Primarlehrerin 1945-48 und 1954-57 im Schulhaus Buhn. Sie unterrichtete die Mittelstufe, also die 4.-6. Klasse. Von 1948 bis 1954 soll sie einen Unterbruch ihrer Lehrtätigkeit gehabt haben. Dies wird indirekt bestätigt durch das Fehlen von Klassenfotos. Nach 1957 unterrichte sie dann noch bis 1969 in Affoltern. Danach finden sich keine Spuren mehr im Klassenfotoarchiv, auch nicht ausserhalb der Stadt. Dies immer mit der Einschränkung, dass das Klassenfotoarchiv nur die Fotos von H. Haagmans besitzt. Ihr Seebacher Einsatz betraf also 'lediglich' die beiden obigen Mittelstufen-Einsätze. Für die Klassen von 1954-57 gibt es eine Klassenliste. Siehe dort!
Über die Lehrerin schreibt Marcel Fisler, dessen Bruder bekannt für seine zahlreichen Streiche war und der ebenfalls zu Frau Jetzer zur Schule ging: "Frau Jetzer (.....) sah das Kainszeichen meines Namens von Weitem auf meiner Stirn, sie konnte sich schlichtweg nicht vorstellen, dass der kleine Bruder besser sei als der grosse. Diese Vorurteile führten zwangsläufig zu einer Behandlung, die ich nicht immer als gerecht empfand und die mich, wie schon in der früheren Klasse, bockig, trotzig und aufmüpfig machte. Und so gab ich denn auch immer wieder Anlass zur Bestätigung ihrer Vorurteile. Der Teufelskreis war geboren und liess sich nicht mehr durchbrechen.
Jeder Lehrer hat seine Lieblinge und diese wissen genau, dass sie sich mehr leisten können als andere Schüler. Die Boshaftigkeit des kindlichen Wesens führt dann dazu, dass sie jene Kameraden, die ohnehin nicht in der Gunst des Lehrers stehen, in etwas hineinreiten und dann hängen lassen. So geschah es auch mit mir. Mein Banknachbar gehörte zu den guten, braven und fleissigen Schülern. Er fand sehr schnell heraus, wie er mich während der Stunde provozieren konnte. Wenn sich die Aufmerksamkeit der Lehrerin auf uns richtete, war die Provokation natürlich längst vorbei; sicht- und hörbar war nur noch meine Reaktion. Es ist sonnenklar, wen die Strafe traf.
Frau Jetzer schickte die Sünder zur Strafe vor die Tür und brummte ihnen Nachsitzen und Strafarbeiten auf. Wenn ich so völlig zu Unrecht des Zimmers verwiesen wurde, machte ich meiner Empörung Luft, indem ich die Türe kräftig und mit lautem Knall ins Schloss warf. Frau Jetzer schoss wie eine Furie hinter mir her und ich durfte es nochmals versuchen. Beim zweiten Mal knallte es noch etwas kräftiger. Nach dem dritten Mal wusste sie sich nicht mehr zu helfen und liess es dabei bewenden.
Dies wiederum befriedigte mich nicht, denn ich wollte sie ja zur Weissglut treiben. Also hatte sie sich gefälligst zu empören und mein Türeknallen nicht einfach hinnehmen. Ich musste mir etwas Neues einfallen lassen. Wenn es nach dem Knall still blieb, lehnte ich mich mit dem Rücken gegen die Tür, legte den Arm auf die Türklinke und machte ihn so schwer, dass die Klinke zwangsläufig niedergedrückt wurde. Die Tür flog auf und ich landete in meiner ganzen Länge und mit Getöse auf dem Fussboden des Schulzimmers. Die Augen von Frau Jetzer blitzten und ich wusste, dass meine Strafarbeit nicht kleiner geworden war. Natürlich musste ich wieder hinaus. Als ich mit der Zeit auch dieses Spiel dreimal wiederholte, hatte die Lehrerin genug, aber diesmal gab sie nicht einfach klein bei.
In den Toiletten gab es sowohl bei den Knaben wie bei den Mädchen eine Kabine, die für die Lehrer reserviert war. Nur sie hatten den Schlüssel dazu. Dort sperrte sie mich für den Rest der Stunde ein - bei den Mädchen!! Nach diesem Vorfall erhielten meine Eltern eine Einladung zu einem Gespräch."
Achtung: Klassenfotos können beim Staatsarchiv des Kantons Zürich, unter Klassenfotoarchiv jederzeit on line nachbestellt werden!