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• Schärenmoosstrasse
• Verkehrswege – Strasse – aktuell
• Der Strassename ist offiziell. Die Schärenmoosstrasse besteht schon seit sehr langer Zeit und hiess offenbar nicht immer so. Da in Seebach die Strassen erst nach 1900 nach und nach zu ihren Namen kamen, nahmen zuvor Flurnamen, Hofnamen, Häusernamen und Restaurantnamen die Funktion eines Strassennamens wahr. Die Schärenmoosstrassse war 1820 flankiert von den Schärenmoos-Äckern im Süden und den Grubenriedtwiesen im Norden. Noch bis über 1930 hinaus nannte man den hinteren Teil der Strasse, welcher in die Turbenriedtwiesen hinaus führte, ganz einfach Riedt. Solche Adressen findet man noch 1931 im Seebacher Adressbuch.
  
  Die Schärenmoosstrasse führte ins Grubenholz und endete dort am nördlichen Waldrand. Dies ist belegt durch den Zehntenplan von 1820. Alte Seebacher beharrten gegenüber der OGS stets auf diesem Strassennamen und liessen es nicht zu, dass die Strasse früher einmal anders geheissen oder gar keinen Namen gehabt haben soll. Das Studium der Flurnamen auf dem Zehntenplan lässt auch keinen Zweifel daran. Im Strassennamenbuch der Stadt Zürich steht, dass sie den Namen erst 1911 erhalten haben soll und zwar anlässlich ihres Ausbaus (Verbreiterung) und ihrer Verlängerung bis zum Leutschenbach. Das galt aber offensichtlich nur für den vorderen Teil bis zu den Bahnlinien. Dahinter hiess die Strasse noch bis nach 1930 Riedt. Da in Seebach Strassennamen aber nicht von der Gemeinde vergeben, sondern vom Volksmund allmählich gebildet wurden und diese Gewohnheit noch ums Jahr 1900 zigfach belegt werden kann, ist auch daran nicht zu zweifeln. 1911 hat der Gemeinderat die Schärenmoosstrasse und ihren alten Namen lediglich amtlich anerkannt, was zu dieser Zeit eine Neuerung war.
  
  Am Waldrand des Grubenholzes, kurz vor dem damaligen (1820) Ende der Schärenmoosstrasse zweigte der Grubenholzweg ab, welcher durch den Wald hindurch bis fast an den Leutschenbach führte. Es war ein landwirtschaftlicher Weg, welcher zum Turbenried und zu den Turbenwiesen führte. Der älteste Plan, welcher darüber noch klar Aufschluss gibt, ist der Zehntenplan von 1820. Allerdings gab es damals keinen Torfabbau mehr. Vielmehr wurde in den Wiesen das begehrte Stroh geerntet, welches man früher vorwiegend für die Strohsäcke (Matratzen), als Einstreu im Stall und als «Toilettenpapier» benützte.
  
  Vom Winkelgut an der vorderen Schärenmoosstrasse zweigte der Giebeleichweg ab und führte zum Bühlhof. Dieser Weg ist bereits im Zehntenplan von 1820 festgehalten. Eine erste Änderung gab es 1863, als im Zusammenhang mit dem Bau der Bahnlinie von Örlikon nach Bülach mit dem Abholzen eines grossen Teils des Grubenholzes begonnen wurde. Das Grubenholzhögerli wurde dabei ebenfalls etwas ummoduliert, indem gewisse Teile des Kieses zur Aufschüttung des hohen Bahndammes benützt wurden. In den Grundzügen blieb das Högerli aber bestehen. Vielmehr wurde es im Bereiche des Bahndammes noch etwas erhöht. An dieser Stelle kam dann die seitlich verlegte Schärenmoosstrasse zu liegen, welche nun über das erhöhte Grubenholzhögerli führte und so nicht mehr wieder zu erkennen war. Es war wie bisher eine Kiesstrasse.
  
  Bis 1911 änderte sich an diesem Strassenzustand nichts. Erst in diesem Jahr erteilte der Gemeinderat der Strasse den bisherigen Namen offiziell und es kam zu einer Verbreiterung der Strasse. Die neu erstellte Strasse führte nun nach dem Bahnübergang geradeaus zum Leutschenbach hinunter und endete bei der erst um 1939 erstellten alten Fernsehbrücke aus Holz. Die Bezeichnung Riedt für den hinteren Teil gab es 1942 aber nicht mehr. Der Grubenholzweg blieb bestehen, nur führte er nun bis zum alten Scheibenstand, wo er endete. Der Grubenholzweg existiert bis heute und ist teilweise immer noch begehbar. Er verkümmerte zu einem Flurweg, blieb aber bis zum Bau der Thurgauerstrasse eingetragenes Wegrecht. Danach wurde dieses Wegrecht aufgehoben, der Trampelpfad wurde von der Stadt als Besitzerin des Grundstücks auf Zusehen hin aber bestehen gelassen.
  Entlang diesem Weg führte ab etwa 1899 ein Seitenkanal des Katzenbachs ab unterer Schwelli bis zum Eisfeld. Über die warme Jahreszeit diente der Graben als Drainagekanal der Entwässerung, im November aber zum Auffüllen des Eisfeldweihers.
  
