OGS Seebach - Beitrag

Hoeffleur-Kinder
Personen – Übrige – historisch
Familien mit 6 Kindern gab es in Seebach immer wieder, sogar noch viel grössere. Eine Familie aus der Zeit um 1920 bis 1940 aber verdient hier eine Erwähnung und zwar wegen ihrer grösseren Kinderzahl und weil sie alle so schön regelmässig im 2-Jahres-Takt zur Welt kamen, dass ein Spassvogel bemerkte, der Vater sei offenbar Präzisionsstanzer von Beruf. Es waren sehr herzige, fröhliche und lustige Kinder und sie waren hervorragend erzogen. Das hörte man immer wieder. Auch waren sie fast immer gleich angezogen und spielten oft zusammen, sodass sie erst recht auffielen. Die Mutter arbeitete in der Zigarettenfabrik Turmac AG an der Friesstrasse, der Vater in einer Giesserei. Die Familie wohnte mit ihren sechs Kindern in einer der drei Notbaracken an der Seebacherstrasse 15.

Trotz ihrer harten Arbeit in den Fabriken, besorgten die Hoeffleurs ihre sechs Kinder vorbildlich, wie man anhand der Foto aus dem Jahre 1932 vermuten darf. Es sollen zwei Buben und 4 Mädchen gewesen sein. Einer hiess Albert (1926), der andere Edwin (1930, Übername Böbel, inzwischen verstorben). Die grösste Tochter hiess Hanni (1920), die Namen der anderen Mädchen waren Eli (1922), Hedi (1924) und Julie (1928). Eine der Töchter arbeitete später im Rössli als Serviceangestellte, doch ist nicht mehr sicher überliefert, welche es war. Vermutet wird aber die Hanni. Diese Familie hatte mit den Hoeffleurs an der Bahnhaldenstrasse nichts zu tun. Hingegen weisst der Beruf Giesser möglicherweise auf eine Verwandtschaft mit jenen Hoeffleurs an der Tannergassse und im Ausserdorf hin, denn diese waren zum Teil ebenfalls Giesser. Gesichert ist das aber nicht, lediglich naheliegend.

Die Kinder verbrachten ihre Freizeit stets auf dem grossen Hüttenrainspielplatz zwischen Seebacherstrasse und Kiesgrube Nord. Sie waren als sehr fröhliche Kinder bekannt und hatten oft viel Unsinn im Sinn. Wenn die Mutter bei der Arbeit war, benützten sie ihre Betten als Trampolin und luden dazu auch die dort spielenden Buben ein. Bis am Abend war dann die Bude wieder sauber hergerichtet. Die Familie ist im Adressbuch von Seebach 1931 als Karl Hoeffleur-Gassmann, Seebacherstrasse 15 aufgeführt. Wann dieser Hoeffleur-Stamm nach Seebach kam, ist ungeklärt. Sie sind für das Jahr 1931 im Adressbuch eingetragen, hatten aber 1913 noch keinen Eintrag.

Albert Hoeffleur mit Jahrgang 1926, eines der obigen Hoeffleur-Kinder, darf nicht verwechselt werden mit dem Albert Hoeffleur (Velo-Höfler), denn Velohöfler hatte den Jahrgang um 1895. Auch der Sohn des Velohöflers, der ebenfalls Albert hiess, hat logischerweise nichts damit zu tun, denn der hat ja Jahrgang um 1920. Albert war damals ein sehr häufiger Name. Um allfälligen Spekulationen ein Ende zu setzen: Es gab in Seebach zwischen 1890 und 1960 vier Sippen von Hoeffleurs/Hoefflers, wovon drei miteinander nicht direkt verwandt waren. Unter dem Beitrag Hoeffleur finden sich mehr Infos!

Quellen:
- Jack Hintermann
- Albert Bader
- Adressbuch von Seebach 1931

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Hoeffleur-Kinder (1930)

Diese Aufnahme entstand an der Kinderfasnacht im Hüttenrain. Vorne links ist eines der Hoeffleur-Kinder.

Hoeffleur-Kinder (1930)

Eine andere Aufnahme an gleicher Stelle. Das hinterste ist ein Hoeffleur-Kind.

Hoeffleur-Kinder (um 1932)

Die bekannten Hoeffleur-Kinder vom Hüttenrain. Der Hüttenrain war nicht nur ihr Wohnort, sondern auch ihr Spielplatz. So war es James Hintermann möglich, zahlreiche Fotos von den Kindern zu machen, die sich gerne treppenförmig aufstellten.

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