Geboren am 16.3.1944, als Kind wohnhaft gewesen im Kirchenfeld 75. Mitglied des Turnvereins Seebach (TVS) seit über 50 Jahren. Walter Bertschi war schon in der Schule ein auffälliger Turner und belegte seit der 4. Klasse bei Emil Krönert und bis zur 2. Sekundarklasse bei den Lehrern Keller/Staub/Klauser stets die vordersten Ränge beim 80/100 m-Lauf, beim Weitsprung, beim Kugelstossen und beim Hochsprung. Walter trug den Übernamen «Wade».
Ich erinnere mich noch bestens an einen schulfreien Nachmittag im Jahre 1959, wo die Klasse die Erlaubnis hatte, auf der Buhnrainwiese bis abends zu trainieren und Walter im zarten Alter von damals 15 Jahren locker 1.65 m übersprang. Und zwar im aufrechten Sprung mit einem angezogenen und einem nach vorne gestrecktem Bein! Bei der turnerischen Abschlussprüfung fiel er auf, weil er in der Kategorie 1 km-Lauf einen Vorsprung herausholte, der in dieser Sportart als «Lichtjahr» galt! Vieles verdankte er seinem athletischen Körperbau und seiner Körperlänge, den Rest seinem Ehrgeiz.
Lehrer Emil Krönert pflegte auch die Gewohnheit, im Rahmen des Faches «Biblische Geschichte und Sittenlehre» am Samstagvormittag ab 11.10 Uhr nur 20 Minuten aus dem Buch «Emil und die Detektive» vorzulesen. Danach stellte er mündliche Rechenaufgaben. Wer das Ergebnis als erster rief, durfte seine Schulsachen packen und nach Hause gehen.
Vor Heinz Walder, genannt «Häse», war «Wade» meistens der erste, der verschwand. Bis ich es schaffte, das Schulzimmer zu verlassen, waren die beiden schon längst zu Hause und bereits beim Mittagessen. Ich habe aber auch bemerkt, dass die beiden zusammen arbeiteten und «Häse» als der noch Schnellere ihm das Ergebnis einflüsterte und selber erst als diskreter Zweiter verschwand. Ob das eine einmalige Beobachtung oder immer so war, sei dahin gestellt.
Das war zu einer Zeit, als die Schüler jenes Alter hatten, wo sie in der Eile noch Zehnhundert sagten, weil sie die Zahl 1000 noch nicht sofort erkannten. Dieser Lapsus passierte «Wade» einmal, als das Ergebnis exakt 1000 ergab. Dies nahm ich damals zum Anlass, bei späterer Gelegenheit als zehnunddreissig, elfunddreissig, zwölfunddreissig zu kolportieren, wofür Lehrer Emil Krönert aber gar kein Verständnis hatte.
Walter Bertschi trat schon mit 16 Jahren dem Turnverein Seebach bei und zeigte dort über viele Jahre hervorragende Leistungen. Er ist seit 1982 Ehrenmitglied des TVS. Auch heute betreibt er noch Sport: Man trifft ihn ab und zu auf dem Tennisplatz Eichrain. Ausserdem ist er Obmann der Pesetu. Diese treffen sich jährlich zur GV im Restaurant Felsenberg. Das ist inzwischen auch schon wieder viele Jahre her.
Hier sieht man den früheren Seebacher Spitzensportler anlässlich einer Klassenzusammenkunft der Klasse Herbert Hartmann am 28.4.2001 im Restaurant Felsenberg.