Landwirtschaft – Landwirte von 1900 - heute – historisch
Landwirt auf der Buhn. Buhnstrasse Nr. 10-12, neue Assek-Nr. 280. Voller Name: Emil Fretz-Sturm. Es war jenes Haus, welches noch etwas höher an der Buhnstrasse lag als dasjenige der Werners. Emil Fretz verkaufte sein Bauerngut 1896/97 an den Baumeister Johann Rudolf Wiederkehr. Das ursprüngliche Bauernhaus der Fretz' baute dieser in ein Wohnhaus um. Ein späterer Mieter war eine Familie Roth von 1936 bis 1939 mit Frau und einem Kind namens Ernst.
Nach dem Wegzug von der Buhnstrasse übernahmen Emil und Krescentia Fretz-Sturm 1897 das Hotel-Restaurant Sonne an der damals noch Aspstrasse genannten Hertensteinstrassse. Mehr zur Sonne siehe dort! Die Fretz' hatten 3 Töchter (Namen nicht bekannt) und 2 Söhne (Rudolf und Heinrich). Emil Fretz selber arbeitete tagsüber bei Glas Grambach AG, während seine Frau und die älteste Tochter Hotel und Restaurant führten. Auf der nebenstehenden Foto kann man die Eltern Fretz auf etwa 40-45 Jahre schätzen. Siehe auch unter Rudolf Fretz!
Emil und Krecentia Fretz-Sturm übergaben die Sonne aus unbekannten Gründen im Alter von etwa 55 Jahren vor 1913 an Rudolf Huggenberger und zogen an die Bühlstrasse, nach 1933 Bühlwiesenstrasse genannt, Assek.- Nr. 582, in ein eigenes Haus. Krescentia Fretz verkaufte nun Modewaren und Emil Fretz arbeitete wieder als Heizer, vermutlich weiterhin bei Grambach und wie es scheint, über sein 65. Altersjahr hinaus. Sein Sohn Heinrich war Elektrowickler von Beruf und erwarb gleich neben seinen Eltern ebenfalls ein Haus (Assek.-Nr. 581). Das alles kann man im Adressbuch von Seebach 1913 leicht heraus lesen.
Gemäss Adressbuch von 1931 wechselten die Eltern Fretz ihr Haus und wohnten dann neu an der Buhnstrasse 3. Emil Fretz wird nunmehr wieder als Glasschleifer bezeichnet, genau wie das Emma Schulthess-Meier in ihren Memoiren auch erwähnte. Etwas irritierend ist hier seine Berufsbezeichnung, da er 1931 längst pensioniert war, doch neigen viele Pensionäre dazu, auch weiterhin ihren ehemaligen Beruf zu nennen, denn die Berufsangabe «Rentner» ist selten zu finden. Ebenfalls etwas irritierend ist, dass seine Frau Krescentia Fretz-Sturm, Hausfrau, mit einem eigenen Eintrag erscheint. Das war damals in den Adressbüchern eigentlich unüblich, da man damals eine Hausfrau als 'Besitz' des Mannes betrachtete und sie stets mit gemeint war. Sein Sohn Heinrich wohnte weiterhin an der Bühlstrasse 20, arbeitete nun als Schlosser und war verheiratet mit einer geborenen Keller, während Sohn Rudolf an der Zürichstrasse 71 wohnte, Briefträger und Velomechaniker war und mit einer geborenene Müller verheiratet war. Ã?ber die 3 Töchter der Fretz' kann erst nach einer systematischen Suche mehr ausgesagt werden, da offenbar alle entweder weggezogen oder verheiratet waren und wegen den neuen Namen so leicht nicht mehr aufzufinden sind. Eines der Mädchen könnte Lina geheissen haben.
Quellen: - Ernst Roth (wohnte im Hause der Fretz) - Emma Schulthess-Meier 1987 - Adressbuch von Seebach 1931 - Adressbuch von Seebach 1913 - Adressbuch der Stadt Zürich 1950