Der östlich der Schaffhauserstrasse gelegene Hof trug die alte Assek-Nr. 103, neu 43-46 und bestand aus einen Wohnhaus mit Anbau, einer separaten Scheune direkt an der Strasse und einem separaten Schuppen hinter dem Wohnhaus. Die Adresse lautete zuletzt Schaffhauserstrasse 594, um 1913 Hohenstiegeln 43. Das Haus wurde 1838 erbaut und 1984 abgetragen.
Als ältester Bewohner fand die OGS bis jetzt für 1875 Heinrich Wüst. Nach seinem Hinschied übernahmen Heinrich Wüsts Erben den Hof. Dies wird durch das Brandassekuranz-Steuerverzeichnis von 1892-96 bestätigt. 1913 wird als Eigentümer Friedrich Eugen Welti-Amberger, Landwirt, genannt und ab 1938 übernahm dann Johann Jakob Rosenberger den Hof, welcher bisher im Bühlhof bauerte. Mehr zu diesem Bauerngeschlecht siehe unter Johann, Jakob Rosenberger. Von diesem Haus gibt es noch etliche Aufnahmen, siehe ebenfalls dort!
Der Hof stand recht nahe an der verbreiterten und abgeteuften Schaffhauserstrasse und zwar genau bei der sehr spitzwinklichen Abzweigung der Hohenstiegelnstrasse. Diese Schreibweise war die offizielle Schreibweise in Opfikon-Glattbrugg. Hochstiglen entspricht nicht dem Seebacher Dialekt von 1957. Damals sagte jedermann Hoeschtigle. In Oberhausen und Glattbrugg sagte man damals Hooschtigle und leicht verhochdeutscht ist der Name als Hostiglen anzutreffen. Also auch hier noch etwas Ungereimtheiten.
Die Hohenstiglenstrasse lag nur etwa 90 Meter auf Seebacher Boden. Besonderheit dieser Strasse: Die Hohenstiglenstrasse repräsentierte die frühere Linienführung der Schaffhauserstrasse und stieg noch ein paar Meter zu den dortigen Höfen an um nach der Zufahrt wieder etwas abzufallen und wieder in das neue Strassenbett der Schaffhauserstrasse zu münden.
Auf einer Foto von Willy Burkhardt von 1957 ist der Hof noch in Betrieb. Dr. Paul Guyer schreibt im Strassennamenbuch von Zürich, dass die erst 1966 erstellte Stiglenstrasse zum Hof Hochstiglen führe. Die OGS kann sich für das Jahr 1961 noch an den Hof erinnern, da ich damals bei der Contraves arbeitete und mehrmals täglich an diesen Haus vorbei ging.
Quellen: - Strassennamenbuch der Stadt Zürich - Thuri Meier, Werner Wettstein (Strehler/Wettstein) - OGS-eigene - Ernst Benninger - René Peter - Hans Nick (Foto) - Adressbücher 1913, 1931, 1950 - Assekuranzlisten, diverse