  Die Schärenmoosstrasse wurde irgendwann zwischen 1932 und 1950 im vorderen Abschnitt begradigt und direkt auf die schon zuvor erbaute Katzenbachstrasse ausgerichtet. Während etwa eines Jahrzehnts blieb der alte Zipfel der Schärenmoosstrasse aber noch bestehen und bekam die Bezeichnung 'alte Schärenmoosstrasse'. Geteert wurde die neue Strasse aber erst nach den Bau der dortigen Wohnblöcke. Einige Abschnitte blieben noch bis in die 1960er Jahre hinein mit Psetzisteinen gepflästert. Nach dem Umbau der Gleisanlagen im Zusammenhang mit der Einführung der Zürcher S-Bahn wurde die Strasse gesperrt und die beiden Bahnübergänge durch eine Fussgängerunterführung ersetzt. Die Bahndämme wurden im Bereich des Katzenbachs durch Brücken ersetzt, sodass der alte Grubenholzweg wiederhergestellt werden konnte. Man liess es auch zu, dass das alte Grubenholzwäldchen langsam wieder auferstand, wenn auch etwas lockerer im Bestand. Seither ist die Strasse für den Verkehr nicht mehr durchgängig, behielt aber auf der gesamten Länge ihren Namen bei.
  
  Von der alten Schärenmoosstrasse gibt es sogar noch zwei Fotos aus dem Jahre 1885, denn als dort ein Zugunglück geschah, wurden Fotos gemacht und dabei auch die Strasse mit fotografiert.
  
  Im Baugeschichtlichen Archiv Zürich gibt es von den älteren Häusern an dieser Strasse noch zahlreiche Fotos. Wer sich dafür interessiert, findet unter BAZ alle nötigen Hinweise, wo genau man diese Fotos ansehen und sich davon allenfalls Kopien anfertigen kann.
  
  Quellen:
  - OGS-Rekonstruktion
  - Zehntenplan 1820
  - Wildkarte 1850
  - Siegfriedkarten
  - Stadtpläne 1935, 1950
  - Gemeindepläne 1900, 1915, 1932

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Schärenmoosstrasse (1885) Dies ist eine Aufnahme des Eisenbahnunglücks von 1885. Sie ist zugleich die älteste bis heute auffindbare Foto von der Schärenmoosstrasse. Sie belegt eindrücklich die Existenz der Strasse lange bevor sie den Namen angeblich 1911 offiziell erhielt © Schweizerisches Eisenbahnmuseum Zürich

Schärenmoosstrasse (1933) Das Wohnhaus der Familie Allseits kurz nach der Fertigstellung im Jahre 1933. © Leo Allseits

Schärenmoosstrasse (1955) Der ehemalige Anstieg zum Bahnübergang, als die Strasse noch durchgehend war. Hinter der Kamera Vater Röthlin. Der kleine Bub ist sein 3-jähriger Knirps und ganz rechts aussen seine damals noch junge Frau Therese. Die Strasse ist mit Psetzisteinen belegt. © Therese Röthlin

Schärenmoosstrasse (1988) Der vorderste Wohnblock auf der linken Seite der Schärenmoosstrasse. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (1991) Das Wohnhaus der Familie Allseits kurz vor ihrem Wegzug. © Leo Allseits

