Geboren um 1903. Primarlehrerin für die 1. bis 3. Klasse, gesichert ist bis jetzt ihr Einsatz von im Seebacher Schuldienst von 1932 bis 1945 und zwar im Schulhaus Buhn. Sie heiratete vermutlich in den frühen 1930er Jahren, denn sie hiess früher Anna Kunz und kam 1932 von Wald ZH. Durch einen Hinweis von H. Haagmans ist dies gesichert. Sie führte in ihrer Seebacher Zeit ein strenges Regime und verschaffte sich so mühelos Autorität in den zumeist noch 50-köpfigen Klassen. Sie war eine Befürworterin der Kollektivstrafe. Wenn jemand nicht zugab, dass er Blödsinn angestellt hatte, bestrafte sie die ganze Klasse. Wenn es aber, wie meistens üblich, den Täter unter den Buben zu suchen galt, dann verschonte sie natürlich die Mädchen. Das hatte eine recht gute Wirkung. Von da an hatten alle Täter Angst, dass sie verpfiffen würden, weil die «lieben» Mitschüler keine Lust hatten, für die «bösen» Mitschüler Hiebe einzustecken.
Ihre Strafe bestand sehr gerne im Austeilen von Rutenschlägen auf die flache Hand. Dabei schonte sie die Buben nicht. Die «Taapen» waren noch tagelang zu spüren und manch einer mochte sich fragen, ob das nun als pädagogische Meisterleistung oder eher als Bankrotterklärung ihrer erzieherischen Möglichkeiten zu verstehen war. Immerhin betraf dies aber nur ihre Strafmethode. Die Folge war, dass nun viel öfter bei der Lehrerin getäfelt wurde. Im Unterricht soll sie aber hervorragend gewesen sein und es trefflich verstanden haben, den Schülern den Stoff leicht fasslich zu vermitteln
Um ihre Strafmethoden zu relativieren: In den 1930er Jahren war es noch ganz üblich, dass die Lehrkräfte ihre unartigen Schüler an den Haaren zogen oder ihnen Ohrfeigen, Taapen oder Schläge mit dem Lineal oder dem Rohrstock verpassten. Das war damals normal und galt immer noch als modern. Immerhin gab es aber auch schon damals Lehrkräfte, welche alleine auf Grund ihrer pädagogischen Überzeugungskraft die Schüler im Zaume halten konnten. Diese waren aber noch klar in der Minderzahl. Da die oben beschriebenen Strafmethoden im Laufe der 1960er Jahre aus der Mode kamen, kann man annehmen, dass dies Frau Sack ebenfalls so hielt.
Anna Sack wechselte später ins Schulhaus Gubel A nach Örlikon, wo sie noch bis 1968 Unterricht erteilte. Da Ernst Benninger sich vor allem an die Strafmethoden erinnerte und sich neben einem zweiten Zeitzeugen kein weiterer Informant bei der OGS meldete, fehlt in diesem Beitrag weitgehend die Beschreibung der positiven Eigenschaften der Lehrerin, die sehr wohl vorhanden waren.
Achtung: Klassenfotos können beim Staatsarchiv des Kantons Zürich, unter Klassenfotoarchiv jederzeit on line nachbestellt werden!
Quellen: - Ernst Benninger (Strafmethoden) - Peter Schär (nicht Beppi vom Schönauring 63, sondern ein Namensvetter) - OGS-eigene.ch - Klassenfotoarchiv - Festschrift zur Einweihung des Schulhauses Buhnrain, 1934 (Herkunft)