Ehemaliger Bauernhof an der Hertensteinstrasse 19, später 47/49. Assek-Nr. alt 21, neu 144. Erbaut um 1680, abgetragen 1950. Es wohnten dort über viele Generation die Bauerngeschlechter Maag (1700 - 1800), Salomon Ehrensberger (1812) und Johann Meyer, genannt Nägeli (Gemeindepräsident, vor 1848).
In den Seebacher Nachrichten Nr. 12 von 1967 war zu lesen, dass in dem Hause irgendwann zwischen 1800 und 1900 auch gewirtet worden sein soll. Das Restaurant trug den Namen «Herberge Nägeli». Weiter war zu lesen, dass dort die meisten Fuhrwerke auf ihrem Weg von Rümlang nach Zürich einen Halt einschlugen. Die Rümlangstrasse, heute Hertensteinstrasse und damals noch Teil der Aspstrasse, war früher die einzige gut ausgebaute Strasse auf dieser Strecke. Die Riedenholzstrasse war zwar auch durchgehend begehbar, aber mit Fuhrwerken nur schwer befahrbar.
In «Unser Seebach» steht, dass im Nägelihof scheinbar nie ein echter Nägeli wohnte und dass der Name des Hofes vermutlich im Zusammenhang mit einem Aussendorfer Geschlecht, dem die Meyers vermutlich entsprossen und daher diesen Übernamen trugen.
Walter Aeberli war so freundlich und hat für die OGS die Eigentümer des Nägelihofs seit 1812 heraus gesucht:
1812: Salomon Ehrensperger (Gemeindepräsident 1814) 1813: Heinrich Früh 1833: Heinrich Maag (Gemeindepräsident ab 1835) 1848: alt Gemeindepräsident Johannes Meyer-Nägeli* 1879: Johs Meyer-Nägelis Erben 1880: Johs & Jakob Meier, Gebrdr. 1884: Jakob Meier, Sektionschef 1895: Jak. Meier, Sect. Chef bis 1898 1896: Hrch. Aeberli statt obigem 1900: Hrch. Bachmann, Landwirt 1923: Jakob Ryf 1928: Blum Jakob 1932: Dr. Otto Geier + Pfarrer Edm. Ernst
*) der Eintrag lautete für 1848 wörtlich etwas unpräzise: "alt Präsident Johs Meier-Nägeli".
Erstaunlich ist, dass das Haus offenbar bei den Gemeindepräsidenten sehr beliebt war, wie man der Liste entnehmen kann.
Das Ergebnis zeigt, dass es somit Herr und Frau Johannes Meier-Nägeli waren, welche von 1848 bis 1879 als Eigentümer für den Hofnamen verantwortlich zeichneten. Dass der Hof aber den Namen seiner Frau trug verrät, dass wohl sie die Wirtin war. Da aber der Vater von Johannes Meyer schon bis etwa 1840 Wirt im vorderen Wirtshaus war, fiel der Apfel offenbar nicht so weit vom Pferd!
Das Haus wurde gegen Ende der 1940er Jahre von der Baugenossenschaft Glatttal Zürich (BGZ) aufgekauft. Kurz vor dem Abbruch im Jahre 1950 wohnte nur noch die Witwe Gerbina Spotti in dem Hause.