Schärenmoosstrasse (2002) Ein Wohnhaus zwischen der Grubenackerstrasse und dem Grubenmoos, von der Schärenmoosstrasse aus gesehen. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2002) Im Sommer ist der hintere Wohnblock der Baugenossenschaft Luegisland etwas weniger gut zu erkennen als im Winter, wie eine Vergleichsaufnahme von 2006 anschaulich zeigt. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2002) Ein kleines neu erstelltes oder renoviertes Wohnhaus direkt am Katzenbach gelegen. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2002) Ein Wohnhaus auf der rechten Strassenseite gelegen. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2002) Ein EFH vor den beiden Wohnblöcken Nr. 51, 53 und 55. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2002) Das Haus von Max Broggi an der Schärenmoosstrasse war letzte vor der ehemaligen Barriere. Im Hintergrund das wieder erstandene Grubenholzwäldchen, wofür Max Broggi nicht ganz unschuldig war, indem er den Bäumen freien Lauf liess. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2002) Ein Wohnhaus an der Ecke zur Grubenholzstrasse nach einer Renovation und Neugestaltung des Gartens. Man beachte die kleinen Thujas, welche später eine richtige Hecke bilden werden. Siehe Foto von 2009! © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2002) Ein Wohnhaus auf der rechten Seite der Strasse, kurz vor der Thurgauerstrasse. Das Haus im Hintergrund wurde wenige Jahre später abgetragen. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2002) Diese drei Häuser mussten schon Jahre vor dem späteren Neubau eines grossen Geschäftshauses weichen. Sie standen zusammen mit einem vierten direkt nach der Migrol-Tankstelle. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2002) Das Haus von Peter Bielmann, QVS-Präsident. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2002) Einer der beiden Wohnblöcke links der Strasse und vor der Kreuzung mit der Thurgauerstrasse. In diesem Wohnblock wohnt heute noch die betagte Frau Röthlin, jene Mutter mit dem kleinen Buben, welche auf der Foto von 1955 noch als junge Frau zu sehen ist. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2002) Wohnblöcke an der Ecke Schärenmoosstrasse/Grubenackerstrasse. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2002) Das ehemalige Haus der Familie Leo Allseits an der Schärenmoosstrasse 85. Zuletzt wohnte noch eine Familie Rossi in dem Haus. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2002) Das Haus mit Nummer 91 befand sich direkt an der Abzweigung der Schürhölzlistrasse. Das Baugespann verrät, dass es bald abgebrochen wird. Es wurde lange Zeit von Lehrer Weidmann bewohnt. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2002) Der Neubau an der Ecke Thurgauerstrasse / Schärenmoosstrasse Nr. 58. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2002) Ebenfalls dem Abbruch geweiht war dieses Haus. Auch hier wird dies durch ein Baugespann angedeutet. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2002) Dieses Bild veranschaulicht die Anordnung der EFH hinter der Thurgauerstrasse in Richtung Fernsehstudio. Es waren zumeist zwei Reihen, welche hintereinader angeordnet waren. Vom Haustyp in der Bildmitte wurden gleiche mehrere in den Jahren 1932-35 erstell © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2005) Die Schärenmoosstrasse im unteren Abschnitt in Richtung Fernsehstudio. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2005) Am unteren Ende der Schärenmoosstrasse steht auch das Welthandelszentrum. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2006) Das im Abbruch befindliche Haus ein paar Stunden früher als die weiter unten gezeigte Aufnahme. Sie zeigt sehr schön, dass bei richtigem Sonnenstand auch ein Abbruchobjekt noch etwas hergibt. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2006) Das gleiche Wohnhaus, ein paar Wochen früher. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2006) Ein dem Abbruch geweihtes Haus, erkennbar an den Baugespannen. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2006) Dieser Wohnblock stand lange Zeit genau gegenüber der Firma Lucullus AG, welche Suppenprodukte herstellte. Der Block gehört heute zur Baugenossenschaft Luegisland. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2006) Der Abbruch eines Wohnhauses an der Schärenmoosstrasse. Es befand sich zwischen der Grubenholz- und der Thurgauerstrasse. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2006) Das Geschäftshaus an der Ecke Thurgauerstrasse / Schärenmoosstrasse gehört der Zürich-Versicherung. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2008) Der Neubau im mittleren Teil der Schärenmoosstrasse ist Mitte 2008 im Rohbau vollendet. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2009) Der Neubau nach der Migrol-Tankstellean der Ecke Schärenmoosstrasse / Thurgauerstrasse wurde von der Baufirma in kürzester Zeit hochgezogen. Bauleitung: Die Bauengineering AG. Aufnahme von hinten. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2009) Die Schärenmoosstrasse an ihrem Anfang bei der Kreuzung Schaffhauserstrasse. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2009) Der Neubau im mittleren Teil der Schärenmoosstrasse nach seiner Fertigstellung im Jahre 2009. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2009) Das Geschäftshaus nach der Migrol-Tankstelle nimmt langsam Formen an. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2009) Das neue Gebäude wurde 2009 eröffnet und macht einen sehr angenehmen Eindruck. Im Parterre ist Aldi eingemietet. © Arnold Wirz

Schärenmoosstrasse (2011) Die Schärenmoosstrasse von der Thurgauerstrasse her gesehen. © Beat Czybik

Schärenmoosstrasse (2011) Das Strassenschild der Schärenmoosstrasse. © Beat Czybik