Das Niederlochhögerli, auch Niederlochstützli genannt, ist ein ehemaliger Hügel an der früheren Kreuzung der heutigen Ohmstrasse und der Bahnlinie Örlikon-Wallisellen bis 1855. Bis 1853 überquerte die alte Hauptstrasse diesen Hügel in milder Steigung und sanftem Bogen. Der grösste Teil des Hügels lag auf Örliker Grund, doch sein unterster Ausläufer reichte bis an die Binzmühle heran, weshalb er auch zu Seebach gezählt werden darf. Der Name hat sich sekundär von der nahen Geländesenke auf den Hügel übertragen. Die Bezeichnung Niederlochhögerli ist nicht schriftlich überliefert, doch war Niederlochstützli für den Rest des Berges um 1950 bei alten Örlikern noch lebendig, zumal ja ein Teil des Högerli überlebte. Niederlochstützli hiess zuletzt noch der steile Anstieg der Affolternstrasse ab der Schaffhauserstrasse.
Die Kuppe des Hügels wurde 1853 abgetragen und für den Dammbau der Bahnlinie benützt. Auf der Wildkarte von 1850 ist diese Kuppe noch eingezeichnet. Das ganze Högerli war ca 14 m hoch, von der Friesstrasse aus gerechnet und 18 m von der Binzmühle aus. Es war ein kleiner Endmoränenhügel des Binzmühlearms des Linth-Rheingletschers. Vom Hügel soll noch ein anderer Name schriftlich überliefert sein: Tüfelsbüel. Dieser Name hörte ich ein einziges Mal von meinem Grossvater Jakob Wirz. Beide Namen sind abgegangen. Der östlich gelegene Abhang existiert immer noch, jedoch ohne Gipfel, wird infolge der Überbauung jedoch nicht mehr als Hügel empfunden. Robert Kübler, der dort in den 1920er und 1930er Jahren aufgewachsen war, wusste vom Högerli nichts und hörte auch die Namen nie. Sie dürften daher nur noch vereinzelt überlebt haben und schon damals nicht mehr als Erinnerungswert gehabt haben. Mein Grossvater hingegen war 20 Jahre älter als Robert Kübler und kannte die Namen noch.
Quellen: - Jakob Wirz - Wildkarte 1850 - Gemeindechronik von Örlikon - Robert Kübler (kannte die Bezeichnung nicht mehr)
Auf diesem Plänchen sieht man, dass der Flurname Niederloch (unterstrichen) im Jahr 1879 noch bekannt war. Diese Zeichnung wurde von Reinhold Ochsner erst 1909 erstellt, sodass der Flurname also auch noch später bekannt gewesen ist.