Fritz Fischer unterrichtete zuerst im alten Sekundarschulhaus an der Seebacherstrasse 63 und nach 1933 im Schulhaus Buhnrain. Er war Sekundarlehrer in Seebach von 1919-1960. Sein voller Name war Friedrich Fischer-Veltmann, doch den benützte er kaum. Er wohnte an der Sonnenbergstrasse 27, die ab 1934 in Buhnrain umbenannt wurde.
Fritz Fischer trug den Übernamen Silofritz, später gekürzt auf Silo. Den Übernamen soll er nicht wegen seiner Körperlänge bekommen haben, sondern weil er sich zu Beginn seiner Schulzeit ab 1919 sehr für das Projekt Hochrheinschifffahrt Glatt-Linth interessiert hat oder seinerzeit sogar damit involviert war. Siehe dazu unter Seebacher Hafen. Seine Schüler mussten über Jahre hinweg darüber einen Aufsatz schreiben, wobei er den Schülern auch Zeichnungen zeigte, wo man im Seebacher Hafen zahlreiche hohe Getreidesilos sehen konnte. Diese Silos haben es den Schülern so angetan, dass sie daraufhin den Lehrer nur noch Silofritz nannten. Nach 1940 reduzierte sich der Übername auf Silo. Der Übername Silo, welchen er zuletzt trug, assoziierten die meisten Schüler um 1950 mit seiner stattlichen Körperlänge, doch ganz ursprünglich kam der Name von den Getreidesilos. Seine Körperlänge war reiner Zufall.
Fritz Fischer war auch der Lehrer, welcher für die Biologiestunden aller Klassen die zahlreichen Zeichnungen anfertigte. Er stellte jeweils die Matrizen her und die Klassenchefs mussten dann für ihre Klasse die nötige Anzahl Kopien auf der Vervielfältigungmaschine der Marke Gestetner machen. Da durfte auch ich als Sekundarschüler einmal unter der Aufsicht von Lehrer Emil Staub zupacken und lernte, wie das ging. In Erinnerung geblieben ist mir die Walze, welche die Matritze durch das Spiritusbad bewegte. Diese spiritusartige Flüssigkeit roch sehr eigenartig und dennoch angenehm.
Fritz Fischer soll stets sehr disziplinierte Schulklassen gehabt haben, was kein Zufall gewesen sein konnte. Die Disziplin beruhte ausschliesslich auf dem grossen Respekt der Schüler vor dem Lehrer. Ganz offensichtlich hatte er einen äusserst günstigen Einfluss auf seine Schüler. Vielleicht könnte auch da seine Körperlänge ein wenig mitgewirkt haben. Jedenfalls war bekannt, dass er einen sehr freien Unterricht pflegte, was von seinen Schülern sehr geschätzt wurde. Sein Schulmodell war erfolgreich und das habe sogar ich von aussen gemerkt, denn ich ging ja nicht bei ihm zur Schule.
Von seiner letzten Schulklasse gibt es noch eine Klassenliste, siehe dort!
Quellen: - OGS-eigene (Grösse) - Werner Wettstein - Hans Rathgeb - Alfred Bader - OGS-eigene - Max Lehmann - Marcel Fisler
Bis die Originalzeichnungen von Sekundarlehrer Fritz Fischer aufgefunden sind, hat die OGS stellvertretend eine eigene zeichnerische Darstellung des geplanten Seebacher Hafens angefertigt.