Gemeinderat und Finanzvorstand der Gemeinde bis 1933, Primarlehrer von 1920 bis ca. 1960, Ã?bername: Aaggnääm. August Gnehm wohnte an der Felsenbergstrasse 13, nach 1933 Felsenrainstrasse 13 und nicht etwa im Weiherhaus, wie man gelegentlich hörte.
Er war dafür bekannt, dass er keine Ohrfeigen erteilte, dafür umso mehr Strafaufgaben. Ein Schüler meinte in der Rückschau ganz schlicht: "Strafaufgaben bis zum geht nicht mehr." Er war während vieler Jahre der Parallellehrer von Theophil Meier und galt als guter, aber doch eher mittelstrenger Pädagoge. Wer sich damit zurecht finden konnte und ausreichend artig war, hatte Gelegenheit, viel zu lernen, denn das war seine Mission: Den Kindern etwas beizubringen, da hatte er sehr viel zu bieten. Sein Unterricht galt als sehr abwechslungsreich und nicht selten auch als spannend.
Er war es auch, welcher telefonisch die Rettung des Werner Nesslers aus der Kanalröhre veranlasste, denn er besass einen der wenigen Telefonapparate im damaligen Seebach, um die Leute vom Werkhof rasch alarmieren zu können. Siehe dazu unter Knabe in der Kanalröhre! Eine Frau F. Gnehm, vermutlich seine Frau, war von 1940 bis 1941 Präsidentin des Frauen- und Töchterchors Seebach.
A. Gnehm wurde vom Gemeinderat bestimmt als jene Person, welche vor der Eingemeindung die Bereinigung der Strassennamen-Doppelspurigkeiten mit der Stadt Zürich und den anderen Gemeinden, welche zur Stadt stiessen, vorzunehmen hatte. Diese scheinbar eher einfache Arbeit erwies sich dann als recht aufwändig, musste er doch gegen 40 Strassen neu benennen und seine Vorschläge passten mal den Anwohnern, dann der Stadt Zürich mit ihrer Strassenebenennungskommission nicht oder es entstanden neue Doppelspurigkeiten, weil auch die neuen Vorschläge manchmal einer anderen Strasse zu ähnlich waren usw. Er wurde mit dieser Aufgabe bis zum letzten Tag seines Amtes als Gemeinderat strapaziert. Besonders ärgerlich für seine Aufgabe war, dass die Gemeinde Seebach die Benennung der Strassen eher zurückhaltend betrieb, sodass es in Seebach noch viele Strassennamen gab, welche nicht einmal beim Gemeinderat bekannt waren, da sie nur volkstümliche Namen trugen. Nichtsdestotrotz hat er die schwierige Arbeit gut gemeistert. Dass nach der Eingemeindung noch über ein Dutzend Strassennamen unbenannt blieben, war nicht sein Fehler.
Quellen: - OGS-eigene - Max Lehmann (Strafaufgaben) - Werner Nessler (Knabe in der Kanalröhre) - Adressbuch von Seebach 1931 - Adressbuch der Stadt Zürich 1950