Hier ist der Sachverhalt keineswegs doppelt wiedergegeben, wie man vermuten könnte, sondern das Matt bedeutet hier feucht, da es offensichtlich in der gallorömischen Bedeutung zu verstehen ist, was schon allein aus den vielen Hinweisen auf Nässe in diesen Wiesen erkennbar ist (Tuggen, Greblimatt, Rosenächerli, Flecketen Weg, Schwanndenwiesenbach. Heumatt, im Müsli usw.). Es ist generell darauf hinzuweisen, dass bei der Flurnamenforschung oft (aber nicht immer) dem über das Mittellateinische als Substrat erhalten gebliebenen, keltischen Bedeutungselement etwas zu wenig und dem alemannischen etwas zu starke Bedeutung beigemessen wird.
Wenn nicht ein eindeutiger Hinweise auf alemannische Benennung vorliegt, sollte stets auch die Gegend genau beobachtet werden, da viele wasserverwandte Worte aus dem Keltischen oder von noch älteren alteuropäischen Sprachen möglicherweise ursprünglichere Erklärungen liefern können. Die Ureinwohner sind in Seebach nie ausgestorben. Sie verloren ihre keltische Sprache wohl um 100 n. Ch. und sprachen danach einen stark keltisch geprägten mittellateinischen Akzent, der nach der Landnahme der Alemannen allmählich in deren Sprache aufging. Ã?ber die ganze Zeit hinweg konnten sich dadurch ursprünglich keltische Flurnamen halten, weil eben die Ureinwohner weiterhin hier lebten und diese weitergaben. Zwar sind die meisten dieser Flurnamen heute als germanisch zu deuten, doch ist dies eben oft nur eine Umdeutung und wiedergibt nicht die ganz ursprüngliche Bedeutung. Gerade darauf sollte eine vertiefte Flurnamenforschung aber eintreten.
Besonders interessant ist die Parallele zum Mattacker. Auch dort lag eine sehr feuchte Wiese neben einem Acker vor und zeigt damit, dass jene Stamm-Flurnamen in Seebach, welche das Wort Matt enthalten, eine sehr alte Vergangenheit haben. Davon sind natürlich die aus Stamm-Flurnamen gebildeten Sekundärnamen ausgenommen. Die können viel jünger sein.