OGS Seebach - Beitrag

Eichrainstrasse
Verkehrswege – Strasse – aktuell
Der Name ist offiziell. Um 1955 war es eine Strasse vom Eichrainweg zur Glatttalstrasse. Diese Strasse ist schon ziemlich alt, vermutlich geht sie auf bis zu 1600 zurück. Sie war früher eine dritte Verbindung von Seebach nach Rümlang. Sie begann an der Ausserdorfstrasse und querte die Honigstrasse (damals Bienenstrasse). Davon ist lediglich noch ein schmaler Weg, der Biendliweg, übriggeblieben. Der Abschnitt von der Honigstrasse zur Glatttalstrasse bestand noch bis 1948, dann musste er dem Bau von Wohnblöcken der Baugenossenschaft Linth-Escher weichen.

Die Fortsetzung von der Glatttalstrasse bis zum Eichrainweg hinauf besteht noch teilweise, während der obere Teil der Autobahn und einem Sportplatz Platz machen musste. Der seitlich wegführende frühere Eichrainweg existiert noch, trägt jetzt aber die Bezeichnung Eichrainstrasse und zwar seit dem Jahre 1990 (siehe Tagblatt 29.3.1990). Ein auf der anderen Seite wegführender Weg, früher Zihlackerweg genannt, wurde ebenfalls zu einem Ast der Eichrainstrasse ausgebaut. Der alte Feldweg, der in einem weiten Bogen zu den Tempelhöfen führte, existiert nicht mehr, ist aber in einer älteren Karte noch eingezeichnet. Die Fortsetzung des Wegs vom Tempelhof nach Rümlang besteht ebenfalls noch. Diese Wegverbindung ist heute nur noch zu Fuss durchgängig.

Die Eichrainstrasse gehört damit wie die Oberhausenstrasse, der alte Buhnweg, die Frohbühlstrasse, das Ã?schengässli und der Storchennestweg zu den am meisten verstümmelten Strassen Seebachs. Es fällt auf, dass Strassen heute ganz einseitig nur noch als Verkehrswege gesehen werden. Auf die historische Bedeutung wird keine Rücksicht mehr genommen. Eigentlich schade. Man stelle sich vor, die heutigen Römer kämen auf die Idee, die Via Appia einfach zu zerlegen, weil es gewissen Planern oder Bauherren so passt. Doch über Kultur soll man nicht streiten, die einen haben sie, die anderen eben nicht.

Im Baugeschichtlichen Archiv Zürich gibt es von den älteren Häusern an dieser Strasse noch zahlreiche Fotos. Wer sich dafür interessiert, findet unter BAZ alle nötigen Hinweise, wo genau man diese Fotos ansehen und sich davon allenfalls Kopien anfertigen kann.

Quellen:
- Rümlanger Orts-Chronik, S 148
- Tagblatt 29.3.1990
- Siegfriedkarte 1876
- OGS-eigene

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