Der Kapuzinermönch Pater Dr. Benedikt Zöllig, welcher einige Jahre im Kapuzinerhospiz in Seebach verbrachte, hat sich die Mühe gemacht, aus den zahlreichen Züritram-Versen, die in den 1950er Jahren kursierten, jene zusammenzustellen, die eine lückenlose Haltestellenfolge von Seebach bis zum Hauptbahnhof Zürich ergeben. Für die Züritramverse gibt es auch eine bekannte Melodie, sodass diese Verse auch als Seebacher Lied gelten. Benedikt Zöllig ist aber nicht der Dichter dieser Verse, sondern 'nur' der Sammler. Immerhin hat er darauf geachtet, das nur die etwas besseren Reime berücksichtigt wurden. Das Gedicht wurde auch gedruckt und verbreitet, doch das dürfte kaum der Benediktiner Mönch erledigt haben, sondern eher ein unbekannter Druckerlehrling in der Nähe.
Natürlich hat der Kapuzinermönch während seiner Seebacher Zeit für die katholische Kirchgemeinde Tag für Tag viel Aufbauarbeit geleistet, welche dem Alltagsseebacher meist verborgen blieb. Das Gedicht war eher eine Freizeitarbeit.
Das Gedicht mit den 15 Versen lautet:
O Züritram, o Züritram, wie bist du doch so frühe. Du startest schon am Katzenbach, wenn noch nicht alle Zürcher wach. O Züritram, o Züritram, wie bis du doch so frühe!
O Züritram, o Züritram, du führst auch braune Gäste. Sie warten an der Seebachstrass, ob's Wetter trocken oder nass. O Züritram, o Züritram, du führst auch braune Gäste.
O Züritram, o Züritram, du hast viel Passagiere. Du nimmst sie auf am Felsenrain, und trägst sie in die Stadt hinein. O Züritram, o Züritram, du hast viel Passagiere.
O Züritram, o Züritram, du kennst die Eisfeldstrasse. Sie heisst auch so zur Sommerszeit, der Billeteur hat's prophezeiht. O Züritram, o Züritram, du kennst die Eisfeldstrasse.
O Züritram, o Züritram, nun bist du schon beim Sternen. Nach Schwamendingen steigt man um, drum rasch jetzt aus dem Wagen, chumm! O Züritram, o Züritram, nun bist du schon beim Sternen.
O Züritram, o Züritram, die Allenmoosstrass winket. Dabei gar mancher heimlich denkt, o wär der Sommer mir geschenkt! O Züritram, o Züritram, die Allenmoosstrass winket.
O Züritram, o Züritram, wie rund sind deine Räder. Sie rollen zum Berninaplatz, auf dem sich tummeln Hund und Katz. O Züritram, o Züritram, wie rund sind deine Räder.
O Züritram, o Züritram, wie laut sind die Signale. Der muntre Hirsch im Wiesengrün, wird aufgeschreckt zum Walde fliehn. O Züritram, o Züritram, wie laut sind die Signale.
O Züritram, o Züritram, du wärst beim Milchbuck oben. doch gönnst du dir nur kurze Rast, weil du's ja gar so eilig hast. O Züritram, o Züritram, du wärst beim Milchbuck oben.
O Züritram, o Züritram, wie stark sind deine Bremsen. Zu stoppen am Schaffhauserplatz, das ist für dich ja nur ein Spass. O Züritram, o Züritram, du wärst beim Milchbuck oben.
O Züritram, o Züritram, wie soll ich dir nur danken? Ich schenke dir zum Jahreslohn, bei Unterstrass die goldne Kron'. O Züritram, o Züritram, wie soll ich dir nur danken?
O Züritram, o Züritram, wie blau sind deine Wagen. Beim Beckenhof kannst du sie schaun, und dich denselben anvertraun. O Züritram, o Züritram, wie blau sind deine Wagen.
O Züritram, o Züritram, hast nette Kontrolleure. Sie wecken dich am Stampfenbach, wenn du, o Schläfer, nicht wirst wach. O Züritram, o Züritram, hast nette Kontrolleure.
O Züritram, o Züritram wie sicher fährt dein Führer. Zum Hauptbahnhof bahnt er den Weg, selbst durch das dichte Leutgeheg. O Züritram, o Züritram, wie sicher fährt dein Führer!
O Züritram, o Züritram, du wirst mir stets gefallen. Ich liebe dich und fahr mit dir, durch Zürichs weites Stadtrevier, O Züritram, o Züritram, du wirst mir stets gefallen.
Quellen: - Therese Röthlin (hat für die Nachwelt ein Original des Gedichts aufbewahrt)