Lage: Ehemalige Feuchtwiese südlich des Friedhofs.
Deutung: Mit Heu sind Haue, also Nutzwaldungen gemeint, mit Matt eine feuchte Wiese (gallorömisch mat = feucht). Mit der Heumatt ist nicht, wie oft gehört, der Abhang zum Friedhof gemeint, sondern zusätzlich auch die flache Wiese um das Zehntenhaus und weiter nördlich. Heumatt bedeutet also feuchte Wiese unterhalb den Häuen (Nutzholzwäldern).
Der Name Heu ist mindestens seit 1549 Fraumünster Urbar (FMU) schriftlich belegt, ist aber sicher älter, denn er kann bis zum Althochdeutschen zurückverfolgt werden. Ernst Benninger schreibt, dass Heu heute ein missverstandenes Wort sei. Das ist insofern zu präzisieren, dass das Missverständnis nicht so gross ist, wie man meinen könnte, denn auch Heu geht auf den gleichen Wortstamm zurück. Heu bedeutet gehauenes Gras, Häu bedeutet gehauener Wald. In beiden Fällen steht somit das Hauen im Vordergrund, der Unterschied beschränkt sich also auf die Grösse der betroffenen Pflanzen. Der Flurname ist somit mit Heu durchaus verwandt, entstand aber ausschliesslich im Zusammenhang mit dem Hauen des Waldes und nicht des Grases, denn vor 1549 gab es auf der Buhn keine Wiesen zum mähen, sieht man einmal von dem einzigen Haus auf der Buhn ab, welches seit 1452 nachgewiesen ist.
Mit der Matt ist später dann nur noch die feuchte Wiese, speziell hinter dem Bauernhaus Kuhn-Gossweiler gemeint. Dort gab es verschiedene kleine Wiesenquellen, deren Wasser in einem Graben gesammelt wurde, der weiter unten Schwandenwiesenbach genannt wurde. Die gallorömische Deutung des Flurnamens bezieht sich ausschliesslich auf die Endung -matt. Trotzdem bedeutet es nicht, dass dieser auch einen solchen Ursprungs ist. Nur das Wort Matt hat diesen Ursprung. Eines ist sicher: Nasse Matt-Orte sind in Seebach relativ alt, da der bekannte Ortshistoriker Ernst Benninger ganz richtig schreibt, dass man hier schon früh zum Wort Wiese übergegangen ist. Matt wurde nur noch für nasse Wiesen benützt, ganz im Sinne der gallorömischen Bedeutung. Daran erinnert das ältere Schweizerlied «Luegi vo Bärg und Tal», wo es eine Passage gibt, welche heisst: «Luegi uf Aue-n-und Matte», was sehr schön aufzeigt, dass man früher den engen Zusammenhang von Auen und Matten noch kannte und das bezog sich ja klarerweise auf die Feuchte oder Nässe. Das bedeutet aber auch, dass man um 1549 den Unterschied zwischen Matt und Wiese mit Sicherheit noch gekannt hat. Da das Lied zudem vermutlich jünger ist, kann man schliessen, dass dieser Unterschied sogar noch länger als nur bis 1549 bekannt war
Quellen: - OGS-eigene - Ernst Benninger, 2001, 56.