Lage: Im hinteren Bereich des Seebacher Stierenrieds.
Deutung: Nach Ernst Benninger kommt hier eine umgedeutete ehemalige Rooswiese nicht in Frage, da sie zu weit weg von einem Hof gewesen wäre. Es handelt sich, wiederum nach Ernst Benninger, folglich um eine Pferdewiese. Diese Deutung wird unterstützt durch die Art der dortigen Wiesen, die auch Ruchwiesen genannt wurden. Er weist unter diesem Flurnamen darauf hin, dass ruche Wiesen nur einmal jährlich gemäht und dann den Tieren zum Weiden überlassen wurden.
Hier möchte die OGS darauf hinweisen, dass «roos» nicht nur ein alemannisches Wort war, sondern ebenfalls ein keltisches, wo es feucht und sumpfig bedeutete. Diese Wiesen waren beides, sodass auch in Betracht gezogen werden sollte, dass diese Wiesen ihren keltischen Namen über die Zeit bewahren konnten und um etwa um 1200-1500 umgedeutet wurden, aufgrund der neuen Nutzung als Pferdeweide. Dies gäbe beiden Deutungsansätzen Recht.
Es ist noch darauf hinzuweisen, dass sehr viele Rossweiden, Rosswiesen tatsächlich umgedeutete Roswiesen sind, also Wiesen bei einem Roos. Eine Rooswiese würde allerdings die Vermutung unterstützen, dass es im Hürst schon seit langer Zeit einen Hof gegeben haben müsste. Es sei nur an den mutmasslichen römischen Gutshof Hürst erinnert. Siehe dort! Auf dem Zehntenplan von 1820 findet sich dort aber kein Hof.