Deutung: Dieser Flurname ist seit 1425 urkundlich überliefert, dürfte aber noch um einiges älter sein. Die Endung -matt hat hier gallorömischen Ursprung und Bedeutung, das Gesamtwirt ist aber eine alemannische Bildung. Allerdings wurde es zu einer Zeit gebildet, als für feuchte Wiesen der Ausdruck Matte noch verstanden und benützt wurde. Die Endung ist somit ein gallorömisches Substratwort. Begründung: Ist das gallorömische Substrat an erster Stelle im Wort, dann dürfte es sich um ein ursprünglich gallorömisches Wort handeln, steht es am Schluss, dann ist es eher ein von den Alemannen benütztes gallorömisches Substratwort. (galloröm mat = feucht).
Matt bedeutet mehr als nur Dauerwiese, die gemäht wird. Das Wort Matt ist eine Verschmelzung des gallorömisch «mat» mit dem althochdeutschen «mato» und dem mittelhochdeutschen «matte». Im Schweizerdeutschen hat die gallorömische Form bis heute überlebt. Da die Alemannen in der Schweiz anfänglich ausserhalb der gallorömischen Siedlungen wohnten, also auf hügeligem Gelände, sind die dortigen Matten trockene Wiesen, während die gallorömischen Siedler hauptsächlich in den Ebenen wohnten, wo die Matt eher die Bedeutung von nasser Wiese hatte.
Dieses zeigt sich auch bei Kluge, welcher die deutsche Matte als Bergwiese definiert, während Bahlow das keltische «mat» als Feuchtwiese sieht. In der Schweiz, wo beide Volksgruppen ihren sprachlichen Einfluss hatten, findet man die Matten sowohl im Tal wie auf den Hügeln. Diejenigen im Tal haben demzufolge gallorömische Abkunft und jene auf den Hügeln germanische. Mit der Zeit verschmolzen die beiden Begriffe zur heutigen Bedeutung, wobei anzumerken ist, dass der Begriff «Matte» im Kanton Zürich schon seit Jahrhunderten nur noch wenig verwendet wird. Er blieb aber dank der Wanderung der Menschen erhalten, weil in anderen Dialekten der Begriff «Matte» weiterhin verwendet wird.
Im Lied «Luegid vo Bärg und Tal» findet sich in der ersten Strophe die Wortfolge «Luegid uf Aue-n-und Matte», was sehr schön erkennen lässt, dass der Komponist Ferdinand Huber (1791-1863) Auen (Wiesen am Wasser) und Matten gleich nebeneinander sah.