Lage: Der Tanngarten erstreckte sich über die Grundstücke 833, 834 und 835 (alte Nummerierung) und lag in der Binz hangseitig an der heutigen Rümlangstrasse, damals noch Landstrasse genannt.
Deutung: Vermutlich trug er diesen Namen, weil das Grundstück einerseits Gärten und andererseits einen lockeren Tannenbestand aufwies.
Keinesfalls hat er etwas zu tun mit dem später hier domizilierten Tanner, diese kamen erst, nachdem der Flurname schon urkundlich geworden ist. Der Tanngarten war am 30.11.1817 im Besitze eines Felix Truninger und zeichnete sich dadurch aus, dass sich in seinem Untergrund Steine aus plattenartigem Kalkmergel abbauen liessen. Schon 1664 wurden ganz in der Nähe Steine für den Bau der Niklauskapelle abgegraben.
Felix Truninger verpflichtete sich, die Steine für den Bau des Schulhauses Buhnrain 1 bereitzustellen und der Gemeinderat wiederum verpflichtete ihn, den Platz nach erfolgtem Steinabbau wieder herzurichten. Daher wäre es eigentlich gar nie möglich gewesen, herauszufinden, wo sich die Grube seinerzeit befand, wäre da nicht eine Luftbildaufnahme der «Swissair Foto» etwa aus dem Jahre 1952, welche die ehemalige Grube durch eine andere Farbe des Grases verriet.
Die Swissair hat also sozusagen ohne Absicht auch Luftbildarchäologie betrieben. Das reine Steinvolumen des Schulhauses betrug grob gerechnet etwa 250 m³, welches Felix Truninger wieder hinterfüllen musste. Wahrscheinlich kein billiges Unterfangen. Die genaue Lage des Tanngartens ist ebenfalls bekannt: Er lag zwischen der Abzweigung der Käshaldenstrasse und dem ehemaligen Areal der Gärtnerei Schaffner. Alle diese Angaben konnten direkt oder indirekt aus einer frühen Arbeit von Reinhard Ochsner zum Bau des alten Schulhauses Buhnrain1 1 von 1818 entnommen werden. Diese Unterlagen befinden sich im Archiv des QVS.
Quellen: - Ernst Benninger 2001, 76, unter Leimgrübel - Reinhard Ochsners Bericht zum Bau des alten Schulhauses von 1818