Geboren in Rickenbach ZH am 15. Juni 1925, gestorben in Richterswil am 23. Dezember 2009. Sie wuchs, seit ihre Eltern 1927 hierher zogen, zusammen mit ihrer um vier Jahre älteren Schwester Hedwig in Seebach auf. Auch später wohnte sie weiterhin bei ihren Eltern, nur unterbrochen durch einen längeren beruflichen Aufenthalt in Finnland. Sie übte einen kaufmännischen Beruf aus. Welchen, verriet sie der OGS nicht, doch darf vermutet werden, dass sie als Sekretärin arbeitete. Als ihre Eltern im Jahre 1932 ein Stück Land an der Ausserdorfstrasse 26 erwarben, wo diese 1933/34 alsbald ein schönes Haus bauten, hatte sie beste Voraussetzungen, in einer sehr natürlichen und immer noch ländlichen Gegend aufzuwachsen.
Da gab es nebst der Schwester, mit welcher sie stets gut auskam, den Kater Peter der Nachbarsfamilie Otto Greiner, welcher ungeniert die Grundstückgrenze überschritt und mit den Kindern spielte oder sich verwöhnen liess. Die Eltern kauften den Kindern schon früh ein gemeinsames Velo, mit welchem sie anfänglich im Garten und auf der Wiese herum fuhren. Obwohl der Vater, welcher von Beruf Lehrer war, als streng galt, bezog sich das nur auf die Erziehung. Waren die Kinder artig und das waren sie meist, dann zeigte er viel Verständnis und konnte auch mal ein Auge zudrücken und Spiele erlauben, wie eben das Velofahren auf seinem Gras. Es sei betont «Gras», nicht Rasen, denn Theophil Meier war ein grosser Naturfreund und hielt nichts von Gärten nach der Art wie beim Schloss Versailles! Wenn es Arbeit gab in Haus und Garten, dann waren die Kinder immer mitgemeint bei der Erledigung selbiger. Da schaute er streng darauf, dass die Kinder nicht herum hängten. Spielen hingegen liess er die Kinder immer und unterbrach sie dabei nur ungern.
Ihre Schwester Hedwig heiratete dann irgendwann und zog zuerst an den Höhenring und später nach Münchenbuchsee. Nach dem Tode ihrer Eltern blieb Sonja allein in dem schönen Haus zurück und bewahrte auch das Maleratelier ihres Vaters samt seinen Bildern, der Staffelei und dem Mobiliar so auf, wie es ihr Vater zuletzt benützte. Auch im übrigen Haus hat sie ausser einem neuen Brenner für die Heizung, einer neuen Sonnenstore, einem Rollladen am Balkon, einer Erneuerung der Flachdachabdichtung, einem neuen Fassadenputz nichts geändert. Auch die Hausglocke klang 2006 immer noch gleich wie 1960. Und im grossen Garten arbeitete sie bis zu ihrem 80. Lebensjahr weitgehend allein, nur der Rückschnitt der Bäume und die Schwerarbeit vergab sie an einen Gärtner. Auch der Briefkasten blieb stets der gleiche, welchen schon die Eltern benützten. Ob es aber genau derjenige von 1934 war, vermag die OGS nicht zu sagen. So ausgesehen hat er 2006 jedenfalls.
Sonja Meier war die Zuverlässigkeit in Person und was sie einmal gelernt hatte, das machte sie fortan genau so weiter. Selbst wenn sie das Alter von Methusalem erreicht hätte, ist anzunehmen, dass sie nichts anders gemacht hätte wie gestern, vorgestern, vor 10 Jahren, vor 50 Jahren usw. Ihre Beständigkeit war ihr Markenzeichen. Dabei konnte sie auch mit bald 80 noch lachen wie ein Kind, sofern man es schaffte, sie soweit zu bringen.
Sonja Meier wohnte bis zuletzt weiterhin im väterlichen Haus. Seit 2006 war sie gezwungen, mit Stöcken zu gehen, da sie Probleme mit den Beinen bekam. Doch sah man sie dennoch fast täglich auf der Strasse, wenn sie einkaufen ging. Während sie früher fast alles zu Fuss erledigte, benützte sie in den letzten paar Jahren stets den Bus. Dabei stieg sie an der Haltestelle Ausserdorfstrasse in den 75er Bus. Gelegentlich ging die Fahrt auch mal nach Ã?rlikon, da heute in Seebach nicht mehr alles für den täglichen Bedarf erhältlich ist. Ihre letzten Lebenswochen verbrachte sie wegen zunehmenden gesundheitlichen Schwierigkeiten im Paracelsus-Spital in Richterswil, wo sie kurz vor Weihnachten 2009 verstarb.
Sie hegte alle die Schätze, welche ihre Eltern im Laufe der Jahre so angesammelt hatten. Als 2009 der «Verein Ortsmuseum Seebach» gegründet wurde, gehörte sie zu den ersten, welche dem Aufruf des Vereins folgten und viele alte Sachen für das künftige Museum spendete. Ob sie auch die alte Singer-Nähmaschine ihrer Mutter weitergab, ist der OGS nicht bekannt. Auch die OGS-Seebach wurde 2006 mit zahlreichen Fotos, einem Bild und einer alten Postkarte berücksichtigt. Ausserdem nahm sich Sonja Meier viel Zeit, um der OGS viel über ihre Jugendzeit zu erzählen. Angesichts ihres Alters waren das Informationen, die heute praktisch nicht mehr oder nur noch indirekt beschafft werden können.
Für ihre Hilfe bei der Erarbeitung des OGS-Beitrages für Ihren Vater und zahlreiche weitere Beiträge, sei ihr an dieser Stelle ganz herzlich gedankt.