Eigentlich kein wirklich echter Flurname, so wenig wie etwa die Bahnhalden oder die Grünhalden, sondern eine neuere Schöpfung. Er diente anfänglich aber wie ein Flurname und verlor seine Bedeutung als solcher erst, als alles überbaut war. Er ist eine Ableitung oder Neubildung des Seebacher Gemeinderates von 1932. Diese war auch nicht gedacht, um den Abhang neu zu benennen, sondern diente lediglich als Basis für die umzubenennende Felsenbergstrasse.
Die Tramhaltestelle bekam dann ebenfalls den neuen Namen Felsenrainstrasse. Dabei entwickelte sich bei den Tram-Kondukteuren der Kurzruf Felsenrain ab 1934. Als in den 1960er Jahren der kondukteurlose Trambetrieb eingeführt wurde, überboten sich die Tramführer gegenseitig mit immer undeutlicheren oder noch kürzeren Haltestellennamen, denn sie hatten wahrlich anderes zu tun, als sich auf die deutliche Aussprache zu konzentrieren, denn an dieser Stelle zwängten sich die Autos damals aus fünf verschiedenen Strassen über den Platz und bedrängten die Tramzüge.
Die kürzeste Form, die mir ins Ohr schwebte, war «Felse» und das war um etwa 1960. Dieser «Sport» der Trämler lag damals nicht nur an der Maulfaulheit oder am dichten Verkehr, sondern wohl auch an der damaligen Lautsprechertechnik, die man mit «vollem Klang aus dem Blecheimer» beschreiben könnte. Felsenrain blieb stets Kürzel für den nie so getauften dortigen Platz. Sprach man vom Felsenrain, dachte jedermann an den Felsenrainplatz, aber sicher nicht an die Felsenrainstrasse.
Quellen: - Liste der Strassennamen des Seebacher Gemeinderates vom 9.9.1933 - OGS-eigene