, dass er 1849 das neu erstellte Haus an der Aspstrasse 5, später Hertensteinstrasse 25 erwarb, welches von Anfang an mit einer grossen Backstube ausgestattet war. Er betrieb sein Gewerbe danach bis zu seinem Hinschied im Jahre 1869. Sein Nachfolger wurde dann Friedrich Gross, mehr siehe dort!
Die drei Brüder hatten nicht sehr viel männlichen Nachwuchs, welcher zudem meist abwanderte. Erwähnt werden der Wegzug nach Thalwil und Wipkingen. Im Jahre 1913 gab es nur noch den Johannes Beutler an der Buhnstrasse, von Beruf Färber, von dem aber noch nicht geklärt ist, ob er ein Nachkomme der eingangs erwähnten Beutlers ist. 1931 gab es keine Beutler mehr in Seebach.
An anderer Stelle las die OGS von einer 'Erbengemeinschaft Heinrich Beutler' als Liegenschaftenbesitzerin. Vermutlich war damit die Eigentumswohnung der Eltern an der Köschenrütistrasse 11 gemeint, als diese verstorben waren. Ã?ber den Namen der Frau von Heinrich Beutler fand die OGS wie üblich keine Informationen, da damals die Frau als Besitz (!) des Mannes galt und nur selten speziell erwähnt wurde.
Quellen: - «Unser Seebach», Seiten 42, 44 - Neujahrsblatt Zürich 11/12, 1985, Die alten Geschlechter von Seebach - ZKB-Büchlein 1994, Zürcher Familiennamen - Adressbücher von Seebach, 1913, 1931