Primarlehrer der Oberstufe. Er unterrichtete nur ein Jahr in Seebach. Das war 1957/58 die 7. Primarklasse im Schulhaus Buhnrain. Nachdem zahlreiche seiner Schüler von der 7. Klasse in die Sekundarschule wechselten, wäre seine Klasse zu klein geworden. Daher legte man sie mit der Klasse von Primarlehrer Lüscher zusammen. Herbert Hartmann hatte beim Antritt der 7. Klasse erst gerade das Lehrerseminar beendet und war noch ohne viel Erfahrung. Da jene Klasse, die er bekam nicht gerade die pflegeleichteste war, war er um seine Arbeit nicht zu beneiden. Nicht selten benützte er seinen Standartspruch: "Chnaabe, mached mich nüd raasend!" oder "Vo öi hani d' Nase jetz gstriche voll!" Dabei zeigte er jeweils mit der flachen Hand an die Nase.
Herbert Hartmann hat im Rahmen seiner Ausbildung zum Lehrer auch einen Zwischenhalt in Dänemark eingelegt, wo er bei einer Familie wohnte und dabei etwas Dänisch lernte. Einige der gebräuchlichsten Alltagssätze brachte er auch seiner Klasse bei, wie etwa: "Tak for mad" = Danke fürs Essen oder "tak tak" = vielen Dank. Ausserdem mussten wir zählen lernen: "en, to, tre, fire, fem, seks, syv, otte, ni, ti" usw.
Obwohl um 1957 in den Schulen die Ohrfeigen und Tatzen noch üblich waren, hat sich Herbert Hartmann nie dazu hinreissen lassen, solche zu verteilen. Gelang es den unartigen Schülern dennoch, den sehr geduldigen Lehrer bis zur Weissglut zu ärgern, dann warf er mit kräftigem Stoss mit der Kreide nach ihnen. Er hat sie dann meist am Hals oder am Hinterkopf getroffen und manchmal erschraken sie auch.
Wenn in diesem Beitrag von Schülern die Rede ist, dann sind hier nur die Buben gemeint, denn alle Mädchen der Klasse waren immer sehr anständig und unvorstellbar brav. Sie machten sich höchstens mit Gekicher bemerkbar, wenn einer der Schüler sich einen Klamauk erlaubte.
Herbert Hartmann fuhr einen grasgrünen Vauwee Käfer und zwar das gleiche Modell wie Lehrer Knörz im bekannten deutschen Schülerfilm mit Theo Lingen mit dem Titel «Die Lümmel von der ersten Bank».
Trotz den vielen Flausen, welche die Schüler ständig im Kopfe hatten, lernten sie bei Herbert Hartmann doch erstaunlich viel, das beweist allein die Tatsache, dass gute zehn seiner Schüler nach dem einen Jahr die Aufnahmeprüfung für die Sekundarschule bestanden. Ohne seinen nimmer müden Einsatz wäre das nicht möglich gewesen. Das Geheimnis lag wohl darin, dass er stets einen interessanten Unterricht bot und auch schwierig zu vermittelnde Themen recht locker anging und die Schüler zu fesseln vermochte. Er dozierte kaum, sondern bevorzugte das interaktive Arbeiten.
Nach dem einen, anstrengenden Jahr zog Herbert Hartmann zurück nach Fahrwangen AG, wo er bis zu seiner Pensionierung als Primarlehrer tätig war.
Die Hauswirtschaftlehrerin für die Mädchen hiess V. Hirsig, die Nähschullehrerin Baxant.
Achtung: Klassenfotos können beim Staatsarchiv des Kantons Zürich, unter Klassenfotoarchiv jederzeit on line nachbestellt werden!
Das Lehrerehepaar Hartmann an der Klassenzusammenkunft vom 28. April 2001 im Restaurant Felsenberg (siehe Wappen!). Herbert Hartmann ist hier etwa 67 Jahre alt.